Nach Deutschland hat nun auch die Schweiz ihren VISA-Skandal!
Botschaften sollen gegen Bezahlung Visa ausgestellt haben
Schweizer Visa für Bargeld: Das EDA sieht sich gleich mit vier Fällen konfrontiert, in denen Visa für die Schweiz gegen Bezahlung ausgestellt wurden. Betroffen sind die Botschaften in Peru, Russland, in einem arabischen und einem afrikanischen Land.
Ein Mitarbeiter der Botschaft in Lima sei im Zusammenhang mit den Vorwürfen am 7. März von der Bundesanwaltschaft (BA) festgenommen worden, teilte das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) auf seiner Internetseite mit.
Demnach wurde das EDA bereits Ende November 2004 darauf aufmerksam gemacht, dass einem Mitarbeiter der Schweizer Botschaft in Peru Geld für ein Visa angeboten worden sei. Auf Grund des Bestechungsversuchs sei das EDA Hinweisen nachgegangen, wonach die Botschaft bereits seit einiger Zeit missbräuchlich Visa ausgestellt haben könnte.
Daraufhin wurde die Angelegenheit gemäss EDA unverzüglich an die Bundesanwaltschaft (BA) weitergeleitet, die ein gerichtspolizeiliches Ermittlungsverfahren eröffnete. Tausende in Peru ausgestellte Visa müssten nun überprüft werden, sagte BA-Sprecher Peter Lehmann gegenüber der Nachrichtenagentur sda.
Drei Ermittler aus der BA und der Bundespolizei seien auf den Fall angesetzt worden. Die Beamten sollen herauszufinden, ob es sich in Peru um einen veritablen Visa-Handel handle und wie viele falsche Visa für die Schweiz ausgestellt wurden.
Doch die Visa-Vergabe scheint ein kritisches Gebiet für Korruption zu sein. So wurden im EDA in den vergangenen Monaten noch drei weitere Visa-Affären aufgedeckt.
Am 25. Mai 2004 wurde ein früherer Schweizer Honorar-Konsul im arabischen Raum beschuldigt, die Visa von mehr als 120 Personen aus Südostasien manipuliert zu haben. Er habe dafür zwischen 1998 und 2003 120 000 Franken an Schmiergeldern kassiert. Die Affäre liegt beim Eidgenössischen Untersuchungsrichteramt.
Im Januar eröffnete die Bundesanwaltschaft gemäss Lehmann ein Verfahren gegen einen früheren Angestellten der Botschaft in Moskau, der verdächtigt wird, Visa verkauft zu haben. Auch dieser Fall wurde an einen Eidg. Untersuchungsrichter weitergeleitet.
Bei einem dritten Fall steht "eine Botschaft in Afrika" im Visier der Justiz. Auch diese ein oder zwei Monate alte Angelegeheit werde von der BA untersucht, sagte Lehmann. NZZ 20.3.2005
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