Ich muss selbst keine Familie gründen, um zu verstehen, worauf es ankommt. Schließlich bin ich in einer Familie groß geworden und kann heute gut mit Menschen umgehen und auch Menschen verstehen. Es sind typische Sprüche von Leuten die meinen wenn sie selbst Kinder haben, die Welt besser zu verstehen.
Ich tue mich jedoch schwer in einer Gesellschaft zu leben, bei denen man an den Kindern die soziale Herkunft (sozusagen den Rang in einer Gesellschaft) ansieht und dies ist nunmal so, wenn man den Eltern einfach nur wahllos Geld in die Hand drückt und nicht in den Schulen und Kindergärten für Chancengleichheit sorgt. So ist man als Schüler doch vollkommen "out", wenn man keine Markenklamotten trägt und vielleicht mit Kik-Ware vorlieb nehmen muss und soetwas gab es zu meiner Schulzeit (die noch nicht so lang her ist) noch nicht, denn da zählte fast ausschließlich der Charakter und man hat sich mit dem anderen gefreut, wenn er denn mal eine schöne Jeans bekommen hatte.
Und zum Thema Schuluniform, da brauchst du nicht nach China fahren, sowas findet man Beispielsweise auch in Norwegen ;-) Und der Erfolg gibt dem auch recht. Kinder lernen meiner Meinung nach viel zu wenig sich in einer Gesellschaft zu integrieren und auch mal unterordnen zu können. Gefördert wird dies auch noch, indem man den Lehrern mittlerweile jegliche Autorität genommen hat und den Kindern "unverdient" viel zu viel Freiräume lässt.
Denn was passiert denn, wenn ein Lehrer mal etwas Konsequenz zeigt? Dann rennt das Kind zu den Eltern, die sich dann wieder beim Lehrer oder gar beim Direktor beschweren, denn schließlich hat ihr Kind doch immer recht und schließlich hat der Lehrer nicht das Recht das Kind zu erziehen. Leider übersehen diese Eltern dabei, dass das Kind die meiste Zeit in der Schule verbringt und daher auch die Erziehung äußerst wichtig ist. Diese ganze antiautoritäre Erziehung macht die jungen Leute "unsozial", denn sie lernen nicht mehr, wie sie z.B. in Problemsituationen z.B. wenn ihnen "stärkere" Personen gegenüber treten, das sie dann ggf. auch mal nachgeben müssen. Dies führt u.a. dazu, dass viele jugendliche Kinder z.B. ihren Lehrausbilder oder Berufsschullehrer gar nicht mehr ernst nehmen oder sich als etwas besseres fühlen. Auf der anderen Seite, wenn sie dann ihre Fachlichkeiten beweisen müssen, zweifeln 80% der jungen Azubis plötzlich an ihren Fähigkeiten, obwohl sie es oftmals gar nicht müssten.
D.h. auf der einen Seite wird gegen die "Erwachsenen" rebelliert, doch auf der anderen Seite ist das Selbstvertrauen mittlerweile sehr niedrig geworden. Azubis in früheren Jahren hatten da jedenfalls deutlich mehr Selbstbewusstsein, weil sie eben besser auf das spätere Leben vorbereitet und vor allem integriert wurden. Heute meckern wir über die schlechten Ergebnisse, die die jungen Leute bringen, wie meckern über deren Faulheit im Unterricht, doch dass wir Erwachsenen die Hauptschuldigen sind, wollen wir uns nicht eingestehen.
Darum kann ich immer wieder nur für eine Chancengleichheit plädieren, die man nunmal am besten über Schuluniformen und kostenloser Schulmaterialien und Verpflegung erreichen kann. Und natürlich verstehe ich das Argument, dass man den "Einheitsschüler" nicht möchte und Individualität groß geschrieben bleiben soll, doch u.a. kann man ja verschiedene Modelle von Schuluniformen anbieten, so dass für jeden Schüler etwas dabei ist, aber trotzdem Markennamen eben kein ständiges Thema mehr sind.
Bevor man mir wiedermal "Unerfahrenheit" vorwirft, ich unterhalte mich viel mit jungen Familienvätern und Müttern und ein Großteil davon sind für mehr Chancengleichheit.
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