Gesellschaft.
Klar du kennst dich auch gut mit Gagfah aus. Auch wenn die wohl mehr aus der Sicht des Traders Gagfah siehst und ich mehr aus der Sicht das langfristigen Anlegers.
Doch ich muss dir ganz klar in einigen Punkten massiv widersprechend !
Diese von den Vermietern wohl in die Welt gesetze FFO setzt sich ja primär aus den Mieteinnahmen zusammen. Also erfolgte schon grösstenteils, teilweise auch nur , die Dividendenzahlung bei gagfah aus den Mieteinnahmen. Klar die Kennzahl ffo berücksichtigs nicht alle Kosten und rechnet Bestandteile mit ein, die wenn man seriös rechnet , nicht zur Ausschüttung benutzen sollte.
Die anderen von dir genannte Probleme sind bis auf die Dresd/ner Problematik und evtl noch die Insidersache , keine aktuell aufgetretenen Probleme, bzw. haben keine hohe Relevanz.
Also der Leerstand ist insgesamt bei Gagfah in den letzten Jahren nicht gestiegen, sondern eher leicht gesunken. Man hat auch vorher schon einen Leerstand von gut 4 % gehabt. Man kann auch im Geschäftsbericht sehen, wo die Leerstände jeweils sind. Also an gefragten Standorten wie Berlin oder ähnlichen, hat man Leerstände von unter 2 %, die aber wohl auf Mieterwechsel beruhen. Die grossen Vermieter haben immer Leerständer wegen Mieterwechseln. Wir kleinen Vermieter passen da auf, dass wir möglichst nicht mal einen Monat verlieren! Weiter sind einige Leerstände nur dadurch begründet, dass man die Bestände zum Einzelverkauf bereit hält. Also hier hat sich nichts verschlechtert gegenüber vorherigen Ansichten.
Die Berichte über Instandhaltungen bzw. das Gagfah die Wohnungen verkommen lässt, sind ja sehr massiv gewesen. Mag sein, dass da in einigen Gebäuden durchaus was dran sein mag, nur schlüssig wird das in den Berichten nie dargelegt. Denn warum ziehen die Leute denn nicht aus? Tja, weil sie keine so günstigen Wohnungen finden.! Dann scheint ja Gagfah jeweils für diese Mieter der günstigste Anbieter zu sein. Und der billigste sein und dann noch in Luxussanierung investieren geht einfach nicht! Und alle Rechts mit der Instandhaltung, und dem zustand des Mietobjektes sind im allgemeinen beim Mieter, Der Mieter hat bei berechtigten Beanstandungen sehr viele Rechte und die Mietkürzung ist so hoch, dass es für den Vermieter in berechtigten Fällen richtig weh tun würde. Deshalb sind nur ganz seltenen Fällen echte und grossen Instandhaltungsprobleme vorhanden. Das Mieter, gerade in den einfachen Häusern, die grösstenteils auch nicht arbeiten, immer was finden, war nicht in Ordnung sein soll und was angeblich sooo schlimm ist, sogar lebensgefährlich sei, ist mir zumindest sehr gut bekannt!
Nur sind diese vermeindlichen Gedanken dieser Klientel nicht entscheidend - Gott sei Dank.
Also die Überschüsse aus der Vermietung sind nur deshalb gesunken, weil man den Bestand nach und nach immer mehr abbaute. Auf vergleichbarer Fläche hat man die Mieten sogar jeweils leicht gesteigert, um 0,3 bis 1,6 % je Jahr. Und das trotz der vermeindlich schlechten instandhaltung und trotz des vermeindlich hohen Leerstandes.
Also man konnte diese 18 bis 22 cent je Quartal Ffo nicht weiter erzielen, weil man vor allem wegen der Kapitalmarktkrise den Eigenkapitalanteil erhöhen musste. Weiter hat man auch bis 2009 über 1,40 je Aktie an Nav verloren ,durch Abschreibungen auf den Bestand. Also der Bestand war anfangs entweder zu hoch bewertet oder man da hat da Wertminderung in 2007 bis 2009 erlitten.
Die Verkäufe und damit eben weniger überschuss musste sein, damit man mehr Eigenkapital nachweisen kann, umso auch später, spätestens in knapp 2 Jahren eine Refinanzierung hin bekommt. Mit nur 22% Eigenkapital wie damals, wird man , wenn überhaupt nur eine langfristige Finanzierung zu sehr ungünstigen Konditionen hinbekommen und mit Zinssätzen, die keine gewinnbringende Bewirtschaftung nur aus der Vermietung wohl nicht ermöglichen.
Das war aber zum Zeitpunkt des Kaufes bzwe. auch noch 2008 ganz anders. Da hatten viele ausländische Käufer nur 10 % Eigenkapital mitgebracht und sich über 90 % geliehen zu Zinssätzen von damals 4,5 % . Das dieses auch nur gut ging, wenn man ständig auch ein paar Einheiten mit hohem Gewinn verkaufen konnte, keine hohen Instandhaltungskosten anfallen und wenig Leerstände hat, ist klar und ist auch bewiesen worden durch die Pleite einiger kleinerer Gesellschaften oder einzelnen Zwangsversteigerungen.
Doch ganz klar die Dresdener Sache ist eine klare grosse Gefahr. Persönlich halte ich das Risiko für sehr viel kleiner als hier oder sonst immer diskutiert wird. Doch wir können nicht ausschliessen, dass Gagfah in der Tat zu 1 mrd + Kosten und Zinsen wohl, Schadenersatz verurteil wird. Ich halte die Wahrscheinlichkeit für sehr gering, aber ich bin kein Jurist. Und selbst wenn, könnte jedes Gericht anders urteilen, als der "schlaueste" Rechtsgelehrte es für richtig halten würde.
Und diese Unsicherheit wegen Dresden ist hauptsächlich für den grossen Kursrückgang verantwortlich. Das natürlich die schlechte Instandhaltung, die Berichte darüber auch einen gewissen Anteil haben, kann man nicht verleugnen, aber direkt wird deshalb kein niedrigerer Gewinn gemacht und das ist eben nicht der grund warum keine Dividende mehr ausschüttet. Im Gegenteil hätte man immer so viel Geld in die Renovierung und Instandhaltung gesteckt, wie einige es sich vorstellen, hätte man wohl nie eine Dividende ausschütten können.
Die Dividende wurde in erster Linie ausgesetzt, um Liquidität an zu sammeln. Dieses nicht ausgeschüttet Geld wurde inzwischen grössetenteils nun in den Aktienrückkauf investiert. Mit dem Programm aus dem letzten jahr und auch durch den aktuellen Ankauf.
In eine Erhöhung der Eigenkapitalquote was ja dringend auch erforderlich war, ist bisher nichts gegangen. Also wird man in den nächsten 12 Monaten wohl noch weiter einiges verkaufen müssen, damit man eine gute Refinanzierung hin bekommt.
Also diese beiden Sachen , Dresden und die Refinanzierung, sind die grossen Unbekannten, wie viele grosse Gefahren sehen. Einige meinen sogar davon hänge überhaupt der Fortbestand der Gagfah ab.
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