Das sind echt komische Arbeitsverhältnisse, so drumrum!
Die müssen ihre Scheren, Käme etc, selber kaufen und mitbringen! Das habe ich sonst noch nie gehört, aber das ist da so üblich! Deshalb gibt es auch so viele Frisörbedarfgeschäfte und Versandunternehmen, die das machen.
In den allermeisten Städten, zumindest Grossstädten ist es so, dass in guten, bis sehr guten Salons, der Tariflohn eigentlich nur eine unterste Grenze eine Rolle spielt, aber keiner muss dafür arbeiten. Also die Salons, die "in" sind, die auch schöner aussehen etc, zahlen in der Regel immer mehr als den Tariflohn. Im übrigen sind auch die Salons in ganz seltenen Fälle an den Tariflohn gebunden, sie könnte auch weniger zahlen.
Bei uns, also in der Firma wo ich beteiligt bin (bin 500 Aktien), bei essannelle , bekommen eigentlich alle Damen und Herren eine gewisse Erfolgsprämie. Grundlage ist wohl immer der jeweilige Tarif aber schon bei ganz normalem Geschäftsgang bekommt eigentlich jeder eine Prämie.
Zum Trinkgeld.
Es wurde hier behauptet es sei ja freiwillig und man könne es nicht zum Einkommen dazu zählen. Das ist richtig, aber anderseits auch falsch, weil es ja ständig und immer wieder , tagtaglich und von mehr als 50% der Kunden gegeben wird. 20 Euro am Tag sind eher schlecht - da wurde mir in inzwischen von anderen Damen nochmals bestätigt! Soviel würde fast schon die Praktikantin die nur Kaffee bringt, ausfegt und nach ein paar Wochen die Haare wäscht erreichen.
Nur die Frisörinnen geben das Geld schnell aus und sehen ja selber es so, dass es kein Teil des Einkommens ist. Allerdings können viele Frisörinnen, ihren normalen Lebenswandel, wie Essen, trinken, Klamotten, Schminke, Ausgehen und Zigaretten (da gibt diese Schicht verdammt viel für aus), allein von dem Trinkgeld bestreiten. Also alles was man bar bezahlt, kann allein von Trinkgeld bezahlt werden!
Das überwiesene Gehalt, ist dann nur noch für Miete , Nebenkosten , Telefon etc, da.
Also wenn man im Schnitt von 30 Euro ausgeht (Einwurf, einer Frisöring "Die muss aber schlecht und unfreundlich sein und nur assis als Kunden haben) bei 5 Arbeitstagen und 4,3 Arbeitswochen, dann kommt man auf 22 Tagen x 30 Euro - also 660 Euro zusätzlich!
Wenn wir dann das Nettoeinkommen zusammen rechnen und annehmen, dass wohl kaum eine Frisörin dieses Trinkgeld versteuert, dann komme aber viele in die Höhe, was so mancher Facharbeiter in der Fabrik nicht hat.
Aber , sehr hohe Löhne UND dann noch zusätzlich hohes Trinkgeld geht einfach nicht. Es hat sich wohl in der Branche heraus kristallisiert, dass ein Teil des Preises das Trinkgeld ist, was man separat an die Frisörin gibt. Also ich habe früher, eigentlich nix gegeben......als ich noch zum Frisör ging. Habe das gar nicht gewusst, dass die fest damit rechnen!
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