Wer dem Hamsterrad der Leistungsgesellschaft entkommen ist, kann dies doch nur einer individuell privilegierten Situation, einem geschenkten Vorsprung verdanken. Mit zunehmender Entfremdung, Selbstgerechtigkeit und wachsendem Realitätsverlust geht das Bewußsein der eigenen Unzulänglichkeit im Wahn der Selbstverwirklichung und Profilneurosen verloren. Mit einer schönen Apanage ausgestattet, lässt es sich gut über das Unglück anderer sprechen Wer nicht weiß, was Arbeit ist, sollte auch nicht über die Arbeit anderer urteilen.
Niemand sollte glauben, er könne der Gesellschaft entkommen, in der er lebt, indem er den Kopf in den Sand steckt. Wir bleiben doch die Nutznießer von Ausbeutung, Sklaverei und Völkermord, egal ob wir uns als Aktivisten und Kritiker verstehen oder nur beim Sterben zuschauen.
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