Aber wir haben es ja, also wieso nicht das Geld mit vollen Händen raus schmeißen. Ob 90.000.000 € oder 120.000.000 €, was macht das schon. Peanuts.
News - 05.06.07 09:58 Gipfel-Kosten sind höher als geplant
Kilometer lange Stahlzäune, Kameras und Bewegungsmelder, Einsätze von Polizei und Bundeswehr: 92 Mill. Euro haben Bundesregierung und Mecklenburg-Vorpommern für die Sicherung des G8-Gipfels in Heiligendamm veranschlagt. Doch die Kosten könnten deutlich über den bisherigen Planzahlen liegen.
BERLIN. In internen Kalkulationen gehen Bundesregierung und die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern davon aus, dass die Kosten bis zu 120 Mill. Euro betragen könnten, erfuhr das Handelsblatt aus Regierungskreisen. Als Grund werden mögliche Zusatzausgaben für den Polizeieinsatz rund um das Tagungshotel in Heiligendamm genannt. Offiziell halten die Bundesregierung und Mecklenburg-Vorpommern am ursprünglichen Kostenrahmen von 92 Mill. Euro fest.
Die hohen Sicherheitskosten werden vor allem durch den rund zwölf Kilometer langen Zaun sowie die Einsätze von Polizei und Bundeswehr verursacht. In einer Verwaltungsvereinbarung hatte sich die Bundesregierung bereit erklärt, von den Gesamtkosten gut 22 Mill. Euro zu übernehmen. Nach Informationen des Handelsblatts aus dem Bundesfinanzministerium wird der Bund im Fall höherer Sicherheitskosten seinen Anteil aufstocken. Auch im Umfeld von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidenten Harald Ringstorff (SPD) hieß es, dass sich für das Land keine Nachteile ergeben werden.
Im Zentrum des Sicherheitskonzepts der Bundesregierung steht der etwa zwölf Kilometer lange Stahlzaun, der um die Hotelanlage in Heiligendamm gezogen wurde. Der Zaun ist 2,50 Meter hoch und zusätzlich durch einen 50 Zentimeter in die Tiefe reichenden Unterkriechschutz sowie Stacheldraht gesichert. Hinzu kommen Kameras und Bewegungsmelder. Die Kosten für den Zaun, der von einer Firma aus Mecklenburg-Vorpommern aufgestellt wurde, liegen bei gut zwölf Mill. Euro. Ministerpräsident Ringstorff ist zuversichtlich, dass "das Sperrwerk" nach dem Gipfeltreffen weiterverkauft werden kann. Interessenten seien demnach ein Flughafen, Zoos und eine Landesgartenschau.
Zum Schutz der Anlage und der dahinter versammelten Staats- und Regierungschefs bieten Bund und Länder insgesamt 16 000 Polizisten auf. Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft, Konrad Freiberg, sprach jüngst vom "größten Polizeieinsatz aller Zeiten".
Die Bundeswehr beteiligt sich mit rund 1 100 Soldaten an der Sicherung des G8-Gipfels in Heiligendamm. Der Einsatz kostet nach Angaben des Verteidigungsministeriums etwa zehn Mill. Euro. Der Bundeswehreinsatz wird bereits seit einem Jahr vorbereitet und soll sich entsprechend den Vorgaben der Verfassung auf technisch-logistische Amtshilfe beschränken. Die Hilfe war vom Land Mecklenburg-Vorpommern beantragt worden.
Neben der Bereitstellung von Unterkünften für die rund 6 500 Polizeikräfte der Länder geht es im Wesentlichen um Dienstleistungen am Flughafen Rostock-Laage sowie die Sicherung des See- und Luftraums am und über dem Tagungsort.
Zum Schutz der Küste sollen neun Boote und ein Schiff der Marine eingesetzt werden. Eine Fregatte soll die Luftwaffe bei der Überwachung des Luftraums unterstützen. Zudem stellt die Bundeswehr sechs Verkehrsboote als Transportmittel, zwei Minenjagdboote für das Absuchen der Ostsee vor Heiligendamm nach gefährlichen Gegenständen und ein Minenjagdboot mit Tauchern bereit. Ein mehr als vier Kilometer langes Netz soll zusätzlich ausgebracht werden, das gemeinsam mit Kampftauchern den Unterwasserbereich vor Heiligendamm vor Eindringlingen schützen soll.
Nach den Terroranschlägen während des G8-Treffens 2005 im schottischen Gleneagles achten die Behörden nicht nur auf Linksextremisten oder NPD-Anhänger, sondern suchen auch nach Hinweisen auf möglicherweise geplante Anschläge auf das Politiker-Treffen etwa von Islamisten. Bei vier Anschlägen in Londoner U-Bahnen und Bussen starben vor zwei Jahren 56 Menschen.
Quelle: Handelsblatt.com
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