Ich müsste in die Bilanz einsteigen, aber was hier einige schreiben und unterstellen, außer sie zeigen mir in der Bilanz den Nachweis, macht mich Fassungslos.
Noch mal: Alle Warenderivate sind nach IFRS zu bilanzieren und die Marktwertverluste PNL Wirksam als "Droh"verluste zu bilanzieren.
Große Ölmultis geben sich in der Regel, müssen sie, Hedgeprogramm vor, dass heißt Anteile der Produktion werden verkauft. Das hat den Grund, dass man einen Mindestcash Flow sichert, falls mal Ölpreise auf 10 und Gaspreise auf 5 €/MWh,1,25 $/mmmbtu fallen (keine Ahnung, habe mir sagen lassen, soll vorkommen, wann noch mal...). Sonst entziehen die die Rating Agenturen die Bonität ganz schnell und die Refinanzierungszinsen steigen. Das Ganze hat viel mit Schuldenständen zu tun, der von Shell war letzte Jahr nun mal knackig, leider. => Banken und Investoren wollen bei Milliardenkrediten nun mal eine Paybakcsicherheit.
Das Timing, die Regeln und Ausnahmen sind Firmenindividuell. BP, mal sehen wie die Bilanz ist, hatte eine Option, im steigenden Markt das Hedging zu reduzieren, Shell hat es scheinbar linear durchgezogen, was sich übrigens über die Zeit auch im Mittel als richtig erweist.
So, die Verluste sind aus dem Gas. Wenn man historisch im Forward eigentlich nie Gaspreis im Schnitt groß über 25 Euro (ca. 8 Euro/mmbtu) kennt jemanden vorzuwerfen, dass er nicht antizipiert, dass sie auf aktuell 75 Euro (ca. 25 $/mmbtu) steigen, hmm.
Wenn mir jemand nachweist, dass die Verluste schwerpunktmäßig aus dem Trading aus spekulativen Shorts, die man eindecken musste, stammen, dann sähe ich das anders. Das wäre ein Versagen der Risikostrukturen.
Der Free CF steigt um 1/3 in einem Quartal. Mehr muss man nicht sagen.
Das das dem Kurs nicht hilft, ist leider eine andere Sache, den Abschlag habe ich so nicht erwartet. Aber seit wann passen kurzfristige Kurse zum Unternehmen. Wer das glaubt...
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