Hallo "barchart", "velmacrot und "colonge invest", herzlichen Dank für Eure konstruktiven Kommentaren! Habe da aber schon noch ein paar Fragen/Anmerkungen.
"colonge invest" schreibt, "Der wahre Geschäfts- oder Firmenwert umfasst nämlich Vorteile und Chancen eines Unternehmens, die nicht bewertbar sind und von daher sich nicht in der Bilanz darstellen lassen. Zumindest nicht in Deutschen Bilanzen." Klöckner bilanziert doch nach IFRS, also sollte im wesentlichen alles drin sein, oder wo siehst Du noch "nicht quantifizierte Firmenwerte" - aber letztendlich müssten die bei Deiner Entscheidung zum Kauf/Verkauf einer Aktie doch auch in Euro beziffert werden ...?
"velmarvrot": EPS habe ich in meinen Überlegungen natürlich auch versucht zu berücksichtigen, wobei ich da auf erhebliche Probleme gestoßen bin. Da das EPS neben der Markt-/Umsatzentwicklung auch stark von einmaligen Transaktionen (Unternehmenskäufe/-verkäufe), Lagerbewertungen, steuerliche Betrachtungen, ... beeinflusst wird, ist diese Kenngröße doch nur über einen längeren Betrachtungszeitraum aussagekräftig. Wenn ich mit den Werten aber versuche ein durchschnittliches EPS Wachstum zu berechnen stehe ich doch schon mathematisch schnell vor unlösbaren Problemen. Wenn ich in einem Betrachtungszeitraum von 5-10 Jahren auch mal Werte nahe oder unter Null (Verluste) habe, ist es mit allen Mittelwertsbildungen vorbei. Genau aus diesem Grund schaue ich lieber auf das Eigenkapital, weil das wesentlich konstanter und aus meiner Sicht aussagekräftiger ist. Wie das die Profianalysten mit den Wachstumsprognosen machen ist mir auch noch ein Rätsel.
Welche Auswirkung hat denn Deiner Meinung nach ein Cash-Bestand von 750 Mio. auf das Eigenkapital? Wenn die davon eine Immobilie kaufen verschieben sich die Beträge doch nur auf der Aktivseite von den kurzfristigen zu den langfristigen Vermögenswerten, aber verändern doch nicht substanziell das Eigenkapital (nur beim Verkauf von Immobilien natürlich, wo stille Reserven aufgelöst werden)? Und wenn sie ein Unternehmen kaufen geht es aus den Gewinn-/Kapitalrücklagen raus, aber steigert doch mittelfristig (nach dem konsolidieren der Unternehmen) auch wieder das Eigenkapital????
Vielleicht noch ein Vergleich mit den "Mittbewerbern": ThyssenKrupp KBV = 1,55 (Eigenkapitalwachstum 6,8%, Verschuldungsgrad 3,81), Salzgitter KBV = 0,73 (Eigenkapitalwachstum 22%, Verschuldungsgrad 1,16), würde ich also einem Thyssen allemal bevorzugen! Noch mal zum Vergleich: Klöckner&Co. KBV = 1,17 (Eigenkapitalwachstum 32,2%, Verschuldungsgrad 1,75) ... Wobei Klöckner im Gegensatz zu Thyssen und Salzgittern kein Hersteller ist, sondern nur Händler!!! Man kann es nicht oft genug betonen!! Klöckner kauft den Stahlt dort wo er am günstigsten ist, schlägt x% drauf und verkauft ihn meistbietend. Von daher interessieren ihn der Erz- und Kohlepreis doch gar nicht, sondern nur der absolute Stahlpeis. Je höher der ist, desto mehr verdient Klöckner natürlich.
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