Na ja, das kann man natürlich auch ganz anders sehen. Z.B. fehlen in deinem Zinschart die Jahre 2001 bis 2007, in denen Spanien sogar noch deutlich weniger als die 7,5 % zahlen musste. D.h. seit dieser Übertreibung läuft die Anpassung an die Realität. Und dass wir jetzt erst bei 7,5% stehen, könnte man auch so verstehen, dass da noch sehr viel Platz nach oben ist.
Zum anderen posting: Ich halte von Rösler gar nichts. Mir ist es auch egal, ob er was sagt und was er dann sagt. Der Markt beurteilt's wahrscheinlich ähnlich. Dass er hier zufällig - allerdings 2 Jahre zu spät - das Richtige sagt, ist vielleicht seiner Profilierungssucht geschuldet, aber deswegen das Anliegen als Eurobrandbeschleuniger und Rösler als Sargnagel des Euros zu titulieren gibt ihm doch etwas zuviel Profil. Und es ist in der Sache falsch.
Würde jemand ernsthaft versuchen, den Euro zu retten, müsste er sich nur an die bestehenden Verträge halten und Staaten in Schieflage eben nicht mit fremden Geld zuschütten, bis sie schier ersaufen. Wer sagt denn, dass eine Pleite eines einzelnen Staates den Euro mit in den Abgrund ziehen würde? Und wer hat alternativlos bewiesen, dass das Zuschütten mit Hilfsgeldern, ohne dass ein falsches/ineffektives System zerbrochen ist, den Geldgebern und Empfängern gleichermaßen mehr bringt als die entsprechende Hilfe nach der Pleite des betroffenen Landes. Und damit meine ich nicht zwingend den Euroaustritt.
Nein, man geht einfach den bequemeren Weg. An die Schuldenkriterien hält sich sowieso keiner mehr, also kann man auch gegen den Rest der Verträge verstoßen, nur damit kurzfristig Panik vermieden wird.
Diese offensichtliche Rechtsbeugung in Verbindung mit dem Geldverbrennen im großen Stil wird auch noch als alternativlose Rettung verkauft. Das erstaunlichste für mich ist, dass es noch genügend Leute gibt, die das tatsächlich glauben und im Fall eines Mahners (wenn auch die Pfeife Rösler das denkbar schlechteste Beispiel ist) sogar noch gegen alle Vernunft die Rechtsbeugung und Geldverschwendung verteidigen. Gratulation an das Politmarketing in Europa oder D! Tolle Arbeit!
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