Liebe Moderatoren, dieses posting ist nicht off-topic. Ich beantworte hier ein posting von unbiassed, der sich für beide Aktien interessiert.
Die BVB Kapitalerhöhung ist mit 20% durchaus überschaubar gewesen. Denn der Verwässerungseffekt lag aus fundamentaler Sicht bei lediglich 30 Cent, der Aktienkurs kam aber 150 Cent zurück. Hier die Berechnung:
Aktienkurs 6,20 entsprach bei 92 Mio Aktien einer Börsenkapitalisierung von 570 Mio Nach der Kapitalerhöhung gibt es einen Nettozufluss von +81 Mio. Um diese +81 Mio ist BVB also wertvoller geworden, es sei denn, man nimmt an, daß dieses Geld für höhere Gehälter und Transfersummen direkt wieder verbrannt wird. Bei der ad hoc und natürlich im Wertpapierprospekt wurde aber gesagt, wofür das Geld verwendet werden soll, nämlich für das Ablösen der -68 Mio Finanzschulden. In Coronazeiten strebt Watzke eine Schuldenfreiheit an. Natürlich kann man das kritisieren, man kann es auch deutlich kritisieren, was aber nicht geht, den Nettozufluss in Höhe von +81 Mio bei Null anzusetzen. Wenn ich diesen Betrag ansetze, als das was er ist, also +81 Mio, dann müsste die Börsenkapitalisierung bei 570 Mio + 81 Mio = 651 Mio liegen. Macht nach der Verwässerung mit nunmehr 110,4 Mio Aktien einen Aktienkurs von 5,90, also gerade mal 30 Cent weniger. Wenn man den Nettozufluss von +81 Mio nicht in voller Höhe anrechnen will (dafür könnte es Gründe geben), dann würde die Verwässerung halt höher als 30 Cent liegen, aber sowieso nie 150 Cent. Ganz ab gesehen davon, notiert die Aktie völlig unabhängig von dieser Verwässerung unter dem Liquidationswert.
BVB als Substanzwert zu bezeichnen, findest Du witzig? Nun denn.
Wenn in Coronazeiten der Stadionwert bei Null angesetzt werden würde, nur weil keine Zuschauer kommen, dann müsste in Nach-Coronazeiten der Stadionwert wieder bei 250 Mio liegen, ist ja logisch. Der Stadionwert ist sowieso völlig unstrittig, der finanzielle Vorteil ggü Vereinen, die kein Stadion besitzen, ist höher als 25 Mio jährlich. BVB wird deutlich unter der Substanz gehandelt, wie hoch der Gewinn/Verlust ist, wird in so einem Szenario ziemlich egal sein. In Crashzeit unter dem Liquidationswert bedeutet, daß die Aktie nach unten ein nur sehr geringes Risiko haben müsste.
Am 30.9. endete der Bezugsrechtehandel, dies war der Tiefpunkt bei der Aktie. Seitdem befindet sich die BVB Aktie in einer stabilen Seitwärtsbewegung und performt dabei deutlich besser als so manch ein Nebenwert, der dieses Momentum eben nicht hat. Also einen Grund, warum es so tief gesunken ist und ob das eine Übertreibung darstellen könnte.
Ganz abgesehen davon gibt es noch sehr andere Dinge, die wesentlich werden könnten. katjuscha hatte wochen- und monatelang mehrmals unterstellt, daß das Stadion erst im März ausverkauft sein könnte. Jetzt sieht es aber so aus, daß es viel schneller passiert, wenn das von mir angenommene vorsichtige Szenario tatsächlich eintritt, liegt der Unterschied bei 40 Mio NETTO in der Gewinn/Verlustrechnung, das ist gigantisch. Weil es sich um eine Fussballaktie handelt, wird es trotzdem zahlreiche Aktionäre geben, die trotzdem widersinnig nach dem Motto handeln, "jetzt müssen erst mal Spiele gewonnen werden, damit der Aktienkurs steigt". Ich gehe aber davon aus, daß nicht gerade wenige inst. Anleger eher ein- als aussteigen. Warum? Weil hochwahrscheinlich nicht nur die Prognose von katjuscha klar übertroffen wird, sondern auch die Prognose von Borussia Dortmund (die deutlich optimistischer ist als katjuscha) und die von allen Analysten.
Meine Prognose für das erste Quartal wird definitiv klar übertroffen, es handelt sich um eine Gewinnexplosion (Minus 35 Mio im Vorjahresquartal ggü mindestens +20Mio im laufenden Quartal). Ob der Aktienkurs in der Lage sein wird, das faktische abzubilden, ist spekulativ, daß aber diese Nachrichten völlig bedeutungslos sein würden, halte ich für 100% ausgeschlossen.
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