Gibt es ein interessantes aber geniales Schulkonzept, welches glaube ich in Aachen erstmals getestet wurde.
U.a. besteht das Konzept darin, in jeder "Klasse" max. 8 Kinder / Lehrer zu betreuen. Es gibt keine Klassen mehr wie im klassischen Sinne, sondern vielmehr Lerngruppen. Es gibt auch keine Notenabstufung von 1 bis 6, sondern lediglich die Aussage "bestanden" "nicht bestanden" und "bestanden mit Auszeichnung" (weiß ich aber nicht mehr genau)
Des Weiteren findet kaum noch Frontalunterricht statt, stattdessen werden Projekte meist in kleinen Teams ausgearbeitet und dann von dem Team auch vorgetragen.
Dann bestehen die Lerngruppen teilweise auch aus unterschiedlichen Altersgruppen, so dass jüngere Schüler von den älteren Schülern lernen können und die älteren Schüler durch die Wissensübermittlung ihren gelernten Stoff zur Anwendung bringen und damit festigen, denn was man anderen beibringen kann, hat man letztendlich wirklich auch verstanden. Zudem kann es passieren, dass jüngere Schüler in ihrer Entwicklung schneller sind als andere Schüler ihres Alters. Dieses Schulsystem ist Modular aufgebaut und bietet die Möglichkeit, dass jeder Schüler entsprechend seiner Entwicklung sein Lerntempo selbst bestimmen kann bzw. ihn der Stoff zu keinem Zeitpunkt überfordert.
Die Rolle der Lehrer ist vor allem die Moderation und Vorgabe der Themen, sowie geben von Hilfestellung,d.h. die Schüler zum Stoff hinführen. Es hat sich nämlich gezeigt, dass Schüler die aus verschiedenen Quellen selbst zur "Erleuchtung" gelangen, viel stärker motiviert werden, denn was man selbst geschaffen hat, macht einen stolz und zuversichtlich.
Das System hat nahezu nur Vorteile, denn....
- der Schwierigkeitsgrad des Stoffes übersteigt bzw. überfordert die Schüler nicht, was die "schlechteren" Schüler deutlich besser motiviert
- da es keine Noten gibt, entfällt auch der ständig große Druck bei den "schlechten" Schülern, so dass sie ein größeres Selbstbewusstsein entwickeln können und nicht durch ständig schlechte oder mittelmäßige Noten in Angst versetzt werden
- Gute Schüler hingegen müssen in diesem System nicht zwingend auf die "schlechten" Schüler warten und können höhere Module eben schon eher ablegen. Somit werden die die "guten" Schüler auch nicht langweilen bzw. sind evt. mit ihrem Abi vielleicht schon nach 10 Jahren fertig.
- Ein modulares System bringt aber nicht nur den Kids einen großen Vorteil, sondern auch Erwachsene können zu einem späteren Zeitpunkt gezielt einzelne Module ablegen und sich Bspw. in Mathematik die Hochschulreife erarbeiten obwohl sie in Deutsch weiterhin Mittelschulniveau haben. Da sie aber in einem technischer Ing.beruf oder als Wartungstechniker arbeiten und Hochschuldeutsch nicht zwingend benötigen, können sie sich dadurch Zeit sparen und ihr Wissen gezielt erweitern.
- Die Motivation ist jedenfalls sehr groß, vor allem weil es keine Notenabstufung gibt. Und wenn man mal ehrlich ist, ob jemand mit einer 1,5 oder 2,7 beim Abi abgeschlossen hat, sagt über dessen Fähigkeiten im Arbeitsleben nur wenig aus. So kann der 2,7er-Schüler eine bessere Arbeitsmoral an den Tag legen und Theorie auch in Praxis umsetzen, während der 1,5er der reine Theoretiker und in der Praxus eher unbrauchbar ist.
Solch ein Lernkonzept stelle ich mir unter einer Neuerung vor, denn der klassische Frontalunterricht hat meiner Meinung nach ausgedient und entspricht nicht mehr den heutigen Erkenntnissen und Wissensanforderungen. Man muss bedenken, dass das Wissen sich alle 12 Jahre etwa verdoppelt und da kann es nicht sein, dass man mit Frontalunterricht nützliche Zeit verschwendet. Frontalunterricht ohne visueller Unterstützung hat übrigens eine Lernerfolgsquote von etwa 30%. Mit visueller Unterstützung max. 50%. Stoffe selbst erarbeiten müssen, da gelangt man schon mal auf 70% Stoffe jemanden beibringen, garantiert den ultimativen Lernerfolg von quasi nahezu 100%
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