Der chinesische Hersteller Huawei bekommt wegen der noch einmal erheblich verschärften Sanktionen der US-Regierung auch außerhalb des Mobilfunkbereichs massive Schwierigkeiten. Angeblich kann das Unternehmen auch seine Fernseher nicht mehr im gewohnten Umfang bauen.
Huawei bietet seit einiger Zeit vor allem in China auch eigene Fernseher an, die unter den Marken Huawei und Honor vertrieben werden. Eigentlich wollte man sich mit den Smart-TVs ein weiteres Standbein schaffen, schließlich locken sie mit attraktiven Online-Funktionen und können von der Strahlkraft der Marke Huawei vor allem in China profitieren.
Moderne Smart-TV sind oft ein halbes Smartphone oder Tablet Weil in den modernen Fernsehern des Herstellers auch diverse Chips verwendet werden, die Smartphone-CPUs stark ähneln und wie diese von Partnern wie dem taiwanischen Chip-Vertragsfertiger TMSC produziert werden, gelten für sie die gleichen Regeln des US-Embargos. Wird in Fertigung oder Entwicklung von einem Lieferanten Huaweis US-Technologie eingesetzt, darf dieser den chinesischen Hersteller nicht weiter beliefern.
Dies gilt entsprechend auch für Chipsets, die in Fernsehern verwendet werden. Huawei hat deshalb laut einem Bericht des Branchendiensts DigiTimes seine Bestellungen bei Zulieferern für die Produktion von Fernsehern um bis zu 40 Prozent reduziert. Der Grund dafür ist, dass es dem Unternehmen nicht gelungen ist, die nötigen Komponenten in ausreichender Menge auf Vorrat einzukaufen.
Marktbeobachter gehen deshalb davon aus, dass es Huawei auch 2021 unter Umständen nicht möglich sein wird, die Bauteile für seine TV-Produkte in den ursprünglich geplanten Mengen zu beschaffen. Wie bei Smartphones und Tablets ist es für den Hersteller schwierig, die bisher unter Verwendung von US-Technologien gefertigten Produkte seiner aktuellen Zulieferer durch rein chinesische oder zumindest nicht-amerikanische Erzeugnisse zu ersetzen.
Huawei bietet seit 2019 Smart-TVs an, die hauptsächlich 55- und 65-Zoll-Panels auf LCD-Basis von Partnern wie BOE Technology und China Star Optoelectronics als Panel-Lieferanten nutzen. Die Fertigung wird meist von einem Tochterunternehmen des Display-Spezialisten BOE übernommen. Bei PC-Produkten scheinen die US-Sanktionen unterdessen zumindest bisher weitestgehend unbedeutend zu sein.
Quelle: WinFuture
"Long on Xiomi" HLecter
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