Seit Jahren bekommen die Grünen immer mehr Zustimmung und deshalb möchte ich auch mal einen Diskussionsthread eröffnen.
Obwohl die Grünen laut Forsa-Umfrage von einem Rekord-wert auf den Nächsten steigen, so finde ich es erstaunlich, wie sehr die Partei die Leute in ihrer Meinung spaltet. Da frage ich mich, wie es eigentlich passieren kann, dass die Grünen solch hohe Umfragewerte erreichen können?
Woher kommen eigentlich die Wähler?
Ich denke, dass es zunehmende Wähler gibt, die die Politik der großen Parteien CDU / SPD satt haben, die mit ihrer Wahl eine (wirksame) Stimme gegen die großen Parteien setzen und damit Druck ausüben wollen, an sich sonst so sehr grün eigentlich gar nicht sind.
Eine weitere Wählergruppe werden die jungen Menschen, vor allem auch viele Studenden sein, die noch Visionen für eine bessere sozial gerechtere Welt haben und es nicht hinnehmen wollen, was die Alten uns vorgeben, so will kein junger Mensch sein Leben erleben, sondern er will es verbessern. Natürlich werden viele junge Menschen feststellen, dass die Realität eben anders aussieht, doch auch in den 70er Jahren gab es die Hippiebewegung, die durchaus einige Änderungen herbeigeführt hatte.
Eine andere Wählergruppe sind die Menschen, die die sozialen Ungerechtigkeiten zunehmend unerträglich empfinden. Die Wähler können und wollen nicht verstehen, dass sich z.B. HRE-Banker Boni in Höhe von 25mio.€ trotz Schieflage genehmigen, nur weil es so im Vertrag steht. Diese Wähler wollen aber auch nicht die Linken wählen, weil es ihrem Ethos widerspricht, sie wollen aber auch keine der kleinen Sonstigen Parteien wählen, also wählen sie die Grünen.
Weitere Wähler wählen (so wie ich) die Grünen, weil sie wissen, dass in der Politik weitestgehend Lobbypolitik betrieben wird, man letztendlich sich die Lobby nur aussuchen kann. Eine selbstlose Politik fürs Volke ist unrealistisch, also hat man die Wahl zwischen der Atom-, Pharma-, Bankenlobby (CDU / FDP / (SPD)) oder der Lobby Alternativer Energien und des "Gutmenschentums", denn sicherlich kann man nicht leugnen, dass die "Grünen" manchmal zu viel Gutmensch sein wollen und es an der Realität etwas vorbeigeht, sei es z.B. der Vorschlag zum "Imigranten-Soli".
Ich denke, der Erfolg der Grünen liegt in ihrer Provokation die sie immer wieder gegen die Lobbypolitik der Regierung treiben, die teils unkonventionellen Art und Weise wie sie Politik machen und damit polarisieren und sie sich in der Mitte zwischen den rechtsliberalen Parteien wie CDU / FDP (z.T. auch SPD, die nun versucht wieder zurück zu rudern) und den Linken.
Diese (meine) Feststellungen sollen die Gedankengänge bzw. Wahrnehmungen von Grünen-Wähler zeigen. Was ich auf keinen Fall möchte ist CDU/SPD/FDP an dieser Stelle zu bewerten oder gar abzuwerten. Die Wahrnehmung ist oft subjektiv und so entscheidet auch die Subjektivität, wie man die Welt um sich herum wahrnimmt. Doch zu denken sollte es schon geben, dass mittlerweile über 20% zu den (verrückten) Grünen über laufen und dort ihre Stimme liegen lassen.
Ich jedenfalls habe vor mehr als 10 Jahren die Grünen (gehasst), fand ihre Ideen grottig, konnten den Trittin nicht leiden und war kurzzeitig der FDP verflossen. Doch die Grünen haben sich im Gegensatz zu manch anderen Parteien eben weiterentwickelt, haben sich mittlerweile von extremen Ideen wie dem sofortigen Atomausstieg verabschiedet und schlagen heute verhaltenere aber dennoch provokative Töne an. Die Grünen sind für mich die einzige Partei, die der sozialen Marktwirtschaft noch gerecht wird.
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