Der Widerstand bei 40 Euro scheint doch ziemlich hartnäckig zu sein. Trotzdem ist positiv, dass die Aktie sich von dem Intraday-Tief gestern wieder so gut erholt hat. Als wir gestern vormittag bei €38,50 standen, hätte wohl nicht jeder gedacht dass wir nun schon wieder bei fast 40 sind.
Bei Osram ist halt nach wie vor jede Menge "noise" im Chartbild. Wie eigentlich bei allen Aktien. Der Trend zeigt aber immer noch nach oben und die Chance ist sehr groß, dass die Trendwende geglückt ist.
Und ich glaube nicht, dass der Ausstieg von Union Investment sich besonders im Kurs bemerkbar machen wird. Wenn die es darauf anlegen würden den Kurs runterzutreiben, dann würden sie sich ja ins eigene Fleisch schneiden. Deren Anteil an Osram dürfte schätzungsweise bei 60-70 Millionen Euro liegen. Jetzt will ja Union Investment nicht völlig aussteigen, sondern seinen Anteil nur drastisch verringern. Aber selbst wenn es meinetwegen nur um 20 oder 30 Millionen geht - anders als Leerverkäufer kann Union Investment kein Interesse an fallenden Kursen haben, solange wie sie noch dabei sind ihre Anteile zu verkaufen. Sie werden es so tun, wie es Großanleger meistens tun: sich schrittweise von ihrem Paket trennen und in zwischenzeitliche Aufwärtsbewegungen hinein verkaufen. Schon möglich dass das die Aufwärtsdynamik "dämpft"; andererseits haben wir dann ja auch wieder das Aktienrückkaufprogramm, welches quasi in die Gegenrichtung wirken kann.
Osram kann am Ende nur profitieren davon, dass Union Investment die Segel streicht. Meistens tut das einem Unternehmen nicht gut, wenn sich "Anleger-Aktivisten" zu sehr in die Strategie des Unternehmens einmischen wollen. Schaut euch nur solche leute wie Carl Icahn an, der bei eBay eine Revolte angezettelt hat mit dem Ziel, eBay zum Verkauf seines Tochterunternehmens PayPal zu zwingen. Es geht bei sowas meistens nicht darum, das Unternehmen langfristig auf eine gute Basis zu stellen, sondern es geht um eigene Eitelkeit, viel Narzissmus und maximalen kurzfristigen Profit. Union Investment bildet sich jetzt halt auch ein, mit ihren popeligen 1,8 Prozent Anteil könnten sie quasi komplett den Schwanz mit dem Hund wedeln lassen. Aber am Ende wird niemand etwas davon haben. Unter den Querelen und dem negativen Newsflow wird der Aktienkurs von Osram kurzfristig leiden, und langfristig erhöht es die Unsicherheit einer ohnehin schon etwas gewagten Strategie.
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