sehr sehr viel! Es gab in der Vergangenheit schon jede menge politisch motivierte Boykotte. Sport und Politik haben und werden auch in Zukunft immer eng beieinander liegen.
Mal davon abgesehen würde ich wegen ein scheiß bedeutungslosen Freundschaftsspiel niemals meine Familie in Gefahr bringen!!!
Olympia Boykotte Die Niederlande, Spanien und die Schweiz boykottierten die Sommerspiele 1956 in Melbourne aus Protest gegen die Niederschlagung des Ungarischen Volksaufstands durch die Sowjetunion. Wegen der Sueskrise blieben Ägypten, der Irak, Kambodscha und der Libanon der Veranstaltung fern.
1968, 1972 und 1976 drohte jeweils ein große Anzahl afrikanischer Staaten mit einem Boykott, falls das IOC sich weigern sollte Südafrika, Rhodesien und Neuseeland von den Spielen auszuschließen. Das IOC gab in den ersten beiden Fällen nach, um damit ein Zeichen gegen die Rassendiskriminierung zu setzen. Im Falle Neuseelands weigerte es sich jedoch: Die All Blacks, die neuseeländische Rugby-Union-Nationalmannschaft, hatten in Südafrika gespielt und damit den Sportbann gegen das Apartheid-Regime gebrochen. Weil jedoch Rugby Union seit 1924 keine olympische Sportart mehr ist, verzichtete das IOC auf eine Sperre aller neuseeländischen Sportler. Die afrikanischen Staaten zogen ihre Mannschaften zurück, nachdem die Spiele in Montréal bereits begonnen hatten (einige Athleten waren bereits im Einsatz gewesen). Außerhalb Afrikas gab es nur wenig Verständnis für diese drastische Maßnahme. Lediglich Guyana solidarisierte sich mit den 21 afrikanischen Staaten. Ebenfalls 1976 teilte Kanada der Mannschaft Taiwans mit, dass sie nicht unter dem Namen Republik China antreten dürfe. Taiwan ging nicht auf einen Kompromissvorschlag ein und verzichtete ebenfalls auf eine Teilnahme.
1980 und 1984 boykottierten die Supermächte des Kalten Kriegs gegenseitig die Spiele im Land des jeweiligen Gegners. Die USA und 64 weitere westliche Staaten weigerten sich, an den Sommerspielen 1980 in Moskau teilzunehmen; Grund war die sowjetische Invasion Afghanistans ein Jahr zuvor. 16 westliche Staaten beteiligten sich jedoch nicht am Boykott (darunter Großbritannien, Italien, die Schweiz und Österreich) oder überließen die Entscheidung über Teilnahme oder Nichtteilnahme den einzelnen Sportverbänden. Die Sowjetunion und 14 weitere Ostblockstaaten wiederum nahmen nicht an den Sommerspielen 1984 in Los Angeles teil, angeblich weil die Sicherheit ihrer Athleten nicht gewährleistet werden konnte. Die kommunistisch regierten Länder Jugoslawien und Rumänien nahmen jedoch teil, ebenso erstmals überhaupt die Volksrepublik China. 1986 wurden die Goodwill Games gegründet, in erster Linie um die Athleten der USA und der Sowjetunion nach den Boykotten wieder zusammenzubringen.
Nordkorea boykottierte die Sommerspiele 1988 in der südkoreanischen Stadt Seoul, weil das Land nicht als Co-Gastgeber berücksichtigt worden war. Die drei Staaten Äthiopien, Kuba und Nicaragua blieben aus Solidarität ebenso fern; diesen Schritt bezeichneten sie offiziell aber nicht als Boykott, um Sanktionen des IOC abzuwenden.
Der Sportboykott Irans gegen Israel manifestiert sich nicht in der Weigerung der Teilnahme an den Wettkämpfen (was Sanktionen nach sich ziehen würde), sondern im Rückzug von Sportlern aufgrund von angeblichen Verletzungen und ähnlichen Gründen. Bei den Sommerspielen 2004 in Athen legte der iranische Judoka Arash Miresmaeili absichtlich zuviel Gewicht zu, um den Kampf gegen den Israeli Ehud Vaks platzen zu lassen.
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