Ich werde meine bei einem Stand von ca. 9.500 gestarteten Short – Positionen auf den Dow in den nächsten Tagen massiv ausbauen (ca. verdreifachen bis vervierfachen). Der Dow sollte es bis spätestens Ende 2009 u n t e r die 7.000 geschafft haben. Als Begründung führ ich an: 1) ich sehe nicht wie in den USA eine Deflation abgewendet werden kann. Vorboten einer Deflation sind schon da. So sind im Zeitraum Juli bis November die Verbraucherpreise saisonbereinigt um 2,8 Prozent und die Erzeugerpreise um 8,15% gefallen. Die Renditedifferenz zwischen nominalen und inflations-indizierten US Treasuries ist auf Sicht von 5 Jahren schon negativ. Die FED mag mit weiteren duzenden von Fazilitäten ihre aggressive Geldmengenpolitik fortführen, aber es wird ihr nicht gelingen, die Wirtschaft der USA zu reinflationieren, weil der „Transmissionsriemen“ des Bankensystems unterbrochen ist und auf absehbare Zeit auch nicht wieder in die Gänge kommen wird. Obige Zahlen zur Preisentwicklung machen ebenfalls deutlich, dass alle Maßnahmen der FED bislang wirkungslos verpufft sind. Die Bankenkrise ist keine reine Finanzkrise, sondern ist bei den Banken auch eine „operative Krise“: das „operative Geschäft“ ist derzeit wie gelähmt. Statt die günstigen Konditionen der FED an die Wirtschaft und die Hausbesitzer weiterzugeben, verteuern die Banken ihre Kredite via Risikozuschläge. Überall beklagt man sich über die allgemeine Kreditzurückhaltung der Banken. Die Banken bleiben derzeit auf dem ihnen von der FED angebotenen Geld faktisch sitzen. Die Rezession in den USA dauert derzeit schon 12 Monate an, ohne dass irgendwelche Zeichen der Besserung in Sicht sind. Eine Deflation würde die derzeitige Rezession aber nur noch verschärfen und auch verlängern. Wie gleich eine ganze Reihe von Analysten schon für Mitte 2009 das Ende der Krise ausrufen können, ohne sich ausreichend mit der Frage der Deflation befasst zu haben, ist für mich daher nicht nachvollziehbar. 2) Das Konjunkturprogramm Obama’s wird zwar als „big bang“ bezeichnet, aber man darf sich von solchen werbewirksamen Titeln, nicht blenden lassen. Als „Big Bang“ würde ich aber nur die Summen bezeichnen, um die es hier geht (1 Bio. US-$ = 1.000 Mrd. US-$). Der Inhalt (Infrastruktur, Steuersenkungen, …..) ist aber simpler Standart im Werkzeugkasten eines jeden Ökonomen. Zudem beachte man den Anspruch dieses Pogramms: es geht „lediglich“ darum, einen Absturz der US – Wirtschaft zu vermeiden, nicht aber darum „Prosperität“ zu entwickeln. Aus meiner Sicht ist das eindeutig zu wenig für wieder steigende Börsen.
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