Dein Beispiel ist schlicht falsch. Denn die Verwässerung wird normalerweise NIE 1:1 umgerechnet, eben weil die neuen Aktien niemals für 0 Euro ausgegeben werden.
Bei einem Aktienkurs von 4,70 wurde die Kapitalerhöhung durchgeführt. So geht die Rechnung:
92 Mio BVB Aktien bei Aktienkurs 5,50 Euro entspricht einer Börsenkapitalisierung von 506 Mio Wenn man diese 506 Mio als marktgerecht annimmt, gibt es eine Kapitalerhöhung zu niedrigeren Aktienkursen. Aber nicht nur niedriger, was der geringen Verwässerung entspricht, sondern darüber hinaus tiefer, um völlig unabhängig von etwaigen Marktturbullenzen eine von den Banken garantierte Abnahme aller Aktien zu ermöglichen.
110,4 Mio BVB Aktien haben jetzt eine zwingend andere Börsenkapitalisierung als 506 Mio zur Folge, eben weil die neuen Aktien nicht für 0 Euro ausgegeben wurden. Es gibt eine Verwässerung, das ist klar, aber sie kann niemals 1:1 umgerechnet werden.
Die Kapitalerhöhung brachte einen Nettozufluss von 81 Mio. Wenn wir diese 81 Mio als Mehrwert auf die Börsenkapitalisierung draufschlagen hätten wir also eine Börsenkapitalisierung von 506 Mio + 81 Mio Nettozufluss = 587 Mio. Du kannst auch weniger draufschlagen, aber Null Euro als Mehrwert ist schlicht Schwachsinn.
Der Aktienkurs wäre also niedriger als 5,50. Nämlich 587 Mio : 110,4 Mio Aktien = 5,32 Wenn man annehmen wrüde, die neuen Aktien wären für 0 Euro ausgegeben worden, hätten wir einen Aktienkurs von 506 Mio : 110,4 Mio Aktien = 4,58
Die Aktien sind aber nicht für Null Euro ausgegeben worden, 81 Mio stellen einen nicht unerheblichen Wert da. Punkt.
Der Verwässerungseffekt ist also vergleichsweise winzig.
Wir haben uns bei der Kapitalerhöhung völlig zu Recht darüber aufgeregt, daß die Kapitalerhöhung zum absurd niedrigem Aktienkurs weit entfernt von der fairen Bewertung durchgeführt wurde, wenn man aber damals 4,70 als viel zu niedrig angesehen hatte, dann wird es einigermaßen intellektfrei, wenn man den Aktienkurs bei noch viel niedrigeren Kursen als 4,70 nicht als klaren Kauf anssieht.
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