Mutter-Komplex. Soll man jetzt jubeln?
Viele ewig junge Männer neigen zur symbiotisch bedingten Passivität, zum Schmarotzertum. Sie lieben das Schnäppchen, schlafen bis in die Puppen, sind artig, verweichlicht, betteln oder studieren ewig, weil sie die Abschlußprüfung als inneren Reifungsschritt fürchten. Sie sind nicht selten suchtartig entglitten, trinken Alkohol, rauchen, sind süchtig nach Arbeit, nach Anerkennung oder nach Sex. Sie brechen Beziehungen ab, der Mutter zuliebe, auch Therapien. Ordnung ist dem Ewigen Jüngling zuwider, genau da, wo sie für ihn wichtig ist: im Aufbau eines moralischen Gerüstes. Äußerlich feste Strukturen wie Ehe, die 10 Gebote, Gesetze erleichtern ihm das Befolgen der inneren Gebote. Regeln fürchtet er als Reifungsschritte wie der Teufel das Weihwasser. Literatur
1. Franz, M. L.: Der ewige Jüngling: Der Puer aeternus und der kreative Genius im Erwachsenen, Kösel Verlag, München (1987)
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