Hier ein Artikel zur SUSTAIN-6-Studie die auf dem EASD-Kongress präsentiert wurde.
Der Artikel erschien heute in der ÄrzteZeitung.
Weiteres Antidiabetikum mit kardioprotektiven Eigenschaften
Der GLP-1-Agonist Semaglutid reduziert nach Studiendaten die Inzidenz kardiovaskulärer Ereignisse bei Hochrisiko-Patienten mit Typ-2-Diabetes.
Ebenso wie für Empagliflozin und Liraglutid wurde nun auch für den einmal wöchentlich zu injizierenden GLP-1-Agonist Semaglutid belegt, dass er die Anzahl kardiovaskulärer Ereignisse bei Hochrisiko-Patienten mit Typ-2-Diabetes signifikant reduziert.
Ergebnisse der SUSTAIN-6-Studie wurden beim EASD-Kongress vorgestellt.
108 von 1648 mit Semaglutid behandelte Patienten und 146 von 1649 mit Placebo behandelte Patienten binnen 104 Wochen Beobachtungsdauer ein erstes Ereignis (kardiovaskulärer Tod, nicht tödlicher Herzinfarkt oder nicht tödlicher Schlaganfall) erlitten.
Das ist eine Reduktion der Ereignisse von 8,9 Prozent in den Placebo-Gruppen auf 6,6 Prozent in den Semaglutid-Gruppen in zwei Jahren.
Einen nicht tödlichen Schlaganfall erlitten 1,6 Prozent der mit Semaglutid behandelten Patienten, aber 2,7 Prozent der Patienten unter Placebo, einen nicht tödlichen Herzinfarkt 2,9 Prozent und 3,9 Prozent.
Der HbA1c wurde deutlich gesenkt.
39 Prozent der Patienten erreichten bei niedriger, 49 Prozent bei höherer Semaglutid-Dosierung einen HbA1c-Zielwert von unter 7,0 Prozent, in den Placebo-Gruppen waren es nur 16 bzw. 15 Prozent.
Zusätzlich hatte Semaglutid einen günstigen Effekt auf das Gewicht der zu Beginn im Mittel 92,1kg schweren Patienten.
20% der Patienten erreichten mindestens eine 10 prozentige Gewichtsreduktion. Einer von fünf behandelten Patienten hat mindestens 9 kg abgenommen.
Neue oder sich verschlechternde Nephropathien wurden in den Verumgruppen mit 3,8 Prozent signifikant seltener als unter Placebo (6,1 Prozent) dokumentiert.
Retinopathien traten zwar insgesamt selten auf (50 vs. 29 Ereignisse), aber die Rate war bei Semaglutid-Behandlung signifikant höher als in der Placebo-Gruppe (3,0 vs.1,8 Prozent).
Schwere Nebenwirkungen waren in den Verum-Gruppen seltener als in den Placebo-Gruppen, allerdings brachen mehr Patienten die Semaglutid-Behandlung ab. Hauptgrund waren die für GLP-1-Agonisten typischen gastrointestinalen Nebenwirkungen.
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