05.10.2010 15:36
DER AKTIONÄR Online: E.on, RWE - Schlechtes Sentiment, aber wenig Alternativen
DJ DER AKTIONÄR Online: E.on, RWE - Schlechtes Sentiment, aber wenig Alternativen
Nach den negativen Äußerungen der britischen Großbank HSBC hält die saure
Gurkenzeit für die deutschen Versorgerwerte E.on und RWE weiterhin an. Die
Aktien gehören zu den größten Verlierern im DAX. Wann endet die Talfahrt?
HSBC-Analyst Adam Dickens hat das Kursziel für E.on von zuvor 26 Euro auf
nun 19 Euro drastisch zurückgenommen. Kräftig fällt auch seine Senkung des
Kursziels für die RWE-Aktie von zuvor 53 auf nun 46 Euro aus. "Die bei den
deutschen Versorgern in den kommenden zwei Jahren zu erwarteten Verluste,
resultierend aus dem rückläufigen Gasgeschäft, würden vom Markt
unterschätzt", urteilte Adam Dickens in seiner jüngsten Branchenstudie. Er
nahm deshalb die Gewinnreihe für beide Unternehmen für die Jahre 2011 bis
2013 um 12 bis 14 Prozent zurück.
Schlechtes Sentiment
Die Diskussionen um die Laufzeitenverlängerung für die 17 deutschen
Atomkraftwerke und die damit einhergehende Brennelementesteuer respektive
die Sonderabgaben zu Gunsten der regenerativen Stromerzeugung, sorgen
bereits seit längerem für ein schlechtes Sentiment bei den beiden Titeln.
Bei der Bundestagswahl 2009 war allerdings glasklar, wer CDU oder FDP wählt,
musste mit dem Ausstieg aus dem Atom-Ausstieg rechnen.
Umkehrformation
Die beiden Versorger sind nun bereits sehr stark abgestraft worden, so dass
eine Bodenbildung mit möglicher Umkehrformation unmittelbar bevorstehen
kann. DER AKTIONÄr hat bereits mehrfach auf dieses mögliche Szenario
hingewiesen. Die Dividendenrendite von jeweils über sechs Prozent schlägt
zur Zeit nahezu alles, was dem Aktieinvestor als Alternative angeboten wird.
Deutsche Bundesanleihen rentieren auf Jahressicht unterhalb von einem
Prozent.
Wenig Alternativen
Europäische Unternehmen mit guter Bonität refinanzieren sich am Kapitalmarkt
auf 12-Monats-Sicht deutlich unter drei Prozent, entsprechend hoch fallen
die Unternehmensanleihenrenditen für den Anleger aus. Um eine Rendite von
sechs Prozent zu erzielen, muss man schon sein Geld dem irischen Staat
anvertrauen, dessen Haushaltslage allerdings derzeit maroder als marode zu
bezeichnen ist, da die anhaltenden Bankenrettungen das Haushaltsdefizit
Irlands auf über 30 Prozent in 2010 anschnellen lassen.
Fazit bleibt
Dann doch lieber eine E.on und / oder RWE mit einem Kurspotenzial von
jeweils 30 Prozent auf 12-Monats-Sicht. Die Aktien bleiben historisch
günstig bewertet. Vor allem langfristig orientierte Anleger sollten sich
daher nicht verunsichern lassen und investiert bleiben oder die günstigen
Kurse als Einstiegsgelegenheit nutzen. Die zugegebener Maßen bereits stark
strapazierte Geduld des Anlegers wird belohnt werden.
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October 05, 2010 09:05 ET (13:05 GMT)
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