ADA, SanDiego, 2017
Prinzipiell ist Insulin auch als Tablette möglich
Novo Nordisk präsentierte die Ergebnisse einer doppelblinden Phase-2a-Studie eines oralen Insulins für Patienten Typ-2-Diabetes bei der 77. Wissenschaftstagung der amerikanischen Diabetesgesellschaft ADA. Die Studie lief mit 50 Patienten, deren Blutglukose unter Metformin mit oder ohne Gliptin nicht adäquat eingestellt war.
Es gab zwei randomisierte Gruppen. 1. erhielt zusätzlich das orale acylierte Basalinsulin OI338GT. Zusätzlich gab es ein subkutan injiziertes Placebo. Umgekehrt in Gruppe 2: Hier erhielten die Probanden Placebotabletten, injiziert wurde das Basalanalogon Insulin glargin. Ziel war, in beiden Gruppen, einen Nüchtern-Blutzuckerwert von 80 bis 126 mg/dl zu erreichen. Nach acht Wochen wurde Bilanz gezogen.
Ergebnis: Signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen waren nicht festzustellen. Unter OI338GT war die Nüchternplasmaglukose von anfangs durchschnittlich 175 mg/dl auf dann 129 mg/dl gesunken. Unter Insulin glargin gingen die Werte von 164 mg/dl auf 121 mg/dl zurück. Der HbA1c-Anteil hatte sich von 8,1 auf 7,3 Prozent und von 8,2 auf 7,1 Prozent zurückbewegt. Schwere Hypoglykämien kamen in beiden Gruppe nicht vor.
Die Machbarkeitsstudie ist damit durchaus erfolgreich verlaufen. Novo Nordisk hat die weitere Entwicklung aber inzwischen eingestellt. Eine zu geringe Bioverfügbarkeit treibt die Kosten zu hoch. Am Ziel eines Oralinsulins wird aber grundsätzlich festgehalten. Es wird nach effizienteren Möglichkeiten für die Resorption gesucht.
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