15.08.2008
Deutschland zwischen Genie und Wahnsinn
Britta Steffen war sichtlich gerührt
Es ist kaum zu glauben, aber Britta Steffen hat zum einen die Ehre der deutschen Schwimmer gerettet und zum anderen für die erste Goldmedaille im Wasser seit dem Olympiasieg von Dagmar Hase 1992 in Barcelona gesorgt.
Über 100 Meter Freistil sorgte die 24-jährige Berlinerin für die Riesenüberraschung, dabei sah es nach der Hälfte des Rennens alles andere als gut für die mit Medaillenambitionen ins Rennen gestartete Steffen aus. Als Letzte absolvierte sie die Wende, um dann in einem unglaublichen Finish für Gold zu sorgen.
Am Ende verwies sie die australische Favoritin Lisbeth Trickett (53,16 ) in 53,12 Sekunden auf den zweiten Rang, Natalie Coughlin aus den USA holte in 53,39 Sekunden Bronze. "Mein Trainer hat gesagt, ich soll auf den zweiten 50 Metern durchziehen und das habe ich gemacht. Das ist so geil", sagte die Berlinerin.
El-Masri scheitert klar Dagegen musste Rafed El-Masri bereits im Halbfinale über 50 Meter Freistil die Segel streichen und schied klar und deutlich aus. Der 26 Jahre alte Deutsch-Syrer belegte mit einer Zeit von 22,09 Sekunden Platz 14 und muss sich das Finale von den Rängen aus ansehen. Immerhin hatte er die Vorläufe überstanden, in denen der deutsche Meister Steffen Deibler bereits gescheitert war.
Schwacher Beginn im Siebenkampf
Lange mussten sie ausharren, doch nun haben auch die Leichtathletik Wettkämpfe bei den Spielen in Peking begonnen. Doch die deutschen Damen scheinen noch nicht richtig in Form zu sein. Besonders Lilli Schwarzkopf enttäuschte bei der ersten Disziplin im Siebenkampf. Über 100 Meter Hürden schaffte sie nur eine Zeit von 13,73 Sekunden und liegt damit auf Rang 19. Beste Deutsche war die Olympia-Sechste Sonja Kesselschläger mit 13,50 Sekunden und Platz acht. Die Leverkusenerin Jennifer Oeser kam mit 13,57 Sekunden auf Rang 13.
Kein Kugelstoßer im Finale
Peter Sack startete ebenfalls schwach und musste sich direkt vom Olympischen Turnier verabschieden. Dabei fehlten dem Kugelstoßer nur zwei Zentimeter, um in das Finale einzuziehen. Mit 20,01 Metern scheiterte er knapp und erlebte sein persönliches Déjà-vu, denn bereits vor vier Jahren in Athen scheiterte er in der Qualifikation.
"Ich habe auch einfach kein Glück", haderte Sack mit seinem Schicksal. "Das kotzt mich an. Ein bisschen Glück wäre auch mal schön. Es ist schwer, eine Erklärung zu finden, wenn's nicht klappt. Ich hab's versucht." Ralf Bartels konnte nicht am Wettkampf teilnehmen, denn eine Wadenverletzung verhinderte seinen Einsatz.
Gewehrschützen mit zittriger Hand
Wenig Glück hatten auch die deutschen Gewehrschützen. Im olympischen Liegend-Match mit dem KK-Gewehr scheiterten Maik Eckhardt und Michael Winter bereits in der Vorrunde und verpassten damit die Chance auf mögliche Medaillen. Eckhardt lag mit 592 Ringen auf Rang 24, Winter kam auf 590 Ringe und belegte damit Rang 30.
Unger mit blauem Auge davongekommen
Wo wir schon beim Thema Glück wären, Sprinter Tobias Unger hatte eine Menge Dusel und schaffte nach seinem schwachen Rennen über 100 Meter den Einzug ins Finale. In 10,46 Sekunden wurde er Vierter seines Vorlaufs und holte sich damit den letzten Startplatz für die nächste Runde.
Tölzer ohne Chance in Runde eins
Ein blaues Auge hätte Schwergewichtler Andreas Tölzer gerne in Kauf genommen, wenn er doch den ersten Kampf im Judo dafür gewonnen hätte. Aber er unterlag im ersten Kampf dem Usbeken Abdullo Tangrijew nach 2:09 Minuten durch einen Festhaltegriff. Nun ist Geduld gefragt, denn er verbleibt nur im Turnier, wenn der Usbeke bis ins Halbfinale vordringt. Schwergewichtlerin Sandra Köppen-Zuckschwerdt kann es dagegen ruhig angehen lassen, denn sie ist mit einem Freilos in den Wettbewerb gestartet.
Flieg kleiner Hammer
Markus Esser hat derweil die Ehre der starken Männer gerettet und das Hammerwurf-Finale erreicht. Trotz Problemen am seinem Ellenbogen schleuderte er den Hammer auf 77,60 Meter und lag damit auf Rang sechs. Das Finale kann kommen.
http://www.sportal.de/sportal/generated/article/...5/10426800000.html ----------- Wann wirds mal wieder richtig Sommer? R.C.
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