Die Fondsgesellschaft wurde 1998 von Oldfield selbst gegründet und hat keine externen Eigentümer, sodass es nicht fokussiert ist, kurzfristig die Profitabilität zu steigern oder das Anlagevermögen zu maximieren. Rund ein Viertel der Assets under Management von umgerechnet 211 Millionen Euro stammt von der Fondsgesellschaft, den Managern und deren Familien. Dieser Anteilseignerkreis hat sich seit mehr als zehn Jahren so gut wie nicht verändert.
Geoff Oldfield gehört mit einer mehr als 20 Jahre langen Investmenterfahrung zu den erfahrendsten Fondsmanagern bei den Small Caps in Europa. Seit zwölf Jahren betreut er den Fonds nach demselben Anlagestil, was eine beeindruckende Kontinuität im Management des Fonds bedeutet.
Oldfields Anlagestil basiert auf einer Bottom-up-Analyse. Er legt bei seinem Ansatz Wert auf Unternehmen mit hohem, prognostizierbaren freien Cashflow, um den inneren Wert der Gesellschaft zu bestimmen. Wie auch Investorenlegende Warren Buffett investieren Oldfield und die Co-Fondsmanager Leo Perry und Tom Hearn nur in Unternehmen, deren Geschäftsmodelle vom Team verstanden werden. Fondsmanager kann auch short gehen
Die Auswahl der geeigneten Werte erfolgt aus einem Universum von rund 5.000 Unternehmen. Dabei liegt der Fokus auf Gesellschaften, die eine starke Wettbewerbsposition haben und unter ihrem inneren Wert gehandelt werden. Das Fondsmanagement belässt es allerdings nicht dabei, nur auf steigende Kurse zu setzen. Lässt sich aus der Bottom-up-Analyse eine Überbewertung ableiten, kann der Fondsmanager auch auf fallende Kurse setzen. Dann kann er im Gegensatz zu einem Index die Portfoliowerte direkt und ohne Hebel shorten. Generell wird bei Ennismore kein Hebel eingesetzt, was sich auch in der niedrigen Volatilität niederschlägt.
Ende August hatte der Fonds ein Exposure von 28 Prozent in Short-Positionen. Es wird darauf geachtet, dass der Fonds – gemessen an den Assets under Management – nicht zu groß wird, damit er auch weiterhin ohne Beeinflussung des Marktes in Werte mit einer geringen Marktkapitalisierung investieren kann. Die durchschnittliche Börsenkapitalisierung lag per Ende Juni bei 196 Millionen Euro.
Dank dieser Strategie konnte Oldfield in den vergangenen Jahren beeindruckende Erfolge aufweisen. Seit der Auflage des Fonds im Januar 1999 bis Ende August dieses Jahres erzielte der Ennismore European Smaller Companies Fund eine durchschnittliche jährliche Rendite von 14,1 Prozent. Damit schlug der Fonds den MSCI Europe 15 (Large Cap) um rund 13 Prozentpunkte.
Die Marktturbulenzen im Jahr 2008 überstand der Fonds auf Pfund-Basis mit einem leichten Verlust von 5,7 Prozent recht gut. Die Euro-Tranche schlug jedoch mit minus 28,3 Prozent zu Buch. Die Talfahrt an den Märkten in den vergangenen Monaten konnte er indes in Gewinne umsetzen. Seit dem Jahresanfang erzielte Oldfield eine Rendite von 9,4 Prozent. Auch die Wertentwicklung über die vergangenen 12 Monate ist beeindruckend. Mit einem Gewinn von rund 20,4 Prozent lag er 22 Prozent über der durchschnittlichen Performance der Konkurrenzfonds in der Kategorie der Long/Short Aktien Europa. Die Volatilität lag bei 8,3 Prozent, die Sharpe Ratio nach Angaben von Bloomberg bei 3,2. Dank dieser Leistungen lag der Fonds im ersten Perzentil der Kategorie.
Quelle: Ennismore, Bloomberg, Morningstar Autor
Dr. Armin Schmitz ist Redakteur der Frankfurter Börsen-Zeitung und ein ausgewiesener Kenner der Derivate- und Hedgefonds-Branche.In jeder Ausgabe von Alternative News untersucht er Alternative-Investment-Produkte auf Herz und Nieren.
der text wurde von mir gekürzt
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