Private Equity geht auf dem Zahnfleisch
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neuester Beitrag: 03.08.09 11:05
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eröffnet am: | 17.07.07 21:01 von: | Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 88 |
neuester Beitrag: | 03.08.09 11:05 von: | Anti Lemmin. | Leser gesamt: | 34851 |
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FTD: Warum die M&A-Party zu Ende geht
Im vergangenen Jahr wurde so viel fusioniert und übernommen wie noch niemals zuvor. Dabei hat Europa erstmals seit 2002 die USA im Geschäft mit Mergers & Acquisitions (M&A) abgehängt. Dass 2008 erneut ein Rekord aufgestellt wird, glaubt allerdings niemand.
Sie sind die Cash-cows der großen Investmentbanken: Die M&A-Experten, die Unternehmen bei deren Fusionen und Übernahmen beraten und anschließend die Finanzierung regeln. Niemals zuvor in der Geschichte verdienten die Dealmaker derart hohe Gebühren für ihre Arbeitgeber und strichen so hohe Boni ein wie 2007. Das belegen die aktuellen Zahlen des Datendienstleisters Thomson Financial.
Vor allem die Gier der Private-Equity-Fonds trieb im ersten Halbjahr die Volumina in ungeahnte Höhen. Doch seit die Kreditkrise voll entbrannt ist, haben sich die Finanzinvestoren nahezu komplett von der Fusionsbühne verabschiedet und Platz gemacht für strategische Anleger - Unternehmen, die andere Firmen der gleichen Branche aufkaufen, um ihre Stellung im Markt zu festigen oder eine Giftpille gegen eine Übernahme schlucken. FTD-Online blickt zurück auf das M& A-Rekordjahr 2007 und nach vorn - auf das schwierige Umfeld 2008.
Wie viele M&A-Deals gab es 2007 weltweit und mit welchem Volumen?
Bereits im Juli 2006 war der Rekord des Vorjahres in greifbarer Nähe: Angekündigte Fusionen und Übernahmen im Wert von 3200 Mrd. $ standen im Sommer einem Volumen des Gesamtjahres 2006 von 3600 Mrd.
$ gegenüber. Doch bereits im August brachen die Zahlen ein: Wegen der sich entfaltenden Kreditkrise fiel das M&A-Volumen allein der Private-Equity-Fonds um 64 Prozent.
Doch dank der starken ersten Jahreshälfte summierten sich die Deals im Gesamtjahr 2007 bis einschließlich 30.12. zu bis dato noch nicht erreichten 4482 Mrd. $ - ein Zuwachs von 24,2 Prozent gegenüber 2006. Auch die reine Anzahl der Transaktionen legte kräftig zu: Wurden 2006 noch 38.580 Fusionen und Übernahmen getätigt, schnellte der Wert 2007 auf 42.437 hoch.
Gleiches gilt für die 2007 abgeschlossenen M&A-Geschäfte: Hier nahm die Anzahl der Deals auf 28.729 (2006: 27.250) zu, das Gesamtvolumen kletterte um 23 9 Prozent auf 3784 (3054) Mrd. $
Wie sind die Zahlen für die USA, Europa und speziell Deutschland ausgefallen?
Die Vereinigten Staaten verloren 2007 erstmals seit 2002 ihre Vormachtstellung im M&A-Markt an die Europäer. Dennoch legte das Geschäft auch jenseits des Atlantiks zu auf 11.219 (10.679) Transaktionen, die sich auf 1614 (1475) Mrd. $ summierten - ein Plus von 9,4 Prozent. Vor allem der schwache Dollar macht amerikanische Unternehmen zunehmend interessant für ausländische Interessenten.
Mit den Europäern konnte das Mutterland des Kapitalismus allerdings nicht mithalten: 13.684 (12.523) M&A-Deals im Wert von 1803 (1325) Mrd. $
bedeuteten einen Anstieg beim Volumen von satten 36,1 Prozent. Die Zahlen nach oben getrieben haben vor allem zwei spektakuläre Megadeals mit europäischer Beteiligung: Das Angebot des britischen Minenkonzerns BHP Billiton für den Konkurrenten Rio Tinto im Wert von 192,8 Mrd. $ - nach der Mannesmann-Übernahme durch Vodafone im Jahr 2000 die zweitgrößte M&A-Transaktion der Geschichte -
sowie der Poker um die niederländische Traditionsbank ABN Amro. Royal Bank of Scotland, Santander aus Spanien und der belgisch-niederländische Finanzkonzern Fortis gewannen das Fusionspoker gegen den britischen Bieter Barclays und verleibten sich ABN für 99,4 Mrd. $ ein.
Diese beiden Deals waren denn auch die größten im vergangenen Jahr - und zwar weltweit. Gleichwohl brach die Nachfrage durch Private-Equity-Fonds auch in Europa im zweiten Halbjahr wegen der Kreditkrise weg.
Wie ist die Lage im Boomland China?
Auch die Volksrepublik - wie kann es auch anders sein - meldet Rekordzahlen. 2007 wurden 2863 Transaktionen mit Beteiligung von Unternehmen aus dem Reich der Mitte im Wert von 112,2 Mrd. $
gemeldet. Und erstmals kauften die Chinesen stärker im Ausland ein als dass "Langnasen" in der Volksrepublik zuschlugen. Der Topdeal war der 5,6 Mrd. $
teure 20-prozentige Einstieg der staatlichen Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) bei Südafrikas Marktführer Standard Bank, der zugleich die höchste ausländische Investition in Südafrika seit Ende des Apartheid-Regimes 1994 darstellt.
Besonders lukrativ ist das China-Geschäft für die beratenden Banken allerdings noch nicht: die höchsten M&A-Gebühren sackte die Schweizer UBS ein mit gerade einmal 37 Mio. $ - Peanuts im Vergleich zu den Summen, die die Investmentbanker mit Deals in den USA oder Europa verdienen.
Welche Banken haben am meisten Gebühren verdient?
Weltweiter Spitzenreiter wie seit Jahren schon ist die US-Bank Goldman Sachs. Sie beriet weltweit bei 421 Transaktionen und verdiente damit 3,1 (2,5) Mrd. $ Gebühren - Marktanteil: 7,1 Prozent. Platz 2 verteidigte der Wall-Street-Rivale Morgan Stanley mit 392 Deals und Gebühren von 2,6 (1,9) Mrd. $. Die Citigroup verdrängte JP Morgan knapp von Rang 3 mit 460 Deals und 2,0 (1,4) Mrd. $ Einnahmen. JP Morgan komplettiert die Phalanx amerikanischer Banken mit 3263 M&A-Deals und 2,0 (1,6) Mrd. $. Erste europäischer Bank ist wie 2006 auf Platz 5 die Schweizer UBS, die 391 Mal beriet und dafür 1,9 (1,3) Mrd. $ kassierte. Die Deutsche Bank verlor einen Platz und schloss das Jahr auf Rang 9 ab mit 232 Transaktionen und Gebühren von 1,1 (1,0) Mrd. $. Insgesamt strichen die Geldhäuser für ihre Dienstleistungen 44 Mrd. $
ein - rund 6 Mrd. $ mehr als noch vor Jahresfrist.
In Europa tauschten Morgan Stanley mit 188 Deals und 1,2 (0,9) Mrd. $ und Goldman Sachs mit 155 Transaktionen sowie 1,2 (1,0) Mrd. $ Honorar die Plätze. Auf Rang drei folgt die UBS, die Deutsche Bank rangiert auf 7. Sie wirkte bei 156 Fusionen mit und kassierte dafür 738 (761) Mio. $. Auch in Deutschland mussten sich die Deutschbanker den Rivalen von Goldman geschlagen geben: Hierzulande berieten die Amerikaner bei 36 Deals im Wert von 102,0 (62,8) Mrd. $
mit. Der ewige Rivale kam zwar immerhin auf 75 Transaktionen, die aber lediglich ein Volumen von 94,2 (70,0) Mrd. $ darstellten
Welches waren die größten Übernahmen des vergangenen Jahres?
Dass die strategischen Investoren die Schwäche der Private-Euqity-Fonds ausnutzen konnten, macht auch die Rangliste der größten Fusionen weltweit deutlich. Die Übernahme des britischen-australischen Minenkonzerns Rio Tinto durch BHP Billiton für 192,8 Mrd. $ sowie der Kauf der niederländischen Traditionsbank ABN Amro durch die Konkurrenten Royal Bank of Scotland, Santander und Fortis für 99,4 Mrd. $
standen einsam an der Spitze. Erst auf Rang 3 folgt eine Transaktion mit US-Beteiligung: Die Abtrennung des Lebensmittelherstellers Kraft Foods von der Mutter Altria mitsamt eigener Börsennotiz schlug mit 61,5 Mrd. $ zu Buche. Bis zum Viertplatzierten - der Übernahme des größten kanadischen Telekommunikationskonzerns BCE durch eine Investorengruppe unter Führung des Ontario Teachers' Pension Plan für 46,8 Mrd. $ - klafft bereits ein großes Loch. Ein Deal mit deutscher Beteiligung fehlt unter den Top-15 gänzlich.
Wie wird 2008?
Eines ist klar: Rekordjahre wie 2006 und 2007 wird es vorerst nicht mehr geben. Dafür sind die Folgen der Kreditkrise noch zu unabsehbar - wenngleich in jedem Fall klar ist, dass sie die Darlehensvergabe der Banken an Finanzinvestoren massiv eingeschränkt hat. Private Equity wird sich wie schon im zweiten Halbjahr 2007 bei den großen Übernahmen hinten anstellen müssen, allenfalls mittelgroße Deals sind machbar. Zwar sind viele der Fonds noch immer prall gefüllt und warten auf eine günstige Gelegenheit zuzuschlagen. Aber ihr ursprüngliches Investitionsmuster, den Einsatz eigener Mittel mithilfe von Bankkrediten massiv zu "hebeln" und so enorme Summen bieten zu können, ist einstweilen Geschichte - die Krise spielt eindeutig den strategischen Investoren in die Hände.
Die M&A-Experten der Banken rechnen für 2008 denn auch mit einer "weichen Landung" - 20 Prozent weniger Geschäft gilt gemeinhin als wahrscheinlich und zugleich verdaulich. Ein Absturz wie nach dem Boom um die Jahrtausendwende wird nicht befürchtet. Als Retter gelten maßgeblich mittelgroße Transaktionen im Wert von 1 Mrd. bis 5 Mrd. Euro. Hier kommen auch die Finanzinvestoren wieder ins Spiel. "Wir glauben, es ist ein Riesenfehler, Private Equity abzuschreiben", sagt JP Morgans deutscher M&A-Chef Dirk Albersmeier.
[strategische Auslassung ...]
Autor/Autoren: Tim Bartz (Frankfurt)
(c) FTD 04.01.2008 - 11:03 Uhr von finanztreff.de
Handelsblatt:
Die BIZ-Studie geht indes davon aus, dass bis 2010 Firmen in Private-Equity-Besitz für Kredite über mehr als 500 Mrd. Dollar eine Anschlussfinanzierung benötigen. Seit Beginn der Krise haben sich solche Finanzierungen allerdings massiv verteuert, so dass die Bedienung für viele Häuser kaum noch zu stemmen wäre. Zumal sich das operative Geschäft im Zuge der Konjunktureintrübung in vielen Branchen abschwächen wird. „Die seit der zweiten Jahreshälfte 2007 erhöhten Risiken für einen weltweiten Abschwung erfordern eine erhöhte Wachsamkeit bei den Kreditrisiken“, urteilt die BIZ insbesondere in Bezug auf die von Finanzinvestoren gekauften Firmen.
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/...rchtet-pleitewelle;2007940
(Link gefunden von Malko07 im US-Bärenthread)
Damit haben die Chinesen, deren Staatsfonds letzten Juli 3 Mrd. in die Erstemission von Blackstone (Chart unten) steckte, das denkbar dümmste Timing für den "Einstieg in die Welt des Kapitalismus" gewählt. Die Investition hat sich in weniger als einem Jahr halbiert.
1. Lehman ist pleite
2. Goldman-Sachs hat in blanker Not den Status der Investmentbank aufgegeben, um besser bei der Fed schnorren zu können
3. Citibank ist ein Zombie, der trotz zahlreicher Geldspritzen, u. a. aus dem nahen und fernen Osten, de-facto-pleite ("too big to fail") vor sich hinvegetiert.
4. Wachovia ist nahezu am Ende (siehe Chart unten).
Die PE-Branche selbst hat ebenfalls fertig. Im aktuellen Credit Freeze ist für überteuerte Übernahmen kein Cent mehr zu holen. Auch die Chinesen haben mit ihrer "unglücklichen" Beteiligung an Blackstone das Nachsehen (-> # 77) - mit ein Grund, warum aus Fernost keine Gelder mehr fließen.
Aktuell notiert ABX-HE-BBB-07-1 auf erschreckenden 5 % der Nominale (Chart unten). Von 1 Dollar, der im Januar 2007 in diesen Mist investiert wurde, sind ganze 5 Cents übrig geblieben.
Wenn die US-Regierung diese gesammelte Müllhalde nun für 700 Milliarden Dollar - auf Kosten der Steuerzahlers - aufkauft, heißt das, dass gutes Geld dem schlechten hinterhergeworfen wird.
Denn diese Bonds sind de facto wertlos, egal was die US-Regierung dafür jetzt noch bezahlt, um die Banken zu "retten".
Genausogut - oder sogar besser - könnte die US-Regierung die 700 Milliarden dazu benutzen, Anteile an den Banken zu kaufen, ähnlich wie die Sovereign Wealth Fonds aus Fernost. Vorteil: Dann hätte der US-Steuerzahler wenigstens was davon, wenn die Kurse der Banken irgendwann mal wieder steigen.
Wenn die Steuergelder indes, wie vorgesehen, lediglich im ABX-Clo versenkt werden, ist das für den US-Steuerzahler eine Einbahnstraße. Freilich eine, über die Wall Street hoch erfreut ist. So kommt es bei den Bank- und Broker-Aktien wenigstens nicht zu einer massiven Kursverwässerung, die aus einer Beteiligung des Staates zwangsläufig resultieren würde.
Das "Rettungspaket" gilt Wall Street und den einschlägigen US-Medien inzwischen als gottgebene Ultima Ratio -zu Unrecht, monierte gestern auch die FTD - Das Kapital:
http://www.ariva.de/...aber_zack_zack_t283343?pnr=4787930#jump4787930
http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/...immt-Wachovia/421015.html
FTD-SERIE Die Kollateralschäden
Nicht nur Banken und Börsen sind von der schwersten Finanzkrise seit 1928 schwer betroffen. Auch auf Unternehmen außerhalb des Finanzsektors und auf die weltweite Konjunktur hat das Desaster starke Auswirkungen.
Krise bei Private Equity
Firmen können Schulden nicht bedienen
Die Rezession wirft ihre Schatten voraus: Mehr und mehr Unternehmen, die von Private-Equity-Gesellschaften gekauft wurden, können laut einer Studie ihre Schulden nicht mehr fristgerecht zurückzahlen. Die Gefahr von Pleiten wächst.
Unternehmen, die Ziel einer schuldenfinanzierten Übernahme waren, haben immer größere Schwierigkeiten, ihre Verbindlichkeiten zurückzuzahlen. In den zwölf Monaten bis Ende Oktober brachen 38 Firmen in Europa ihre Kreditauflagen und mussten ihre Gläubiger vertrösten. Das entspricht einem Anstieg von 100 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode.
Das geht aus einer am Dienstag vorgestellten Studie der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hervor. Dazu wurden 800 Unternehmen geringer Bonität in Europa untersucht. "Wenn Europa in eine Rezession rutscht, und Beteiligungsgesellschaft nicht länger ihre Portfoliounternehmen am Leben halten, werden sich die Finanzierungsprobleme verstärken", schreibt S&P.
Die Analyse unterstreicht die angespannte Situation für die Private-Equity-Branche. Ihr traditionelles Geschäftsmodell besteht darin, mit einem hohen Anteil an Fremdkapital Unternehmen zu kaufen, diesen die Schulden aufzubürden, sie zu resktrukturieren und dann gewinnbringend zu verkaufen. Doch das funktioniert nicht mehr: Die Banken halten sich mit der Kreditvergabe zurück.Zugleich wächst im Zuge des weltweiten Abschwungs die Insolvenzgefahr bei vielen Leveraged Buyouts (LBO) , wie die Studie von S&P zeigt.
Totengräber Heuschrecke? Die Ausfallgefahr bei LBOs wächst
Grund für die Zahlungsschwierigkeiten ist eine schlechtere Gewinnsituation der Unternehmen. In der Boomzeit gingen viele Beteiligungsgesellschaften von hohen Gewinnmargen aus, die dementsprechend auch hohe Kaufpreise rechtfertigten. "Im Zuge der Turbulenzen auf den Kapitalmärkten scheint es nun sehr schwierig geworden zu sein, die Prognosen zu halten. Das gilt besonders für Branchen, die stark vom Konsum der Privatverbraucher abhängen", heißt es in der Analyse der S&P.
Vor diesem Hintergrund rechnet die Ratingagentur mit steigenden Insolvenzen. Die Ausfallrate bei Übernahmekrediten werde bis Mitte 2009 auf 5,8 Prozent ansteigen. Übertragen auf die 38 Unternehmen in Schwierigkeiten würde das bedeuten, dass 31 von ihnen in die Zahlungsunfähigkeit rutschen könnten. Da sechs Konkurse bereits erfolgt seien, sei in der nahen Zukunft mit 25 Insolvenzen zu rechnen, schreibt S&P.
FTD.de, 13:43 Uhr
Die Bezeichung "Heuschrecken" trifft es schon ganz gut. Die hinterlassen nur Kadaver...
Rep. Waxman wins chair of House energy, commerce panel
Private equity involved in 62% of corporate defaults: S&P
By Laura Mandaro
Last update: 11:46 a.m. EST Nov. 20, 2008
SAN FRANCISCO (MarketWatch) -- Financial sponsors' investments in higher-risk companies have come back to bite them, as more than half of the corporations that defaulted on their bonds had private equity investments, Standard & Poor's said in a note made public Thursday. Through Nov. 17, 86 entities had defaulted on their debt this year, affecting $285 billion. Of those defaulters, 53 were involved in transactions with private equity. "Sponsors inherently target troubled entities that could be had at an attractive price, turned around and sold for profit," noted Diane Vazza, head of fixed income research at the ratings agency. "We expect private equity exposure to the defaulting companies in the coming months to remain elevated," she said. Fremont General Corporation, Ziff Davis Media and Six Flags are some of the companies with private equity stakes that defaulted on their debt this year.
Begriffsklärung: LBO-Firmen (das Kürzel steht für: leveraged buy-out) sind diejenigen Firmen, die von PE-Firmen nahe Index-Höchstständen völlig überteuert von der Börse weggekauft wurden. Diese Privatisierungen wurden zu einem Großteil mit Anleihen finanziert, die im Namen der übernommenen LBO-Firma herausgegeben wurden. Dadurch stiegt deren Verschuldungsgrad oft drastisch an. Nun, da die Weltwirtschaft auf Depression-Niveau siecht und die Kredit-Refinanzierung ver-siegt, ersticken viele der LBO-Firmen an der horrenden Schuldenlast - nicht zuletzt, weil die Überschuldung stark zu Lasten ihres Kredit-Ratings ging (inzwischen oft unter "Investmentgrad" BBB).
Die Schieflagen deuteten sich bereits in # 82 (von Nov. 2008) an; die Lage hat sich inzwischen jedoch weiter verschlimmert, wie der FTD-Artikel unten belegt. Die drohende Pleite-Quote von nun bereits bis zu 14,7 % aller LBO-Firmen zeigt, dass Münteferings Bonmot "Heuschrecke" den Nagel auf den Kopf traf.
Kleiner Trost: Den PE-Firmen selbst geht es auch nicht viel besser, man achte nur auf den Chart von Blackstone. - jener PE-Firma, in deren IPO der chinesische Staatsfonds zu 30 Dollar eingestiegen war (aktuell: 7,80).
LBO-Firmen droht Massensterben
von Tobias Bayer (Frankfurt)
Die Kreditkrise schüttelt Private-Equity-Gesellschaften richtig durch: Zahlreiche Unternehmen, deren Übernahme durch Schulden finanziert wurde, brechen zusammen. Laut S&P könnte die Ausfallrate in Westeuropa dieses Jahr auf ein Rekordhoch steigen.
(Links weggelassen...)
Die weltweite Rezession dürfte 2009 zahlreiche Unternehmen, die Ziel einer schuldenfinanzierten Übernahme geworden sind, in den Abgrund reißen. Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) geht davon aus, dass dieses Jahr 90 bis 112 westeuropäische Unternehmen mit einer spekulativen Bonitätsnote von "BB+" oder schlechter ihre Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen können.
Das entspräche einer Ausfallquote von 11,7 bis 14,7 Prozent, hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten Studie. In der vorangegangenen Schätzung war S&P noch von einer Ausfallquote von 8,7 bis 11,1 Prozent ausgegangen. Sollten sich die Erwartungen erfüllen, würde der alte Höchststand von zwölf Prozent aus den Jahren 2001 bis 2003 übertroffen. Unter diese Kategorie gefährdeter Unternehmen fallen viele Firmen, hinter denen Private-Equity-Gesellschaften stehen.
S&P hat insgesamt 22 Noten, um die Bonität eines Unternehmens zu bewerten. Die Skala reicht von "AAA" (erstklassige Bonität) bis "D" (Zahlungsausfall). Als Investmentgrade gelten die obersten zehn Stufen bis "BBB-". Hier werden Zahlungsausfälle als relativ unwahrscheinlich angesehen.
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Die düstere Prognose legt nahe, dass die Private-Equity-Branche jetzt für ihre riskanten Transaktionen der Vergangenheit büßen muss. Die Beteiligungsgesellschaften überboten sich in den Boomjahren regelrecht bei der Übernahme von Unternehmen und bürdeten die Schuldenlast den Zielobjekten auf. Im Zuge der Kreditkrise rächen sich diese schuldenfinanzierten Akquisitionen (Leveraged Buy-Outs, LBOs): Zahlreiche Firmen brechen unter der Zinslast zusammen, was bei ihren PE-Eignern zu großen Abschreibungen führt.
LBO-Firmen sind laut S&P besonders gefährdet. Die Ratingagentur leitet das ab aus einem Vergleich der Ausfallraten von Unternehmen mit einem Credit Estimate und einem regulären Rating. Ein Credit Estimate ist eine Bonitätseinschätzung auf vertraulicher Basis, die sich an Investoren richtet, die in Verbindlichkeiten des jeweiligen Unternehmens investieren. Nach Angaben von S&P standen 2008 hinter 93 Prozent aller Gesellschaften mit einem Credit Estimate Private-Equity-Investoren. Die Credit-Estimate-Ausfälle sind mit anderen Worten ein guter Indikator für die Finanzkraft der LBO-Unternehmen.
Laut S&P lag die Ausfallrate bei Credit Estimates im vergangenen Jahr mit 4,76 Prozent deutlich höher als die 3,42 Prozent, die bei Unternehmen mit einem öffentlichen Rating von "BBB-" und schlechter anfiel. "Dieser Trend wird sich unserer Meinung in der nächsten Abschwungsphase des Kreditzyklus fortsetzen", schrieben die S&P-Experten.
"Das liegt (...) daran, dass die durchschnittliche Kreditqualität von Credit Estimates eine Stufe unter der der Kreditratings liegt, da LBOs im Vergleich zu herkömmlichen Unternehmensfinanzierungen typischerweise aggressivere Strukturierungen und schwächere Kreditratios aufweisen", hieß es in dem Bericht.
Quelle: FTD
In Boom-Zeiten hatte Private Equity (PE) die Firmen mit den damals billigen Krediten zu überhöhten Kursen aufgekauft und das für den Kauf erforderliche Fremdkapital den Firmen als Schulden aufgehalst . Anschließend haben die neuen PE-Eigentümer Leute entlassen und auf diese Weise die Firmen, die ja nun unter höherer Verschuldung litten, wieder "auf Rendite getrimmt".
Zuvor waren die Firmen wohlgemerkt auch profitabel, aber weniger verschuldet. Deshalb brauchten sie auch nicht so rigoros auf Effizienz zu achten. Es herrschte ein oft angenehmes Betriebsklima ohne allzu großen Stress. Mit der PE-Übernahmen jedoch war Schluss mit lustig, der Druck auf die Arbeitnehmer wuchs stark an, Konkurrenzdenken und Angst vor Arbeitsplatzverlust "vergiftete" das Betriebsklima (ich hörte es von mehreren Bekannten, die bei einer Software-Firma, die aufgekauft wurde, arbeiten). All dies hat am Ende niemanden genützt außer den PE-Bonzen selbst. Sie haben finanziell und vom Arbeitsklima her einen Scherbenhaufen hinterlassen - in der Tat wie "Heuschrecken", die nach dem Ausweiden einer Firma über die nächste herfallen und so Stück für Stück von fleißigen Mittelständlern in langen Jahren aufgebaute Substanz absaugen.
Nun in der Finanzkrise zahlen die übernommenen Firmen die Zeche für den widersinnigen Raubbau. Zwei Drittel der zurzeit laufenden Konkurse betreffen Firmen, die von PE übernommen und "ausgesaugt" worden waren. Auch bei PE waren überwiegend Amis am Werk. Sie ruinierten mit ihrer Gier zuvor kerngesunde Firmen. Den Rest besorgten US-Bänker, die mit ihrem Subprime-Schrott das deutsche Bankensystem an den Rand des Kollaps brachten, so dass auch andere Mittelständler, die nicht von PE übernommen wurden, nun akute Existenzprobleme bekommen, da ihnen der Kredithahn zugedreht wird.
Fazit: Die Krise ist nicht hausgemacht, sondern ein Produkt überwiegend amerikanischer Gier (Geier).
Studien
Kreditnot treibt Firmen in die Pleite
von Dieter Fockenbrock und Yasmin Osman
Bei großen Namen wie Karstadt oder Opel fällt es besonders auf, wie nahe des Risiko einer Insolvenz vielen Firmen ist. Doch unabhängig von der Frage nach Staatshilfe verschwinden tausende Unternehmen pro Monat, weil sie pleite sind. Und es wird immer schlimmer. Die Zahl der Insolvenzen wird steigen, sagen Experten. Und Schuld sind vor allem die Banken.
DÜSSELDORF/FRANKFURT. Die restriktive Kreditvergabe der Banken treibt nach Einschätzung von Insolvenzverwaltern immer mehr Firmen in die Pleite. Nach einer Untersuchung der Universität Mannheim für den Kreditversicherer Euler Hermes sagen 81 Prozent der Insolvenzanwälte, dass die Kreditklemme „stark“ oder im „mittleren Umfang“ Auslöser für die Insolvenz der von ihnen betreuten Unternehmen sei. Banken trauten sich nicht, Finanzierungen zu übernehmen, und zögen sich schon bei Hinweisen auf Schwierigkeiten zurück, heißt es in der Studie, die auf einer Befragung der 107 führenden deutschen Insolvenzverwalter basiert.
Rund 39 Prozent geben sogar an, die Kreditverweigerung sei „zentrale Ursache“ für die Insolvenz von kleinen Mittelständlern. Damit werde „die ohnehin angespannte wirtschaftliche Lage in Deutschland verschärft“, klagt Georg Bitter, Professor am Zentrum für Insolvenz und Sanierung der Uni Mannheim (ZIS).
.....
Verschärft werden die Finanzierungsprobleme der Unternehmen, weil sich auch Private-Equity-Investoren derzeit zurückhalten. Die Insolvenzverwalter sind sich weitgehend einig darin, dass es derzeit sehr viel schwieriger sei als zum Zeitpunkt der letzten Untersuchung im Jahr 2006, überhaupt Finanzinvestoren zu finden. Die sind allerdings laut Studie in fast zwei Dritteln der Fälle Mitverursacher der Insolvenz, weil sie ihre Beteiligungen mit Schulden überladen hätten. Kredite können wegen des schnell wegbrechenden Cash-Flows nicht mehr bedient werden, Banken kündigen die Finanzierungsvereinbarungen. Das Unternehmen muss binnen Wochen Insolvenz anmelden.....
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/...pleite;2390691;2
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/...leiden-schiffbruch;2394124
Refinanzierung
Heuschrecken droht 400-Milliarden-Loch
von Lina Saignol und Martin Arnold (London)
Die Boomzeiten für Firmenkäufer sind vorbei. Weil Banken mit Krediten geizen, müssen sie sich nach anderen Geldquellen umsehen. Doch die Zeit drängt: Laut einer Analyse haben die größten Private-Equity-Gesellschaften Schulden in Höhe von 400 Mrd. $, die bald fällig werden.
Die größten Private-Equity-Gesellschaften weltweit sitzen auf einem Schuldenberg von 400 Mrd. $, der in den kommenden fünf Jahren zurückbezahlt werden muss. Laut dem Datendienstleister S&P LCD werden 21 Mrd. $ in den nächsten zwei Jahren, 50 Mrd. $ im Jahr 2012, 115 Mrd. $ 2013 und 192 Mrd. $ 2014 fällig.
Das Ausmaß der Verbindlichkeiten stellt für die Private-Equity-Branche eine Herausforderung dar. Da sich die Banken mit der Kreditvergabe zurückhalten, müssen sich die Finanziers andere Refinanzierungswege erschließen. Dazu zählt das Einschießen von Eigenkapital, der Verkauf von Firmenanteilen an strategische Käufer und das Zurückkaufen eigener Schulden mit einem Abschlag....
http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/...Loch/548297.html