Ich finde bei Cegedim in der aktuellen Phase (mit drohender Rezession in Deutschland und potenziell strukturellem Energieproblem) ganz attraktiv, dass das Unternehmen (a) kein Deutscher Wert ist, (b) kein Industriewert ist, (c) auch konjunturell übermäßig sensibler Wert ist, (d) kein energieabhängiger Wert ist.
Das bietet eine gewisse Diversifikation, selbst wenn uns konjunkturell in Deutschland der Himmel auf den Kopf fallen sollte. Wegen des Managements bzw. der Unternehmenskultur scheue ich mich aber auch, den Wert wieder zu einem Top 3 Wert auszubauen. Dafür hat Cegedim einfach schon zu häufig enttäuscht.
Aber EIGENTLICH sollte jetzt ein guter Zeitpunkt zu investieren sein, wenn man sich konjunturell diversifizieren will.
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Zu AT&S: In meinen Augen ist die Chipknappheit nicht ein Treiber, sondern ein Hindernis für AT&S. Als Zulieferer hängt die eigene Nachfrage immer davon ab, wie viel Angebot im nachgelagerten Markt ist. Daher hat AT&S ein Interesse an hohen Chipverkäufen, nicht geringen. Das ist so wie mit den Bottlenecks im Automotive Markt gerade: BMW und Daimler profitieren von der künstlichen zwar (weil sie die wenig preissensible Kundschaft bedienen mit den künstlich reduzierten Mengen). Die Zulieferer von BMW und Daimler hingegen leiden, da die nachgefragten Stückzahlen zurückgehen. Ich denke daher nicht, dass ein Auflösen der Chipknappheit für AT&S schlecht wäre.
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