DOW 5000, Gold 1000 $
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Im Herbst wird man erkennen das die schon einmal hinausgeschobene Erholung auch
dieses mal nicht eintreten wird. Zur Zeit lebt die Börse nur und ausschließlich von der Hoffnung. Die Gewinnsteigerungen die die Firmen zur Zeit vorweisen können sind größtenteils auf Optimierungen im Fertigungsprozess, Vertrieb oder im Einkauf zurückzuführen. Wahres Wachstum muss mit steigenden Umsätzen einher gehen.
Man wird bald erkennen das dass nicht der Fall ist. Weiter sinkende Kurse werden dafür sorgen das der Konsum nicht anspringen wird. Die nächsten Jahre werden so von der Angst begleitet werden wie die 90ger von der Gier begleitet wurden. Unterstützt durch die neue Technologie Internet, die ein unbegrenztes Wachstum versprach. So wie einst die Eisenbahn und dann die Industrialisierung.
Die Psychologie der Menschen ist heute aber die gleiche wie vor 100 oder 50 Jahren. Und nun, nachdem bald die Hoffnung wieder enttäuscht werden wird, kommt die Angst. Die Spirale wird sich weiter drehen. So wie die letzten hundert Jahre und auch davor. Und weil die Psychologie gleich bleibt, bleibt auch das Anlageverhalten, gesteuert durch Angst und Gier, gleich. Und zwei Dinge verkörpern zum einen das Risiko, zum anderen die Sicherheit.
Aktien und Gold.
Die Großen Haussen starteten immer bei einem DOW-Gold-Ratio (DGR) von unter 5. Die letzte Hausse mit beginn der 80ger bei ca.1,5 und endeten in der Übertreibungsphase z.b. 1929 mit 15 oder ende der 60ger mit 28. Das absolute Top hatten wir 1999 mit ca. 40. Heute sind wir bei ca. 28.
In der Vergangenheit fand in den darauf folgenden Jahren eine Anpassung von Gold und Aktien auf einen DGR kleiner 5 statt. Dieser könnte wie das oben genannte Szenario aussehen.
Natürlich mit immer wiederkehrenden Erholungen die auch im Index mal gute 20% ausmachen können.
So hat jeder seine Thesen. Ich für mein Teil glaube an die Psychologie der Massen. Und die wird sich in den nächsten Jahren so an den Börsen wiederspiegeln.
Profitieren wird, wer sich langfristig Gold oder Goldmienen ins Depot legt. Das was wir in den letzten Monaten beim Gold gesehen haben, ist meiner Meinung nach erst der Anfang.
Um den DGR zu berechnen, Teilt einfach den DOW durch den Goldpreiß.
Marius
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eine neue Betrachtungsweise zu der aktuellen Marktsituation verhelfen. Besonders die dezeit überverkaufte Situation im Dow und DAX sollte in Kürze für eine techn. Reaktion nach " oben " sorgen. Wie allerdings geht es dann weiter ??
Es handelt sich um die sogenannte Dow - Gold - Ratio - Analyse ( DGR ) . Die Berechnung der DGR ist auch für den Laien sehr einfach nachzuvollziehen. Aktueller Stand des Dow Jones - Index dividiert durch den aktuellen Goldpreis pro Unze. Beim Stand von 10000 Pkt. des Dow und einem Goldpreis von 320 US$ errechnet sich ein Ratio von 31,25 Punkten. Das heißt im Klartext - sie benötigen 31,25 Unzen Gold , um einmal den Dow Jones - Index bzw. jeweils eine der darin enthaltenen 30 Aktien zu kaufen.
Aus historischer Sicht ist der Dow Jones - Index immer dann unterbewertet , sobald die DGR unter 5 Punkte fällt. Dies war zuletzt im Zuge des Crash von Oktober 87 der Fall. Seinerzeit sackte die DGR auf ca. 3,50 Punkte. Anschließend entwickelten sich der Dow Jones - Index als auch der Goldpreis diametral. Während der Goldmarkt in den folgenden Jahren seine Lang-frist - Baisse fortsetzte , stieg der Dow Jones rasant weiter. Die DGR erreichte schließlich ihr Allzeithoch mit über 40 im August 99. Nach der ersten Korrektur scheiterte die nachfolgende Rallye bereits deutlich vor dem Allzeithoch. Inzwischen verhält es sich so , dass neue Tiefs erreicht werden , die jeweils unter dem vorangegangenen liegen. Ein klassischer Abwärts-trend also.
Der Abwärtstrend des DGR dürfte sich weiter fortsetzen. Gemessen an einer DGR von 31,25 Punkten ist der US - Aktienmarkt gegenüber dem Goldpreis klar überbewertet. Dies bedeutet aber nicht , dass ein Markt sich nun einseitig entwickeln muß. Viel wahrscheinlicher ist , dass beide Märkte wiederum diametral zulaufen.
Um aktuell ein DGR - Kaufsignal für den Dow Jones - Index zu generieren , müsste der Gold-preis bei einem Stand des Dow von 10 000 Punkten auf 2000 US$ pro Unze explodieren. Wahrscheinlicher ist , das der Dow Jones in den kommenden Jahren tendenziell fällt , während der Goldpreis im Trend weiter zulegt.
Die Erkenntnisse aus dem DGR - Chart bestätigen auch die nur selten beobachtete Interakti-on zwischen Gold und Aktienmarkt. Diese besagt , dass zyklische Langfristtiefpunkte am Goldmarkt mit langfristigen Hochpunkten am Aktienmarkt einhergehen und umgekehrt. Nur , und dies ist wichtig , bezieht sich dies auf langjährige Entwicklungen. Zeitweise können beide Märkte auch parallel laufen. So fielen sowohl das Gold - , Zwischenhoch im Oktober 87 ober-halb der 500 US$ und das Allzeithoch des Dow Jones im August 87 zusammen. Unmittelbar nach dem Crash im Oktober sackte auch der Goldpreis durch , und Goldaktien waren die größten Verlierer des damaligen Crashs.
Aktuell notiert der Dow Jones - Index bei ca. 8200 Punkten , der Goldpreis bei 305 UD$ / Unze. Rechnen wir einmal großzügig , beziffern den Dow mit 5000 und ein DGR von 8 Punk-ten. In dieser Situation sollte für Gold ca. 625 US$ / Unze bezahlt werden. Langfristig hat sich die DGR - Theorie stets bestätigt. Auch der Zeitrahmen zwischen Aktienbaisse und einer neuen Hausse waren immer ähnlich lang, nämlich 15 bis 18 Jahre.( leider )
hier einige historische Daten dazu:
1929 bis 32 / DGR max.15 Punkte / Crash )
1932 bis 48 / DGR zwischen 3 und 6 Punkte
1948 bis 65 / Anstieg des DGR auf max. 28 Punkte ( Crash )
1965 bis 74 / Rückgang des DGR auf 4 Punkte
1974 bis 77 / Anstieg des DGR auf 10 Punkte
1977 bis 80 / Rückgang auf ca. 2 Punkte
ab 1986 Anstieg des DGR auf ca. 40 Punkte in 99 !!!
1987 siehe oben
27.07.2002 / DGR bei 26,9 Punkten !!!!
FAZIT aus der Dow - Gold - Ratio - Ich interpretiere extrem langfristige Zyklen dahingehend , dass Gold in den kommenden Jahren weiter steigen wird , aber eine neue Super - Hausse am US - Aktienmarkt erst einmal nicht ansteht.
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Die meisten Laender haben die Goldreserven abgebaut, vor allem Russland
hat einen grossen Teil dazu beigetragen das der Goldpreis fiel.
Der Goldpreis koennte noch 20-30% steigen, aber dann ist erst einmal
Schluss und die im Betreff erwaehnten $1000 sind Utopie
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Wer gut drauf ist, verdient in den Zwischenerholungen. Wer mittelmäßig ist, geht unter.
Und alle haben in den letzen Jahren ihre 3 % Gold aus dem Depot geworfen. Warum soll man es auch behalten. Kann man sich ja lieber ein paar CISCO für kaufen.
Sicherheit wird aber wieder gesucht werden. Und wenn all die auch nur ihre 3 % wieder ins Depot legen....
Reine Psychologie. Die Börsen sind nicht rational. Ob Gold das nun wert ist oder nicht. Wer kann das schon beurteilen. Angebot und Nachfrage ist alles was zählt. Und die Nachfrage kommt.
Alle Großen Haussen fingen mit einem DGR im unteren einstelligen bereich an. Und da gehen wir jetzt hin. Die Frage ist doch nur: Wie kommen wir dahin ? Und wer nicht an einen Goldpreis von 8000$ glaubt, aber an das DGR, das sich über Jahrhunderte immer gleich verhalten hat, geht davon aus beide aufeinander zugehen. Das sind noch nicht viele. Weiß ich. Na und ??
Wir werden es sehen. $1000 sind Utopie ? Mag sein. Können auch mehr werden.
Wer hat schon im Februar 2000 bei einem NM von 8000 an einen stand von ein paar hundert gedacht ??
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in beiträgen vor ca. 15 monaten hatte ich immer wieder ( alles nachlesbar )geschrieben das gold kommen wird.
fazit: ich erntete spott. damals sagte ich zu mir ok lass die klugen aktien kaufen ich kauf mir gold ( schreibe dazu nichts mehr ). am 11.09 wars besonders schlimm als ich nur das wort gold erwähnte. daher die jetzige qualität der postings von und zu preisfuchs. ariva ist toll zum blödeln aber nicht zum diskutieren.
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Hier der Thread:
http://www.ariva.de/board/118207/...id=kalle4712&search_full=gold&981
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und das war abwaerts. Von ehemals ueber $800 je Feinunze Gold
sackte der Preis ab bis auf $252, um dann seit Anfang 2001 eine
Trendwende zu vollziehen. Heute steht das Gold bei $324,1.
So konnte der defensive Investor in den vergangenen anderthalb
Jahren mit Gold gut 25% Gewinn erzielen, waehrend der Nasdaq in
diesem Zeitraum fuer eine Kapitalvernichtung von 40% sorgte. Da
soll noch mal jemand behaupten, mit Gold liesse sich kein Geld
verdienen. Aktien von Unternehmen der Goldbranche,
Goldminenbetreiber und andere, erlebten einen noch viel
staerkeren Aufwind. So konnte Glamis Gold (GLG) beispielsweise
im letzten Jahr ueber 100% zulegen.
Seit Anfang dieses Jahres rueckt das Gold nun immer mehr in das
oeffentliche Interesse. Ich hatte an dieser Stelle im Mai
letzten Jahres schon einmal auf Gold aufmerksam gemacht. Damals
stand die Unze noch bei $270.
Lange Jahre hielt sich die Theorie, dass das Gold nicht mehr
als Sicherheit fuer Zentralbanken diene. Somit verkauften die
Schweiz, die USA und viele andere Nationen ihre Goldbestaende
und beriefen sich auf das Bruttosozialprodukt als viel bessere
Sicherheit fuer die Kreditfaehigkeit eines Landes.
Nachdem in den ersten Jahren ein zu starker Preisdruck durch
diese Verkaeufe entstand, haben sich die Regierungen freiwillig
auf bestimmte Quoten verpflichtet. Seither fiel der Goldpreis
kontrolliert.
In Zeiten jedoch, wo dem Einzelnen bewusst wird, dass
Unternehmensanleihen als auch Aktien teilweise nicht mehr wert
sind als das Papier, auf dem sie gedruckt wurden, tritt das
Gold mit seiner Jahrhunderte langen Tradition als Waehrung doch
in ein anderes Licht.
Gleichzeitig hat der Verfall des Goldpreises einige
Minenbetreiber gezwungen, die Minen zu schliessen. Fuer einen
profitablen Goldabbau ist fuer die meisten Minenbetreiber ein
Mindestabnahmepreis von $300 je Unze notwendig. Anderfalls
rentiert sich der Betrieb nicht, Minen werden still gelegt.
Es ist wichtig zu wissen, dass die letzten 20 Jahre die
Goldproduktion kontinuierlich angestiegen ist. Erst seit Anfang
2000 hat das Wachstum ein Ende gefunden. Seit 2001 geht die
Produktionsmenge nun zurueck. Um einem solchen Trendwechsel
entgegenzusteuern, sind stets Erschliessungszeiten von 5-7
Jahren zu beruecksichtigen. Dies bedeutet also, dass der
Goldpreis durch eine Aenderung der Produktionsmenge nicht so
schnell beeinflussbar ist, wie der Oelpreis beispielsweise.
Im Zuge dessen fand auch eine Konsolidierung in der Branche
statt. So hat Barrick Gold (ABX) im vergangenen Jahr Homestake
Mining und Newmont Mining (NEM), die Australische Normandy
Mining als auch Kanadas Franco-Nevada Mining uebernommen.
Seit einiger Zeit treten zu diesen Meldungen noch andere
Meldungen hinzu, die einen weiter steigenden Goldpreis erwarten
lassen: Verschiedene Goldminen, wie zuletzt Newmont Mining oder
vor einigen Monaten Anglo Gold (AU) aus Sued Africa, reduzieren
ihre Hedging-Aktivitaeten.
Unter Hedging-Aktivitaeten verstehen Goldminen in diesem
Zusammenhang das fruehzeitige Verkaufen von zukuenftig
abzubauendem Gold. Es handelt sich also um ein
Optionsgeschaeft, bei dem sich der Minenbetreiber absichert,
kuenftig einen bestimmten Mindestpreis fuer sein Gold zu
erhalten.
Wenn nun einige Minenbetreiber auf dieses Hedging verzichten,
oder es reduzieren, dann heisst dies im Umkehrschluss, dass sie
bereit sind, ein hoeheres Risiko einzugehen, um eventuell einen
hoeheren Preis zu erzielen. Es kann also vermutet werden, dass
diejenigen, die am naechsten am Gold sitzen, steigende
Goldpreise erwarten.
Allerdings spielen noch ein paar Faktoren in diesen Mechanismus
mit hinein, sonst waere es zu einfach: Das Geld, dass durch das
Hedging-Geschaeft bereits frueher in die Kasse des
Minenbetreibers fliesst, wird anschliessend angelegt. Zu
Zeiten, da der Zins auf historischen Tiefstaenden notiert, ist
das aber nicht so lukrativ und foerdert also auch ein
Reduzieren der Hedging-Aktivitaeten.
So, nun genug der Theorie. Wie wird es wohl weitergehen mit dem
Gold? Ich stelle die Entwicklung ganz in das Licht meiner
Prognose fuer den Technologiesektor: In den kommenden 2 bis 3
Jahren noch wird der Technologiesektor eher schwach aussehen.
In dieser Zeit wird sich meiner Ansicht nach der Preis fuer die
Feinunze Gold langsam nach oben arbeiten.
Wenn dann Dow Jones Werte wieder eine etwas bessere Performance
aufweisen, dann wird der Goldpreis sich nicht mehr so schnell
nach oben bewegen, wie in den letzten Monaten. Aber dennoch
wird das Gold weiter als sichere Komponente im Portfolio weiter
an Bedeutung gewinnen.
Insbesondere Tage wie heute lassen den Goldpreis in die Hoehe
schnellen. Nutzen Sie Tage, an denen die Aktienboerse wieder
von der Rueckkehr der Hausse spricht, um Ihre Aktienbestaende
gegen ein wenig mehr Gold auszutauschen.
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der artikel wurde am 07.06.2002 geschrieben.
weitere analysen des autors gibt es hier.
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2. Ein `herumdümpeln` wird und kann es nicht geben, wir haben die Volatilität über die Jahre permanent gesteigert, das wird nicht einfach abbrechen:
3. Wir brauchen einen sell-out, meiner Meinung nach kommt er im nächsten Jahr oder 2004. Ziel Dow 1000, da wo wir herkommen.
4. Für einen Anstieg des Goldpreises braucht es
a) Inflation , oder
b) Geldkrise
Da wir uns am Anfang einer Deflationsspirale befinden, kann Gold erst nach Ende der Deflation (sollte mit dem Tiefpunkt bei Aktien einhergehen) steigen.
M
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Warum ??? Fangen wir an mit Gold. Und damit es auch glaubhaft ist übernimmt Alan Greenspan die Erklärung hierzu:
"Gold und wirtschaftliche Freiheit"
von Alan Greenspan
Eine geradezu hysterische Feindschaft gegen den Goldstandard verbindet Staatsinterventionisten aller Art. Sie spüren offenbar klarer und sensibler als viele Befürworter der freien Marktwirtschaft, daß Gold und wirtschaftliche Freiheit untrennbar sind, daß der Goldstandard ein Instrument freier Marktwirtschaft ist und sich beide wechselseitig bedingen. Um den Grund ihrer Feindschaft zu verstehen, muß man zunächst die Rolle des Goldes in
einer freien Gesellschaft verstehen.
Geld ist der gemeinsame Maßstab aller wirtschaftlichen Transaktionen. Es ist der Rohstoff, der als Tauschmittel dient, der von allen Teilnehmern einer Tauschgesellschaft als Bezahlung ihrer Güter und Dienstleistungen akzeptiert wird und der von daher als Bewertungsmaßstab und zur
Wertaufbewahrung für das Sparen dient. Die Existenz eines solchen Rohstoffes ist Voraussetzung für eine arbeitsteilige Wirtschaft. Wenn die Menschen keinen objektiv bewertbaren Rohstoff hätten, der allgemein als Geld akzeptiert werden kann, so wären sie auf primitiven Naturaltausch
angewiesen oder gezwungen, autark auf Bauernhöfen zu leben und auf die unschätzbaren Vorteile der Arbeitsteilung zu verzichten. Wenn die Menschen kein Mittel zur Wertaufbewahrung, d.h. zum Sparen hätten, wären weder eine langfristige Planung, noch ein Austausch möglich.
Welches Tauschmittel von allen Wirtschaftsteilnehmern akzeptiert wird, kann nicht willkürlich bestimmt werden. Zunächst sollte das Tauschmittel dauerhaft sein. In einer primitiven Gesellschaft mit geringem Wohlstand könnte Weizen ausreichend „dauerhaft" sein, um als Tauschmittel zu
dienen, da alle Tauschvorgänge nur während der Ernte oder unmittelbar danach stattfinden würden, ohne daß große Werte gelagert werden müßten. Aber sobald Wertaufbewahrung bedeutsam wird, wie in zivilisierten und reicheren Gesellschaften, muß das Tauschmittel ein dauerhafter
Rohstoff sein, üblicherweise ein Metall.
Ein Metall wird üblicherweise deshalb gewählt, weil es gleichartig und teilbar ist. Jede Einheit ist die gleiche wie jede andere und es kann in beliebiger Menge verformt und vermischt werden. Wertvolle Edelsteine z.B. sind weder gleichartig noch teilbar. Noch wichtiger ist: der als
Tauschmittel gewählte Rohstoff muß ein Luxusgegenstand sein. Das menschliche Bedürfnis nach Luxus ist unbegrenzt und deswegen werden Luxusgüter immer nachgefragt und auch immer akzeptiert. Weizen ist ein Luxusgut in einer unterernährten Gesellschaft, aber nicht in einer Wohlstandsgesellschaft. Zigaretten würden normalerweise nicht als Geld dienen, aber nach dem 2. Weltkrieg wurden sie in Europa als Luxusgut
betrachtet. Der Begriff Luxusgut beinhaltet Knappheit und hohen Wert pro Einheit. Da es einen hohen Wert pro Einheit besitzt, läßt sich solch ein Gut leicht transportieren. Eine Unze Gold z.B. hat den Wert von 1/2 Tonne Eizenerz.
Auf den ersten Stufen einer sich entwickelnden Geldgesellschaft mögen mehrere Tauschmittel benutzt werden, da zahlreiche Rohstoffe die jeweiligen Anforderungen erfüllen können. Mit der Zeit wird jedoch ein Rohstoff alle anderen verdrängen, weil er größere Akzeptanz findet. Die
Vorliebe für das, was der Wertaufbewahrung dienen soll, wird sich auf den am meisten verbreiteten Rohstoff konzentrieren, was diesen wiederum noch mehr Akzeptanz finden läßt. Diese Entwicklung wird sich verstärken, bis dieser Rohstoff zum einzigen Tauschmittel wird. Der Gebrauch eines einzigen Tauschmittels hat große Vorteile, und zwar aus den gleichen Gründen wegen deren eine Geldwirtschaft einer Naturaltauschwirtschaft
überlegen ist. Es ermöglicht einen Austausch in ungleich größerem Umfang. Ob dieses eine Medium nun Gold ist, Silber, Muscheln, Vieh, oder Tabak, ist beliebig und abhängig von dem Umfeld und der Entwicklung der jeweiligen Gesellschaft. In der Tat wurde dies alles zu verschiedenen Zeiten als
Tauschmittel verwendet. Sogar in unserem Jahrhundert wurden zwei bedeutende Rohstoffe, nämlich Gold und Silber, als internationales Tauschmittel benutzt, wobei Gold das beherrschende wurde. Gold, das sowohl künstlerischen als auch funktionalen Gebrauch findet und relativ
knapp ist, wurde immer als Luxusgut betrachtet. Es ist dauerhaft, leicht zu transportieren, gleichartig, teilbar und hat deshalb bedeutende Vorteile gegenüber allen anderen Tauschmittel. Seit Beginn des 1. Weltkrieges ist es praktisch der einzige internationale Tauschstandard.
Wenn alle Güter und Dienste in Gold bezahlt werden müßten, wären große Zahlungen schwierig zu bewerkstelligen und dies wiederum würde bis zu einem gewissen Grade den Umfang der Arbeitsteilung und Spezialisierung einer Gesellschaft begrenzen. Die logische Fortsetzung der Entwicklung
eines Tauschmediums ist es daher, ein Banksystem und Kreditinstrument (Banknoten und Einlagen) zu entwickeln, die als Stellvertreter funktionieren, aber in Gold umtauschbar sind. Ein freies, auf Gold gegründetes Banksystem ist in der Lage, Kredit zu gewähren und so Banknoten (Währung) und Guthaben zu schöpfen, entsprechend der Produktionserfordernisse der Wirtschaft. Individuelle Goldbesitzer werden durch Zinszahlungen dazu gebracht, ihr Gold in einer Bank einzulegen, worauf sie Schecks ziehen können. Und da in den seltensten Fällen alle Einleger ihr
Gold zur gleichen Zeit abziehen wollen, muß der Bankier nur einen Teil der gesamten Einlage in Gold als Reserve vorhalten. Dies ermöglicht es dem Banker, mehr als seine Goldanlagen auszuleihen (d.h., er hält Forderungen auf Gold statt wirkliches Gold als Sicherheit für seine Einlagen). Aber der Umfang der Ausleihung, die er vornehmen kann, ist nicht willkürlich. Er muß es in ein Gleichgewicht zu seinen Reserven und dem aktuellen Stand seiner Investionen bringen.
Benn Banken Geld ausleihen, um produktive und profitable Unternehmen zu finanzieren, werden die Ausleihungen rasch zurückgezahlt und Bankkredit ist weiterhin allgemein verfügbar. Aber, wenn die mit Bankkredit finanzierten Geschäfte weniger profitabel sind und nur langsam
zurückgezahlt werden, spüren die Banker schnell, dass ihre ausstehenden Darlehen zu hoch sind im Verhältnis zu ihren Goldreserven und sie fangen an, mit neuen Ausleihungen zurückhaltender zu sein, üblicherweise, indem sie höhere Zinsen berechnen. Dies begrenzt die Finanzierung neuer
Unternehmungen und erfordert von den bestehenden Schuldnern, daß sie ihre Gewinnsituation verbessern, bevor sie Kredite für weitere Expansionen bekommen können. Daher wirkt unter dem Goldstandard ein freies Banksystem als Hüter von ökonomischer Stabilität und ausgeglichenem Wachstum.
Wenn Gold von den meisten oder gar allen Nationen als Tauschmittel akzeptiert wird, so begünstigt und fördert ein ungehinderter freier Goldstandard weltweit die Arbeitsteilung und einen umfangreichen internationalen Handel. Obwohl die Tauscheinheiten (Dollar, Pfund, Franc etc. ) von Land zu Land uneinheitlich sind, so funktionieren die Wirtschaften der einzelnen Länder doch wie eine einheitliche Wirtschaft, wenn die Einheiten alle in Gold definiert sind und sofern es keine Behinderungen für Handel und freie Kapitalbewegungen gibt. Kredite, Zinsen und Preise
reagieren dann nach gleichartigen Mustern in allen Ländern. Wenn zum Beispiel die Banken in einem Land zu großzügig Kredit gewähren, gibt es in diesem Land eine Tendenz zu fallenden Zinsen, was die Goldbesitzer veranlasst, ihr Gold zu Banken in anderen Ländern zu verlagern, wo es höhere
Zinsen bringt. Dies wird unmittelbar zu einer Knappheit an Bankreserven in dem Land mit den lockeren Kreditbedingungen führen, was wieder zu strengeren Kreditbedingungen und zu einer Rückkehr zu wettbewerbsgerechten höheren Zinsen führt.
Ein vollkommen freies Banksystem und ein damit übereinstimmender Goldstandard wurde bisher noch nie verwirklicht. Aber vor dem 1. Weltkrieg war das Banksystem in den Vereinigen Staaten (und dem größten Teil der Welt) auf Gold gegründet, und obwohl die Regierungen zuweilen
intervenierten, war das Bankgeschäft doch überwiegend frei und unkontrolliert. Gelegentlich hatten sich die Banken, aufgrund zu schneller Kreditexpansion, bis an die Beleihungsgrenzen ihrer Goldreserven exponiert, worauf die Zinssätze scharf anzogen, neue Kredite nicht gewährt
wurden und die Wirtschaft in eine scharfe, aber kurze Rezession fiel (im Vergleich zu den Depressionen von 1920 und 1932 waren die Konjunkturabschwünge vor dem 1. Weltkrieg in der Tat milde). Es waren die begrenzten Goldreserven, die eine ungleichgewichtigte Expansion der Geschäftstätigkeit stoppten, bevor sie sich zum Desaster entwickeln konnte, wie es nach dem ersten Weltkrieg geschah. Die Korrekturphasen
waren kurz und die Wirtschaft fand schnell wieder eine gesunde Basis für weitere Expansion.
Aber der Heilungsprozess wurde als Krankheit fehlinterpretiert. Wenn der Mangel an Bankreserven einen Konjunkturabschwung bewirkte - so argumentierten die Wirtschaftsinterventionisten - warum finden wir dann nicht einen Weg, um den Banken zusätzliche Reserven zur Verfügung zu stellen, so daß sie nie knapp werden müssen. Wenn die Banken unbegrenzt fortfahren können, Geld zu verleihen - so wurde behauptet - muß es keine Konjunkturrückschläge mehr geben. Und so wurde 1913 das Federal Reserve System organisiert. Es bestand aus 12 regionalen Federal
Reserve Banken, die nominal zwar privaten Bankern gehörten, die aber in Wirklichkeit vom Staat gefördert, kontrolliert und unterstützt wurden. Von diesen Banken geschöpfter Kredit wird praktisch (nicht gesetzlich) von der Steuerkraft der Bundesregierung unterlegt. Technisch blieben wir beim
Goldstandard; Privatpersonen war es noch erlaubt, Gold zu besitzen und Gold wurde auch noch als Bankreserve benutzt. Aber jetzt konnte zusätzlich zum Gold auch noch von den Federal Reserve Banken geschöpfter Kredit (Papiergeldreserven) als legales Zahlungsmittel dienen, um die Einleger zu befriedigen.
Als die Konjunktur in den Vereinigten Staaten 1927 einen leichten Rückschlag erlitt, schöpften die Federal Reserve Banken zusätzliche Papiergeldreserven in der Hoffnung, damit jeder Knappheit von Bankreserven zuvorzukommen.
Katastrophaler jedoch war der Versuch der Federal Reserve, Großbritannien zu helfen, welches Gold an uns verloren hatte, weil die Bank von England sich weigerte, die Zinsen steigen zu lassen, wie es der Markt erfordert hätte (dies war politisch unerwünscht). Die Argumentationslinie der
beteiligten Instanzen war wie folgt: Wenn die Federal Reserve massiv Papiergeldreserven in die amerikanischen Banken pumpt, würden die Zinsen in den Vereinigten Staaten auf ein Niveau fallen, das mit dem in Großbritannien vergleichbar ist. Dies würde dazu führen, daß die englischen
Goldabfluesse gestoppt würden und politische Unannehmlichkeiten, die mit einer Zinsanhebung verbunden sind, so vermieden würden. Die „Fed" hatte Erfolg: Sie stoppte die Goldverluste, aber gleichzeitig zerstörte sie fast die Weltwirtschaft. Der übertriebene Kredit, den die Fed. in die Wirtschaft pumpte, floß in den Aktienmarkt - und löste einen fantastischen spekulativen Aktienboom aus. Verspätet versuchten die Federal Reserve Beamten die Überschußreserven abzusaugen und es gelang ihnen schließlich, den Boom zu brechen. Aber es war zu spät: 1929 war das spekulative Ungleichgewicht so überwältigend, daß dieser Versuch einen scharfen Rückgang noch beschleunigte mit einem daraus folgenden Zusammenbruch des Geschäftsvertrauens. Im Ergebnis brach die amerikanische Wirtschaft ein.
Großbritannien ging es noch schlechter und statt die vollen Konsequenzen der vorherigen Fehlentscheidungen zu akzeptieren, verließ es 1931 den Goldstandard komplett und zeriss so völlig das Netz von Vertrauen, das noch geblieben war, was zu einer weltweiten Serie von Bankzusammenbrüchen führte. Die Weltwirtschaft verfiel in die große Depression der 30er Jahre.
Mit der gleichen Logik, der sich auch die vorangehende Generation bediente, argumentierten die Interventionisten, daß in erster Linie der Goldstandard verantwortlich war für das Debakel, das zur großen Depression führte. Wenn der Goldstandard nicht existiert hätte, so argumentierten sie, hätte Englands Abgehen von Goldzahlungen in 1931 nicht die Bankzusammenbrüche in der ganzen Welt verursacht. (Die Ironie dabei war, daß wir seit 1913 keinen Goldstandard mehr hatten, sondern so etwas wie einen „gemischten Goldstandard", gleichwohl wurde die Schuld aufs Gold geschoben)
Aber die Gegnerschaft gegen den Goldstandard in jeder Form - durch eine wachsende Zahl von Wohlfahrtsstaat-Befürwortern - wurde von einer viel subtileren Erkenntnis gespeist - nämlich der Erkenntnis, daß der Goldstandard unvereinbar ist mit chronischen Haushaltsdefiziten (dem Wahrzeichen der Wohlfahrtsstaaten). Wenn man den akademischen Sprachschleier einmal wegzieht, erkennt man, daß der Wohlfahrtsstaat lediglich ein Mechanismus ist, mit welchem die Regierungen Vermögen der produktiven Mitglieder einer Gesellschaft konfiszieren, um zahlreiche Wohlfahrtsprojekte zu finanzieren (unterstützen). Ein großer Teil der Vermögenskonfiskation erfolgt durch Steuereinziehung. Aber die Wohlfahrtsbürokraten haben schnell erkannt, daß die Steuerlast begrenzt werden mußte, wenn sie an der Macht bleiben wollten und daß sie auf massives deficit spending ausweichen müssen, d.h. sie müssen Geld borgen, indem sie Staatsanleihen auflegen, um im großen Stil Wohlfahrtsausgaben zu finanzieren.
Unter einem Goldstandard wird der Kreditumfang, den eine Wirtschaft verkraften kann, von den realen Sachwerten der Wirtschaft begrenzt, weil jedes Kreditverhältnis letztlich ein Anspruch auf einen realen Sachwert ist. Aber Staatsanleihen sind nicht durch reale Sachwerte unterlegt,
sondern nur durch das Regierungsversprechen, aus künftigen Steuereinnahmen zu bezahlen. Sie können daher nicht ohne weiteres von den Finanzmärkten aufgenommen werden. Eine große Menge neuer Staatsanleihen kann der Öffentlichkeit nur zu ständig steigenden Zinssätzen verkauft werden. Deshalb ist staatliche Schuldenfinanzierung unter einem Goldstandard eng begrenzt. Die Abschaffung des Goldstandards
ermöglichte es den Verfechtern des Wohlfahrtsstaates, das Banksystem für eine unbegrenzte Kreditexpansion zu mißbrauchen. In Form von Staatsanleihen haben sie Papiervermögen erzeugt, welches die Banken, nach einer komplexen Folge von Schritten, wie Realvermögen als Sicherheit akzeptieren, gleichsam als Ersatz für das was früher eine Einlage in Gold war. Der Inhaber einer Staatsanleihe oder eines auf Papiergeld gegründeten Bankguthabens glaubt, er hat einen gültigen Anspruch auf Realwerte. In Wirklichkeit sind aber mehr Ansprüche auf Realwerte im Umlauf, als Realwerte vorhanden sind.
Das Gesetz von Angebot und Nachfrage läßt sich nicht aufheben. Wenn das Angebot an Geld (Ansprüchen) im Verhältnis zum Angebot von realen Guetern in der Wirtschaft steigt, müssen die Preise unweigerlich steigen. Das heißt, Erträge, die von den produktiven Teilen der Gesellschaft
erspart wurden, verlieren in Gütern ausgedrückt an Wert. Unter dem Strich der Bilanz ergibt sich dann, daß dieser Verlust genau den Gütern entspricht, die von der Regierung zu Wohlfahrts- und anderen Zwecken erworben wurden mit dem Geld aus Staatsanleihen, die über Kreditexpansion der Banken finanziert wurden.
Ohne Goldstandard gibt es keine Möglichkeit, Ersparnisse vor der Enteignung durch Inflation zu schützen. Es gibt dann kein sicheres Wertaufbewahrungsmittel mehr. Wenn es das gäbe, müßte die Regierung seinen Besitz für illegal erklären, wie es ja im Falle von Gold auch gemacht
wurde (Goldbesitz war in Amerika bis 1976 für Privatleute verboten, Anm. d. Ü.). Wenn z. B. jedermann sich entscheiden würde, all seine Bankguthaben in Silber, Kupfer oder ein anderes Gut zu tauschen und sich danach weigern würde, Schecks als Zahlung für Güter zu akzeptieren, würden Bankguthaben ihre Kaufkraft verlieren und Regierungsschulden würden kein Anspruch auf Güter mehr darstellen. Die Finanzpolitik des Wohlfahrtsstaates macht es erforderlich, daß es für Vermögensbesitzer keine Möglichkeit gibt, sich zu schützen. Dies ist das schäbige Geheimnis, daß hinter der Verteufelung des Goldes durch die Vertreter des Wohlfahrtsstaates steht. Staatsverschuldung ist einfach ein Mechanismus für die „versteckte" Enteignung von Vermögen. Gold verhindert diesen heimtückischen Prozess. Es beschützt Eigentumsrechte. Wenn man das einmal verstanden hat, ist es nicht mehr schwer zu verstehen, warum die Befürworter des Wohlfahrtsstaates gegen den Goldstandard sind.
1966
Aber heute ist ja alles anders, gelle.
Fortsetzung folgt.
Marius
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Katastrophaler jedoch war der Versuch der Federal Reserve, Großbritannien zu helfen, welches Gold an uns verloren hatte, weil die Bank von England sich weigerte, die Zinsen steigen zu lassen, wie es der Markt erfordert hätte (dies war politisch unerwünscht). Die Argumentationslinie der
beteiligten Instanzen war wie folgt: Wenn die Federal Reserve massiv Papiergeldreserven in die amerikanischen Banken pumpt, würden die Zinsen in den Vereinigten Staaten auf ein Niveau fallen, das mit dem in Großbritannien vergleichbar ist. Dies würde dazu führen, daß die englischen
Goldabfluesse gestoppt würden und politische Unannehmlichkeiten, die mit einer Zinsanhebung verbunden sind, so vermieden würden.
Die „Fed" hatte Erfolg: Sie stoppte die Goldverluste, aber gleichzeitig zerstörte sie fast die Weltwirtschaft. Der übertriebene Kredit, den die Fed. in die Wirtschaft pumpte, floß in den Aktienmarkt - und löste einen fantastischen spekulativen Aktienboom aus.
Verspätet versuchten die Federal Reserve Beamten die Überschußreserven abzusaugen und es gelang ihnen schließlich, den Boom zu brechen. Aber es war zu spät: 1929 war das spekulative Ungleichgewicht so überwältigend, daß dieser Versuch einen scharfen Rückgang noch beschleunigte mit einem daraus folgenden Zusammenbruch des Geschäftsvertrauens. Im Ergebnis brach die amerikanische Wirtschaft ein.
Großbritannien ging es noch schlechter und statt die vollen Konsequenzen der vorherigen Fehlentscheidungen zu akzeptieren, verließ es 1931 den Goldstandard komplett und zeriss so völlig das Netz von Vertrauen, das noch geblieben war, was zu einer weltweiten Serie von Bankzusammenbrüchen führte. Die Weltwirtschaft verfiel in die große Depression der 30er Jahre.
Alan Greenspan 1966
Alle GROßEN Blasen sind zurückzuführen auf extreme Kreditexpansion. Ob 1929, Tulpenwahn, Mississippi-Projekt oder Südsee-Schwindel.
Wie kann jemand der so denkt so handeln ?
Die Kreditexpansion, die in den letzten Jahren in den USA stattgefunden hat, ist ohne Beispiel in der Geschichte. Sie stellt alle bisherigen Bubble-Erfahrungen in den Schatten. Ebenfalls einmalig in der Geschichte ist es, dass alle Welt, nicht nur unabhängige Beobachter und Kommentatoren, sondern vor allem auch die verantwortlichen Geldpolitiker, über die entfesselten Kreditfluten einfach hinwegsehen. Sie werden nicht einmal zur Kenntnis genommen.
Dazu sei festgestellt, dass sich die Fed in den zwanziger Jahren über den haussierenden Aktienmarkt bereits anfangs 1928 Sorgen zu machen begann und von da an bemüht war, ihn durch Zinserhöhungen frühzeitig zu bremsen. Erst recht aber wäre in der damaligen Fed niemand auf die Idee gekommen, die Aktienhausse gar mit den großen Errungenschaften der industriellen Revolution zu rechtfertigen, wie Greenspan es immer wieder mit Bezug auf Computer- und Informationstechnologie getan hat. Wall Street schwärmte zwar von einer neuen Ära, niemand aber in der Fed. Dabei erzielte die Industrie mit einer damaligen neuen Technologie, die primär die Produktionsanlagen verbesserte, ungleich höhere, messbare Produktivitätsgewinne als es heute mit der neuen Informationstechnologie geschieht.
Ein steigender Golpreis würde die Panik einiger Investoren wiederspiegeln und wird deshalb von interessierter Seite unten gehalten.
Verleihgeschäfte von den großen Banken. Die Gold Verleihen zu einem Zins von ca.1 %. Dieses Gold liegt praktisch Short im Markt weil es verkauft wird und zb.in sichere Anleihen investiert wird,das fuktioniert aber nur wenn das Gold stabil ist, dh.nicht nennenswert steigt und das ist die Aufgabe der Banken dies auszubalancieren, aber das wird für die Banken so langsam ein Problem, die sind wahrscheinlich munter dabei mit dem ausleihen bzw. Short gehen. Der Aktienmarkt liegt am Boden und ist immer noch nicht günstig, wenn der US Immobilienmarkt zusammenbricht wie in Japan, dann gibt es keinen Fluchthafen mehr außer Gold das ohnehin schon immer mehr ins Blickfeld rückt.
Beim Gold platzt bald eine konträre Blase.
Marius
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Das Bruttosozialprodukt ist nicht die bessere Basis, sondern ein Ausweg aus dem Goldmangel. Zudem ist es meist größer als die evtl. Goldreserven und erlaubt damit eine größere Geldmenge.
Nur ein reicher Staat kann sich eine Goldreserve leisten.
"Wenn Gold stabil ist", ist wohl der falsche Ansatz, sondern Gold ist immer stabil, das unstabile ist die zu vergleichende Währung!
Im übrigen hinkt die vorgelegte Theorie heute daran, daß die Goldminen-Firmen keine Rücksicht auf irgendwelche Währungen oder Staaten nehmen müssen; die Föredermengen werden angebl. z,Zt, zurückgefahren, um den Preis nicht zu drücken. - Es hat sich doch einiges geändert. - Kritiker.
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Aus: "Die Welt" vom 02. August 1997
Wie der Traum von der ewigen Hausse jäh endete
Beginn der Weltwirtschaftskrise
Eine Chronologie
Deutschland ist im Börsenfieber. Immer mehr Kleinanleger wollen am Höhenflug des Aktienmarktes mitverdienen. Das war schon einmal so - Ende der
zwanziger Jahre in den USA. Auch damals erfaßte das Börsenfieber ein ganzes Land, bis der Börsenkrach im Oktober 1929 den Traum von der
ewigen Hausse jäh enden ließ. Hugo Ritter hat in seinem 1952 erschienenen Buch "Der Mensch und das Geld" die damaligen Ereignisse beschrieben.
Die Parallelen zur heutigen Situation sind zum Teil erstaunlich. Wir veröffentlichen Auszüge, legen aber Wert auf die Feststellung, daß es in
Deutschland keineswegs so kommen muß wie Anno 1929 an der Wall Street.
Es gibt aber doch warnende Signale. Die wachsende Arbeitslosigkeit steht im krassen Gegensatz zu den Aktienkursen, und die
Wirtschaftspropheten im Hauptberuf, die Büros und Agenturen, die ihre Zukunftsdeutungen verkaufen, warnen. Aber alle diese warnenden Stimmen
finden keinen Widerhall in der amerikanischen Öffentlichkeit, die vom romantischen Glauben an die ewige Prosperity fasziniert ist.
Rückschläge stören nicht
Wall Street wird zum Idol der Masse. Das Wort allein zieht alles in seinen Bann. Und neue Gelder, oft nur geborgt, fließen der Börse zu. Ein neuer
Aufstieg beginnt. Radioapparate und Autos, diese Verkaufsschlager der zwanziger Jahre, Zeichen und Stützen des Glaubens an den technischen
Fortschritt und damit an die Prosperity, verzeichnen neue Absatzrekorde. Die Aktien dieser Gesellschaften steigen deshalb zuerst und leiten einen
neuen Taumel an der Börse ein.
Wohl gibt es manchmal Rückschläge, aber die stören nicht. Sie werden schnell wieder wettgemacht. Das Spekulationsfieber erfaßt das ganze Land,
das erfüllt ist von Geschichtchen über die Börse und über den Reichtum, den viele Bürger durch sie erlangt haben. Der Friseur versteht mehr von
Börsenpapieren als von seinem Handwerk, Frauen treiben ihre Männer zur Eile an, damit sie nicht zu spät kommen beim Rennen um den Reichtum.
Die Nachrichten über die Börse erscheinen an erster Stelle in den Zeitungen, bilden oft die Schlagzeilen.
Bei all dem werden immer mehr Kredite zu Investitionen an der Börse in Anspruch genommen. Amerika erlebt eine Kreditinflation höchsten Grades -
und will es nicht merken, zumindest nicht an deren Folgen denken. Erst im Juni kommt es zu größeren Rückschlägen, und ein konservatives New
Yorker Blatt schreibt: "Die Wall-Street-Hausse brach mit einer Detonation zusammen, die über die ganze Welt gehört wurde." Aber diese Meldung
bestätigt sich nicht.
Im November 1928 gibt es einen neuen Kursanstieg, der alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt. Früher war es der Traum der Makler,
einmal einen Tag zu erleben, an dem fünf Millionen Aktien umgesetzt werden. Dies ist jetzt so regelmäßig der Fall, daß es schon langweilig wird. Am
23. November 1928 wechseln fast sieben Millionen Aktien ihre Besitzer. Aber selbst ein so alarmierendes Zeichen reicht nicht aus, Beunruhigung
hervorzurufen. Die Amerikaner kaufen Anteile am künftigen Wohlstand des Landes auf Abzahlung. Die Abschaffung der Armut steht ja unmittelbar
bevor.
Anfang Dezember 1928 gibt es zwar wieder einen Zusammenbruch, aber auch der geht vorüber. Das Federal Reserve Board glaubt weniger und
rechnet mehr. Eine weitere Erhöhung des Diskonts ist nicht möglich. Dadurch würde zwar die Spekulation eingeschränkt, aber auch die wirkliche
Wirtschaft empfindlich gestört. Das ausländische Geld würde noch mehr angelockt und der Zahlungsmittelumlauf erhöht. Aber das Federal Reserve
Board findet ein Hintertürchen: Am 2. Februar 1929 veröffentlicht es eine Erklärung, daß die Reserven der Mitgliedsbanken nicht dazu da sind, um
Spekulationskredite zu gewähren. Solche Kredite sollen eingeschränkt werden.
Die Folge dieser Erklärung ist zunächst ein Kurseinbruch an der Börse. Aber da nur langfristige Kredite gesperrt sind, wird "tägliches Geld" in
Anspruch genommen. Der Zinssatz hierfür steigt schnell. Am 26. März springt er von zwölf auf 15 Prozent, dann auf 17 und 20 Prozent. Die Banken
scheuen sich nicht, den Kreditnehmern die Wege zu ebnen. Denn mittlerweilen ist der Kreditapparat so aufgeblasen worden, daß er über kurz oder
lang platzen muß. Aber das wollen die Banken so lange wie möglich hinausschieben.
Der Glaube an die Prosperity treibt neue Blüten. Und eine Betrachtung der Börsenentwicklung zeigt, so meinen die Amerikaner, daß es nur darauf
ankommt, gute Aktien zu kaufen und durchzuhalten. Wenn es einen Kurseinbruch gibt, dann darf man nicht verkaufen, denn auf das Sinken der
Kurse folgt immer ein neuer Anstieg, der über den früheren Höchststand noch hinausführt. Mr. J. Raskob, ein großer Finanzmann der damaligen Zeit,
schreibt in "Ladies Home Journal" einen aufsehenerregenden und zur Spekulation anregenden Artikel, der die verlockende Überschrift trägt:
"Everybody ought to be rich". Und wie zu Zeiten John Laws Frankreich, so wird jetzt Amerika vom Wahn des Reichtums erfaßt. Chauffeure hören
nur mit einem Ohr auf die Signale der übrigen Verkehrsteilnehmer. Sie versuchen vielmehr, von den Fahrgästen einen Börsentip aufzuschnappen.
Armut wird abgeschafft
Der Kammerdiener eines Maklers verdient eine Viertel Million an der Börse mit den Tips seines Herrn. Eine Krankenpflegerin nutzt die Tips dankbarer
Patienten und verdient 30.000 Dollar. Eine ehemalige Schauspielerin schmückt ihre Räume mit graphischen Darstellungen über die Kursentwicklung.
Amerika wird der Welt zeigen, daß die Armut wirklich abgeschafft werden kann. Aber Anfang September 1929 zeigen sich doch dunkle Wolken an
dem bis dahin so makellos blauen Wall-Street-Himmel. Die Aktien geben nach, und zwar zum Teil ganz erheblich. Aber es tritt bald wieder eine
Erholung ein, und am 2. Oktober erreichen die Maklerkredite die Riesensumme von 6,8 Milliarden Dollar.
Entwicklung der Schulden auf "Margin accounts":
Die aktuelle Zahl für Januar 2000 lautet: 243,5 Mrd. Dollar!
In 12/99: 228,5 Mrd. Dollar. Vor 10 Jahren: 35 Mrd. Dollar.
Aber so richtig will das Rezept nicht mehr stimmen, daß einem Rückgang der Kurse um einen Punkt ein neuer Aufstieg um zwei Punkte folgt. Doch
die meisten sind immer noch optimistisch, darunter auch die Fachleute der Harvard Economic Society. Und am 17. Oktober 1929 hält Professor
Irving Fisher eine Ansprache, in der er ausführt, daß in wenigen Monaten der Aktienmarkt "a good deal higher than it is today" läge. Nur wenige,
darunter der Finanzredakteur der "New York Times" sagen ein weiteres Nachgeben der Aktienkurse voraus.
In Wirklichkeit aber tritt die von den Experten vorausgesagte Erholung nicht ein. Statt dessen beginnt jene Reihe unglücklicher Tage, deren
markanteste der 24. Oktober, ein Donnerstag, und der 29. Oktober, ein Dienstag, sind. Ihnen folgt der Aschermittwoch des Wall-Street-Karnevals,
der 30. Oktober 1929.
Am 22. Oktober beginnen die Kurse nach der ersten Börsenstunde zu fallen. Am 23. Oktober setzt sich dieses Nachgeben der Kurse gleich bei
Eröffnung der Börse fort. An diesem Tag wechseln über sechs Millionen Aktien die Besitzer. Der Ticker kann mit den Abschlüssen nicht mehr Schritt
halten und hinkt 104 Minuten hinter der Abschlußzeit nach.
Am 24. Oktober, einem Donnerstag, sind bei Eröffnung der Börse die Kurse niedrig, aber verhältnismäßig fest. Doch bald werden so viele Aktien zu
diesen niedrigen Kursen angeboten, daß die Kurse nachgeben müssen, erst langsam, dann immer schneller. Der Grund für diese Verkäufe ist in der
ersten Börsenstunde noch nicht etwa die Furcht vor einem allgemeinen Zusammenbruch. Es handelt sich um Zwangsverkäufe der auf Kredit
gekauften Aktien, da diese Kredite zurückgezahlt werden müssen.
Aber nach diesem Präludium kommt die Angst. Und dann steigen die Verkaufsorders unerwartet zur Flut an. Der Ticker hinkt nach. Und in den
Maklerbüros werden die Kurse der Verkaufsaufträge laut verlesen. Sie liegen alle niedriger, als der Ticker noch angibt. Dadurch steigt die Panik. Der
Zusammenbruch ist da. Amerika blickt in den Abgrund, in dem die Trümmer des Traums vom schnellen Reichtum liegen.
Kurz nach Mittag findet gegenüber der Börse, in Wall Street Nr. 1, im Haus der Bankfirma 1. P. Morgan und Co., eine Lagebesprechung führender
Bankiers statt. Es wird beschlossen, eine Stützung der Kurse vorzunehmen, wenigstens der wichtigsten Papiere. Die Reporter bestürmen den
Teilhaber des Bankhauses Morgan, Thomas W. Lamont. Und während an der Börse die Panik tobt, gibt Lamont jene betont bagatellisierende
Erklärung ab: "Es hat einige Notverkäufe an der Börse gegeben, und wir haben eine Sitzung der Vorsitzenden mehrerer Finanzinstitute abgehalten,
um die Lage zu erörtern. Wir haben festgestellt, daß kein Haus in Zahlungsschwierigkeiten ist, und die Berichte der Aktienhändler beweisen, daß die
Risiko-Reserven in befriedigender Höhe gehalten wurden."
Diese Erklärung von so berufener Seite wirkt zunächst beruhigend. Später gibt Richard Whitney, der Vizepräsident der New Yorker Börse und die
ausführende Hand der Bankengruppe bei den Maklern der wichtigsten Werte Kaufaufträge. Das wirkt weiter beruhigend. Aber es gelingt nur, die
Preise einigermaßen auf ihrem tiefen Punkt zu halten. Zu einer Steigerung fehlen Maklern wie Publikum nach diesem Schock die Kraft und der Mut.
Der Zusammenbruch
Bis in den Abend hinein laufen die Tickers in den Maklerbüros. Abends um 19:08 Uhr werden die letzten Abschlüsse mitgeteilt, die nachmittags um 3
Uhr getätigt worden sind. Die Kurse sind zusammengebrochen. Eine Illusion ist zerstört. Am Freitag und Sonnabend ist die Entwicklung nicht mehr
ganz so panikartig. Viele sind aus dem Rennen bereits hinausgeworfen. Aber am Montag setzt ein weiterer Sturz ein, und am Dienstag, dem 29.
Oktober 1929, schlägt mit dem Gong, der die Eröffnung der Börse ankündigt, die Todesstunde der Prosperity und des "Big Bull Market". Die Kurse
erholen sich nicht mehr.
Die Selbstmordspalte in den Zeitungen muß vergrößert werden. Es befinden sich unter denen, die aus dem Leben scheiden, die an der zerstörten
Hoffnung auf leichten Reichtum zerbrechen, bekannte Persönlichkeiten, aber noch viel mehr unbekannte Amerikaner, Opfer eines Massenwahns vom
leicht erreichbaren ewigen Glück.
Die Kreditblase ist geplatzt, das Spekulationsgebäude zusammengefallen wie ein Kartenhaus. Milliarden von Dollar sind einfach verschwunden. Die
amerikanische Massenillusion ist entzaubert, die Prosperity zu Ende gegangen, und die Weltwirtschaftskrise beginnt.
Wie die Fed vor kurzem bekannt gab, hat sich die Verschuldung der amerikanischen Haushalte weiter
deutlich ausgeweitet. Im Juni stieg der Verbraucherkredit um 8,4 Milliarden $ auf 1,71 Bio $.
Die Schuldenlast wurde damit im Juni um 5,9% auf das Jahr gerechnet angehoben, für das Q2 beträgt der annualisierte Zuwachs 6,3% nach 4,6% Anstieg im Q1. Der Anstieg lag im Rahmen der von Volkswirten erwarteten 7,9 Milliarden $. Die Schuldenlast der Konsumenten vergrößerte sich um 9,5 Milliarden $ im Mai.
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Von Carsten Volkery, New York
Angefangen beim Präsidenten sind die Amerikaner Weltmeister im Schuldenmachen. Der durchschnittliche Haushalt hat elf Kreditkarten,
die Schulden übersteigen selbst das verfügbare Jahreseinkommen. Ökonomen warnen vor den Folgen.
New York - Kevin Rubel ist 22, bis vor einem Jahr studierte er Marketing an der privaten Northeastern University in
Boston. In nur drei Jahren brachte er fünf Kreditkarten ans Limit. Mit 6000 Dollar Schulden und 15.000 Dollar Kredit für
Studiengebühren musste er schließlich noch vor seinem Abschluss nach Florida zurückkehren.
Dort beendet er sein Studium jetzt an einer öffentlichen Uni und arbeitet als Bartender in zwei Lokalen gleichzeitig, um
monatlich 500 Dollar für die Kreditkartenfirmen zusammenzukratzen. Die Tilgung der Schulden ist vorerst zu seinem Lebensziel geworden. Rubel hadert mit den Banken, die Studenten das Plastikgeld hinterherschmeißen. "Es sollte
Beschränkungen für Kreditkartenfirmen geben", forderte er kürzlich in der "New York Times".
Nicht nur Studenten werden mit Angeboten überhauft. Jeder Amerikaner findet nahezu täglich eine Einladung zum
Schuldenmachen in seinem Briefkasten. Im Fernsehen laufen Werbespots, die noch den hoffnungslosesten Fällen das
Shopping-Erlebnis garantieren: "Arbeitslos und nicht mehr kreditwürdig? Kein Problem, bei uns bekommen Sie trotzdem ein Auto."
Verschuldung steigt auf Rekordniveau
In den letzten zehn Jahren sind die Ansprüche der US-Bürger sehr viel schneller gewachsen als ihre Mittel. Banken und Einzelhandel fanden schnell
eine Lösung. Kreditkarten und Ratenzahlung. Inzwischen gibt es so viele Finanzierungsmöglichkeiten, dass kaum jemand mehr sein Geld zählen muss,
bevor er eine Anschaffung tätigt.
Das Resultat: Die Nation der Shopper lebt ungeniert über ihre Verhältnisse. Der durchschnittliche US-Haushalt hat laut CardWeb.com elf Kreditkarten
(von Banken und Geschäften). 60 Prozent der Karteninhaber bezahlen ihre monatlichen Rechnungen nicht vollständig. Die Schulden sind daher seit
1990 stark gestiegen: von 2985 Dollar pro Haushalt auf 8367 Dollar im vergangenen Jahr.
Und Kreditkarten sind nur die Spitze des Schuldenbergs. Vom Auto bis zum Haus kauft der Amerikaner so ziemlich alles auf Pump. Dabei wird immer
mehr Verantwortung in die Zukunft geschoben: Wurden vor zehn Jahren noch 25 Prozent der Kaufsumme für ein Auto sofort gezahlt, sind es
inzwischen nur noch sieben Prozent - der Rest tröpfelt auf Raten nach.
Im zweiten Quartal 2002 stieg die Verschuldung der US-Haushalte laut der Rating-Agentur Moody's auf acht Billionen Dollar - ein Rekord. Damit
haben die Amerikaner mehr Schulden als verfügbares Einkommen (7,8 Billionen Dollar). Noch vor zehn Jahren lag die Verschuldung deutlich niedriger
bei 82 Prozent des Einkommens.
Nun ist das Leben auf Pump eine uramerikanische Tradition. Schon George Washington und Thomas Jefferson kamen mit ihrem Geld nicht aus. Und im
historischen Vergleich erscheinen die Amerikaner von heute geradezu als sparsam: Im Jahr 1890 etwa waren die Schulden der US-Bürger mit 880
Dollar fast doppelt so hoch wie ihr durchschnittliches Jahresgehalt (475 Dollar).
Ökonomen warnen vor der Schuldenrezession
Doch das waren andere Zeiten. Heute, warnen Ökonomen, könnte die Verschuldung den Wirtschaftsaufschwung gefährden. "Die wachsenden
Schulden bremsen früher oder später den Konsum", erklärt John Lonsky, Chef-Volkswirt von Moody's.
Im zweiten Quartal verwandten die Amerikaner bereits 14,1 Prozent ihres verfügbaren Einkommens auf Zinszahlungen und Schuldentilgung - Geld,
das sonst für den Konsum bereitstünde. Das letzte Mal, als dieser Prozentsatz so hoch lag, folgte ein merkliches Abkühlen der Nachfrage. Das war
1987.
Noch zeigen die Verbraucher allerdings keine Kaufhemmung. Der Juli war erneut einer der Top-Five-Monate für Autoverkäufe, sagt Paul Taylor,
Chef-Volkswirt der National Automobile Dealers Association. Seine Erklärung: "Die Leute sagen sich: 'Meine Dollars haben nächstes Jahr nicht mehr
dieselbe Kaufkraft, also sichere ich mir lieber jetzt meinen Audi A6.'"
Ein Grund, warum den Amerikanern das Geld noch nicht ausgegangen ist, ist der "Refinanzierungsboom": Hypotheken-Zinsen sind auf einem
30-Jahres-Tief, daher ersetzt jeder clevere Eigenheimbesitzer sein altes Darlehen durch ein neues mit günstigeren Konditionen - oft auch mehrmals
im Laufe eines Jahres. Die Ersparnis durch niedrigere Zinsen kann sich leicht auf mehrere hundert Dollar pro Monat belaufen.
Profitieren von der Immobilienblase
Zusätzliches Geld können die Eigentümer aus ihrem Haus ziehen, wenn sie bei der Refinanzierung gleichzeitig die Hypothekensumme erhöhen. Die
Banken spielen mit, weil der Wert der Häuser im ganzen Land rasant steigt. Insgesamt könnte die Refinanzierung den Verbrauchern dieses Jahr 70
Milliarden Dollar extra in die Taschen spülen, so die Federal Reserve.
Doch auch dieser Trend hat seine Tücken. Denn was passiert, wenn die Immobilienblase platzt? Die stolzen Hausbesitzer säßen plötzlich auf
Grundstücken, die die monatlichen Raten nicht mehr wert wären. "Viele würden ihr Haus an die Bank zurückgeben", sagt Lonsky. Verluste realisieren,
nennt man das an der Börse.
Die niedrigen Zinsen verführen die Amerikaner auch beim Hauskauf dazu, sich zu übernehmen. "Viele Leute kaufen mehr Haus, als sie sich leisten
können", sagt Mike Kidwell von der Schuldenberatung Myvesta. Er warnt: "Wenn ein so großer Teil des Einkommens für die Abzahlung der Hypothek
draufgeht, stehen sie ohne Sicherheitsnetz da, wenn ein unerwartetes Problem auftaucht."
Schon jetzt endet die Verschuldung immer häufiger im persönlichen Bankrott. Vergangenes Jahr erklärten sich 1,5 Millionen Amerikaner
zahlungsunfähig - ein Rekord. Dieses Jahr werden es voraussichtlich genauso viele sein.
Notausgang Chapter 7
Der persönliche Bankrott ist der Notausgang aus der Schuldenfalle. Unter Chapter 7 des U.S. Bankruptcy Codes kann sich der Zahlungsunfähige dem
Zugriff der Banken entziehen. Alle Kreditkartenschulden werden vom Konkursrichter für nichtig erklärt. Pro Jahr verliert die Finanzindustrie dadurch 40
Milliarden Dollar.
Unter dem Druck der Finanzlobby will der Kongress daher im Herbst ein Gesetz beschließen, das die Bankrotterklärung erschwert. Beobachter geben
der Vorlage gute Chancen. Verbraucherschützer hingegen kritisieren die vorgeschlagenen Änderungen. Amerikaner sollten auch weiterhin ein Recht
auf einen schuldenfreien "Neuanfang" haben, sagen sie.
Den wünscht sich wahrscheinlich auch George W. Bush. Der US-Präsident ist gerade dabei, die Staatsfinanzen komplett zu ruinieren. Nachdem er die
Steuern gesenkt und die Militärausgaben deutlich erhöht hat, musste der Kongress im Juni bereits die gesetzliche Obergrenze für die
Neuverschuldung anheben. Als nächstes steht nach Befürchtungen von Experten der Krieg gegen Irak an. Wie die Regierung das
80-Milliarden-Dollar-Abenteuer finanzieren will? Natürlich auf Pump. It's the American way.
SPIEGEL ONLINE - 31. Juli 2002, 11:08
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Der einzige Grund aus dem ich hier die Horrorgeschichten des letzten Jahrhunderte hervorkramte, ist der, das ich fest davon überzeugt bin, das sich die Geschichte wiederholt. Charts sind ein Spiegelbild der Psychologie. Und die ändert sich nicht. Auch nicht in tausend Jahren. Egal was aus den Medien zu hören ist. Was aus den Medien zu hören ist, ist Massensugestion pur. Irgentwann glaubt man es. Man muß es nur oft genug hören. Warscheinlich sind die meisten Medien sogar von der richtigkeit ihrer Aussagen überzeugt.
Hier mal ein Zitat von Gustave Le Bon. Ein Mann der vor Hundert Jahren lebte. Er schrieb das Buch "Psychologie der Massen".
"Die von einer Generation gesammelten Erfahrungen sind im allgemeinen für die folgende nutzlos, darum hat es keinen Zweck, geschichtliche Ereignisse als Beweis anzuführen.
Ihr (der Erfahrung) einziger Nutzen ist, dass sie zeigt, in welchem Maße die Erfahrungen in jedem (!) Zeitalter wiederholt werden müssen, um irgendeinen Einfluss zu gewinnen und den Erfolg zu haben, auch nur einen (!) Irrtum, der mit der Massenseele verwachsen ist, auszurotten."
Dagegen müsst ihr euch stemmen. Lernt aus der Geschichte. Egal was Bernecker und co. täglich schreiben. Der verfall der Aktien geht weiter weil Angst herscht. Gold wird steigen weil es ein Hort der Sicherheit ist.
Geklaut von einer Börsenseite anfang 2002:
Zwillinge
Ich möchte einmal einen kleinen Vergleich anstellen zwischen dem Nikkei-Index und dem Dow Jones. Beide Aktienmärkte, der japanische und der amerikanische, haben nach einer
ungeheuren Euphorie "ins Gras beißen müssen". Beim Dow Jones habe ich nur spaßeshalber die Kurse einmal dem Verlauf des Nikkei entsprechend grob nachgezeichnet.. (Nichts ist unmöglich, ...).
Und da wir gerade so schön am Bilder vergleichen sind, anschließend noch den Dow Jones vor dem Crash 1929 mit seinem parabolmäßigen Anstieg (kommt einem irgendwie vertraut vor).
Und gleich hinterher - nachdem die Luft rausgelassen wurde - das lange und qualvolle Dahinsiechen der damaligen Permanent-Bullen. Glauben Sie ernsthaft, im Jahr 1929 hätte jemand nicht gelächelt über eine Einschätzung, die enorme Kursverluste prophezeite?
Japans Nikkei-Index hat sich seit dem Top innerhalb eines Jahrzehnts nahezu geviertelt, also ca. 75% an Wert eingebüßt. Die japanische Notenbank ging den selben Weg wie jetzt Alan Greenspan. Kann man daraus schließen, dass der Dow denselben Weg gehen wird wie der Nikkei?
Das Dow/Gold - Ratio
Dividiert man die Kurse des Dow Jones durch den Goldkurs, erhält man dieses Ratio (Verhältnis).
Wie noch aus der Grundschule bekannt sein dürfte, steigt das Ratio, wenn der Wert über dem Bruchstrich wächst. Das Ratio fällt, wenn der Wert unter dem Bruchstrich steigt.
Vermutlich wird es aber einen Rohstoff geben der Gold noch toppen könnte.
SILBER
Warum ?
Fortsetzung folgt.
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