Betrachtet man Obamas Rede zum Nobelpreis, so kann einem nur schlecht werden, das gleiche Vokabular wie bei Bush. Noch schlimmer der rauschende Beifall, den er dafür erhalten hat. Da wird einem schon angst und bange bei diesem Unsinn, den er da vom Stapel gelassen hat. Krieg ist immer die schlech- teste Lösung. Und im Falle Afghanistans ist er völkerrechtswidrig, sinnlos, schädlich und überhaupt keine Lösung. Außerdem erhöht er die Terrorgefahr in der BRD. Allerdings vermute ich, dass Obama gar nicht daran glaubt, was er gesagt hat, darauf lässt sein langes Zögern für die Truppenerhöhung schließen. Diese Rede ist für die Republikaner gewesen, deren Zustimmung im Senat für die neue Krankenversicherung er noch braucht, und von denen auch der größte Beifall kam. Wahrscheinlich sieht Obama den Afghanistan-Krieg ebenfalls als sinnlos an. Aber er kann den Krieg wegen den Republikanern und der dahinter stehenden Militärindustrie nicht beenden, weil er eben die Krankenversicherung durchboxen will. Außerdem würden die zurückkehrenden Soldaten die sowieso schon hohe US-Arbeitslosigkeit weiter steigern und das Land destabilisieren, weil die Soldaten zum großen Teil traumatisiert sind. Da ist es besser, man lässt sie erst mal in Afghanistan, auch wenn die Afghanen und auch Besatzungssol- daten daran glauben müssen. So ist das eben in der Politik.
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