Leider viel Text, aber es deckt sich mit der extrem fallenden Preisentwicklung bei SGY. Wäre die Aussicht auch nur ein wenig mehr als kurzfristig zyklisch bullish, wäre diese Aktie schon lange explodiert. Wie wir alle wissen, ist dies nicht der Fall. Die USA werden weiter in ihrer Produktion zulegen und die Opec braucht Geld für die Zeit nach dem Öl, d.h. sie werden immer mehr Fördern solange die Nachfrage noch da ist. Das Zeitalter der Elektromobilität kommt und spätestens dann ist die größte Nachfrage nach Öl vorbei. Vor allem Länder wie China und Indien mit ihren extremen Umweltproblemen, könnten Vorreiter werden. Ergo bekommt man vielleicht noch eine Chance aus SGY mit blauem Auge herauszukommen, sofern der Kurs wirklich nochmal um 40% steigt. Vielleicht aber auch nicht.
Eine Umfrage unter 15 Investmentbanken zum Ende September 2017 hat ergeben, dass diese ihre letzte Preisprognose für Rohöl noch einmal nach unten korrigiert haben. Demnach sehen die Analysten Brent im kommenden Jahr bei einem Durchschnittspreis von 53 und WTI bei 50 US-Dollar. Dies ist jeweils ein Dollar weniger als noch bei der letzten Umfrage. Die Einschätzung dürfte den ein oder anderen Marktteilnehmer sicherlich überraschen, kommt diese doch am Ende eines Monats, in dem Brent ein 2-Jahreshoch und WTI immerhin ein 5-Monatshoch erreichte. Als Grund für die mittel- bis langfristig bearishe Einschätzung geben die Experten vor allem das Potenzial der US-Ölproduktion an. Von der US-Schieferölindustrie wird weiter mit einem Produktionsschub gerechnet, wenn die Preise auf hohem Niveau bleiben.
Laut Harry Tschilingurian von der BNP Paribas könnte auch die Nachfrageeinschätzung etwas zu optimistisch sein.
Laut Meinung der Experten von Morgan Stanley wird der Ölmarkt im Jahr 2018 mit einigen Schwächen und Unsicherheiten konfrontiert sein. Es sei davon auszugehen, dass das Abkommen der OPEC mit Nicht-OPEC Ländern zur Kürzung der Produktionsmengen irgendwann im kommenden Jahr auslaufen werde. Die Schieferölproduktion in den USA, auch wenn die Anzahl der Ölbohranlagen aktuell stagniert, werde weiterhin zulegen. Zusammen mit dem Ende der Produktionskürzungen wird die US-Ölförderung zu einem überversorgten Markt beitragen. Zudem gehen die Analysten bei Morgan Stanley davon aus, dass die chinesischen Ölvorräte in diesem Jahr um etwa 0,9 Mio. Barrel pro Tag zulegen werden. Die Versorgungssicherheit in China nimmt also zu und je höher die Vorräte sind, desto weniger wahrscheinlich sind weitere Bestandsaufstockungen.
Analysten aus dem Hause Goldman Sachs haben ihre kurzfristige Preisprognose für die kommenden drei Monate gesenkt. Die Erwartung wurde von zuvor 55 auf nun 47,50 US-Dollar korrigiert. Man gehe davon aus, dass Rohöl im Bereich der 45 US-Dollar handeln werde, bis die Anzahl aktiver Ölbohranlagen in den USA wieder abnehme, nachhaltige Bestandsrückgänge gemeldet werden oder die OPEC eine Ausweitung der Produktionskürzungen bekanntgibt. Die strukturelle Gesamtsituation des Marktes sei weiterhin bearish zu interpretieren, allerdings sei man nun zyklisch bullish, da die globalen Bestände abnehmen, die OPEC die Möglichkeit hat ihre Kürzungen auszuweiten, die Nachfrage in den Sommermonaten anzieht und die Erschließungskosten für US-Ölproduzenten im aktuellen Ölboom steigen.
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