Ob es juristisch viel zu holen gibt, steht in den Sternen. Ich glaube eher an einem administrative Lösung. Der FHFA-Direktor und Yellen haben immer noch das Recht jederzeit durch Unterschrift den SPS für abgezahlt zu erklären. Scotus oder andere Gerichte sind gar nicht erforderlich.
Juristisch vielversprechend ist der "Takings"-Case von Fairholmes, der neues Oberwasser gewonnen hat, weil FnF gemäß Scotus öffentliche Institutionen sind (nicht privat).
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Ich glaube nicht so recht daran, dass auf dem Rechtswege eine Lösung erzwungen werden kann, wegen "Klassenjustiz". Die TBTF-Banks sollten 2008 gerettet werden, FnF waren die Bauernopfer, der Rest soll sich im Sande verlaufen.
Politisch glaube ich kaum, dass Biden den von der Trump-Admin. eingeschlagenen Pfad von Recap/Freilassung verlassen kann und wird. Er hat zwar erklärtermaßen "keine Eile", aber die Richtung dürfte weiter stimmen.
Ein größerer Bounce in den Kursen ist zu erwarten, falls Susan Wachter FHFA-Direktorin wird. Sie hat in ihrem Utility-Modell, das auch die Biden-Admin befürwortet, ausdrücklich Recap/Release auf der Agenda gesetzt, mit einer KE in 2023.
Die Scotus-Opinion war politisch gefärbt. Sie sollte vor allem den Hedgefonds "eins auswischen". Die werden nun alle (zwangs-)liquidieren. Danach ist der Boden bereitet.
Am Ende wird es mMn einen Vergleich (settlement) geben, keine Abfindung.
Auch jetzt noch können FHFA und Yellen den NWS mit einer Unterschrift für abgezahlt erklären. Dazu müssen freilich die anderen "Rahmenbedingungen" stimmen:
Hätte Scotus Collins Recht gegeben, hätte die Regierung bei einem finalen Vergleich - anders als "administrativ" kann die Sache mNn nicht enden - einen schwächeren Stand gehabt, weil die SPS weg wären. Nun kann Yellen die SPS nutzen, um bei den Vergleichsverhandlungen für die Regierung günstigere Konditionen rauszuhalen, z. B. einen Haircut bei den JPS.
Für die Regierung ist weitere Knechtschaft zwar vorteilhaft (indirekter Zuwachs der Ansprüche über LP), aber es würde - auch nach außen hin - besser aussehen, wenn sie bei FnF endlich eine Lösung findet. Trump/Mnuchin/MC haben die Marschroute vorgegeben und mit dem 4. LA noch einmal unterstrichen. Ich glaube nicht, dass Biden es politisch vertreten kann, diesen Weg wieder zu verlassen. Ich rechne daher mit einer admin. Lösung innerhalb zwei Jahren.
Schon in 1,5 J. könnte Biden die Zwischenwahl verlieren, und die Reps wollen FnF klein halten. Wenn FnF wieder rekapitalisiert und an der Börse sind, können sie ihr Geschäftsvolumen ausweiten, und das ist in Bidens Interesse - auch längerfristig. Um die vermeintlichen "Besitzstände" der Regierung zu wahren und politische Rückendeckung für den SPS-Verzicht zu geben, könnte die Regierung zu guter Letzt noch die Warrants ausüben, was noch einmal 15 bis 80 Mrd. in die Staatskasse spült.
Wenn Wachter MC-Nachfolgerin wird und erklärt, dass sie Recap/Release fortsetzen will, dürfte FNMA schnell wieder über 2 $ notieren, und die JPS wieder bei 6 $.
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