1. Ich halte Osram nachwievor für überbewertet (meine Interpretation der Kennzahlen)
KGV (2016e): 18.
KBV (2016e): 1,7.
Dividendenrendite (2016e): 2,28%.
(Quelle)
Damit ist Osram kein Mega-Schnäppchen, aber auch nicht überbewertet. Zumal das langfristige Durchschnitts-KGV bei Osram auch im Bereich von 25 liegt.
2. Osram hat sich die letzten Tage besser entwickelt als der Gesamtmarkt
Das stimmt. Sowas nennt man halt eine Rally. Mit kleinen Rücksetzern ist in der Tat momentan zu rechnen. Aber ein massives Abrutschen zurück auf 35 Euro lässt sich hieraus nicht ableiten.
3. DAX und auch MDAX werden weiter nachgeben. Unternehmen werden Gewinnsteigerungen der Vergangenheit nicht halten können und ...
Ich halte dagegen: Das Sentiment am Markt ist so bearish wie zuletzt Anfang 2009. Zudem haben wir vor allem im DAX eine schon zehn Monate andauernde Baisse. Nach den letzten Abverkäufen hat z.B. der DAX nur noch ein durchschnittliches KGV von 12 (Quelle). Selbst wenn die durchschnittlichen Unternehmensgewinne bei den gegenwärtigen Kursen um 20 Prozent zurückgehen würden, dann wären wir immer noch nur bei einem KGV von 14,4.
Rallies werden in Panik geboren und sie sterben in der Euphorie. Momentan ist nirgendwo Euphorie zu sehen.
4. ... Gesamtmarktentwicklung wird sich früher oder später bei Osram durchschlagen (und Kennzahlen halte ich eh nicht für gut)
Firmeneigene Gewinnprognosen sind immer mit Vorsicht zu genießen, aber Osram hat seine Prognose für 2016 gerade erst angehoben. Klar kann auch Osram sich irren. Aber da man bei Osram in den letzten anderthalb Jahren schon oft den Anleger-Zorn auf sich zog durch Schwächen in der Kommunikation, wird man jetzt vielleicht ein bisschen vorsichtiger sein mit Versprechungen.
Geh doch short. Du scheinst ja zu wissen was du da machst. Meine Beobachtung (und auch diejenige einiger Anlageberater von Banken die ich persönlich kenne) ist, dass Kleinanleger mit Shorts auf Dauer nicht glücklich werden. Die Gefahr ist einfach zu groß dass man schief liegt, und das Zeitfenster für erfolgreiches Shorten ist einfach zu klein. Und da Aktien auf lange Sicht eben mehr steigen als fallen, ist es mit Short-Positionen auch um einiges schwieriger, Verluste "auszusitzen". Auf Dauer verdient man als Kleinanleger eigentlich nur an mittel- bis langfristigen Long-Positionen. Alles andere ist Zockerei und hat nix mit seriöser Geldanlage zu tun.
|