Scotus hat klargemacht - und daran werden auch weitere Prozesse nicht mehr rütteln können (kein Richter kann sich gegen Scotus stellen) - dass es mit rechtlichen Mitteln unmöglich ist, die SPS löschen zu lassen.
Die weiteren Klagen greifen den SPS ohnehin nicht mehr an, es geht bei ihnen um finanzielle Entschädigungen. Die Regierung greift dabei zu dem Kunstgriff, dass FHFA eine private Agentur sei, die die Firmen verwaltet, so dass das Federal Court of Claims unzuständig ist (dort kann man nur Entschädigungen gegen die Regierng durchsetzen). Wenn es für die Regierung günstiger ist, stellt sie die FHFA aber auch gern als ausführendes Organ des Staates dar, das im Interesse der Steuerzahler und "zugunsten der Allgemeinheit" operiert. Die letztere Interpretation wurde verwendet, um die Collins-Kläger kaltzustellen.
Wie geht es weiter?
Die Investoren sind daher - auf Gedeih und Verderb - auf den guten Willen der US-Regierung angewiesen. Mit Glück setzt Biden den von Mnuchin/Calabria eingeschlagenen Weg von Recap/Freilassung fort. Mit Pech leitet er den NWS wieder in die Staatskasse um, statt ihn für einen langsamen Recap "auf Raten" zu verwenden.
Vor einigen Tagen hat Biden sich positiv zum "Utility-Modell" geäußert, das die Demokraten ohnehin favorisieren, er sprach dabei aber auch von "in festen Gleisen". Was unter "festen Gleisen" zu verstehen ist, bleibt unklar. Die Formulierung spielt in jedem Fall auf das gängige Narrativ an, dass Fannie und Freddie "die Ursache" der Housingkrise gewesen seien (eine dreckige Lüge!) und daher eine feste Hand erforderlich sei, die FnF vor weiterem "Übermut" bewahrt.
Das "Utility-Modell könnte sein:
a) FnF in weiterer Zwangsverwaltung, aber unter "fürsorglicher" Oberaufsicht durch die FHFA
b) FnF mit Recap/Freilassung, nachdem alle rechtlichen Klagen im Sande verlaufen haben. Dannn droht allerdings - weit stärker als noch vor Collins - ein Swap des SPS (ganz oder teilweise) in Stammaktien, der zu enormer Verwässerung führen würde (ca. Faktor 60 bei voller Umwandlung).
Die Regierung würde durch diesen Swap faktisch zum Alleineigentümer von FnF und würde über die KE noch 60 % externes Kapital reinholen. Die Aufwertung erfolgt durch den Börsengang. Für die Regierung selbst würden durch den SPS-Swap noch einmal rund 100 Milliarden rausspringen.
Würden zusätzlich die Warrants ausgeübt, bleibe es bei 100 MIlliarden für die Regierung, die sich dann aber aus 80 Mrd. aus dem SPS-Swap und 20 Mrd. aus den Warrants zusammensetzt. Für die Altaktionäre käme bei Warrants-Ausübugn eine weitere Verwässerung um den Faktor 5 hinzu.
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