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Deutsche Autobauer rechnen weiter mit Zuwächsen
Die rückläufige Konjunktur schreckt die Hersteller im Premiumsegment nicht: Audi, BMW, Daimler und Opel sind zuversichtlich, ihre Ziele im Geschäftsjahr 2011 erreichen oder sogar zu übertreffen. Auch für die nächsten Jahre haben die Konzerne ehrgeizige Pläne. von Jessica Boesler
Obwohl die Nachfrage nach Pkw schwächelt, herrscht bei den deutschen Autobauern Optimismus. BMW erzielte im August einen Rekordabsatz, Audi korrigiert seine Ziele für die nächsten Jahre nach oben und Daimler sieht seine Chance, an der Konkurrenz vorbeizuziehen. Selbst Opel macht die rückläufige Automobilkonjunktur keine Sorgen: Die Rüsselsheimer wollen trotzdem schwarze Zahlen schreiben.
Angeführt wird die Riege der Optimisten von BMW. Der Autohersteller hat im August einen Rekordabsatz erzielt. "Wir konnten den Absatz um knapp sieben Prozent auf deutlich mehr als 100.000 Fahrzeuge steigern", sagte BMW-Finanzvorstand Friedrich Eichiner der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Nicht nur der Absatz in China habe zu dem guten Ergebnis geführt. "Wir wachsen teilweise auch zweistellig in Europa und Amerika", sagte Eichiner. Damit spüre BMW von einer weltweiten Konjunktureintrübung derzeit nichts. "Wir sehen keinen Grund, die Erwartungen zu senken", sagte der Finanzvorstand, "Wir wollen 2011 mehr als 1,6 Millionen Autos verkaufen und liegen nach dem ersten Halbjahr voll auf Kurs." Falls es doch zu einer neuen Krise in der Autobranche käme, sei BMW besser vorbereitet als 2008. "Unsere Strukturen sind schlanker, die Kosten niedriger und die Produktpalette ist jünger. Wir hängen auch weniger vom Autoleasing ab, das uns 2008 vor Herausforderungen gestellt hat."
Das Münchner Unternehmen will 1000 neue Stellen im Vertrieb schaffen. "Für den Einstieg in die Elektromobilität und im Rahmen der Ausweitung unserer Modellpalette brauchen wir mehr Verkäufer und Servicemitarbeiter", sagte der Vertriebschef für Deutschland, Karsten Engel, der Internetausgabe der "Automobilwoche". "Der deutsche Gesamtmarkt wird in Zukunft kaum wachsen, sondern sich stabil zwischen 3,1 und 3,2 Millionen verkauften Neuwagen bewegen", prognostiziert Engel. Darum sollten Kunden durch besseren Service in den Autohäusern enger an die Marke BMW gebunden werden. "Nur ein Kunde, der sich von seinem Autohaus gut betreut fühlt, kauft dort wieder einen Neuwagen", sagte Engel. Mit einem ausgeklügelten System sollen die Bemühungen der Händler vom Hersteller künftig stärker belohnt werden. Auch in Ingolstadt ist die Aussicht auf das Gesamtjahr gut. Audi-Chef Rupert Stadler ist trotz der Anzeichen für eine Konjunkturabkühlung unverändert optimistisch: "Wir erwarten, dass wir die Latte von 1,2 Millionen Verkäufen sauber überspringen werden und vielleicht noch etwas Luft dazwischen ist", sagte Stadler der Fachzeitschrift "Automotive News Europe" und bekräftigte damit frühere Aussagen. Auch 2012 werde die Volkswagen-Tochter weiter zulegen.
Stadler geht weiterhin davon aus, das ursprünglich für 2015 gesetzte Ziel eines Jahresabsatzes von 1,5 Millionen Fahrzeugen bereits 2014 zu erreichen. Neben China, das in diesem Jahr erstmals der größte Markt für Audi sein wird, werde der Autobauer auch in den USA weiter wachsen. Audi hatte 2010 in den USA erstmals mehr als 100.000 Autos verkauft.
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Bayern erwartet Daimler-Chef Dieter Zetsche. 2010 hatten die Stuttgarter vorne gelegen. "Dieses Jahr wird es sicher etwas knapper. Aber ich bin zuversichtlich", sagte der Vorstandsvorsitzende. Daimler will seinen Spitzenplatz in der Oberklasse zurückerobern. "Wir haben das Ziel, hinsichtlich Profitabilität und Absatz die Nummer 1 im Premiumsegment zu werden", sagte Zetsche der "Automotive News Europe". Zuletzt hatten BMW und Audi höhere Renditen als die Stuttgarter eingefahren, bei der Zahl der verkauften Autos kämpft Daimler mit Audi um den zweiten Platz hinter BMW. Nun will der Daimler-Chef verlorenen Boden gutmachen. 2011 werde Daimler einen Absatzrekord erzielen und mehr als 1,35 Millionen Pkw verkaufen, sagte Zetsche. Auch in den kommenden Jahren könnte der Zweikampf zwischen Audi und Daimler anhalten. Audi will bereits 2014 mehr als 1,5 Millionen Autos verkaufen, Daimler hatte sich vergangenes Jahr das Ziel gesetzt, 2015 rund 1,5 Millionen Fahrzeuge zu verkaufen. Seine Ansprüche wolle Daimler "klar mit Volumenzielen" unterlegen, sagte Zetsche, ohne Details zu nennen. Profitieren will Daimler von neuen Modellen. "Bis 2020 werden wir mindestens zehn ergänzende Modelle bringen", sagte Zetsche. Zudem deutete er einen Ausbau der Produktion in China an. "2015 erwarten wir mehr als 300.000 Einheiten Absatz in China, wovon wir zwei Drittel lokal produzieren wollen, sprich 200.000." Opel will erstmals seit Jahren Gewinne abliefern Auch in Rüsselsheim werden düstere Konjunkturprognosen gelassen gesehen. Opel will auch bei abflauender Pkw-Nachfrage wie angekündigt in diesem Jahr schwarze Zahlen schreiben. Er gehe zwar für diesen Herbst und Winter von einer rückläufigen Automobilkonjunktur aus und sehe auch für das kommende Jahr keine höhere Nachfrage, zitierte der Südwestrundfunk Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke. Trotzdem werde Opel in der Gewinnzone bleiben. Das von Opel geführte Europageschäft des amerikanischen General-Motors-Konzerns hatte im zweiten Quartal einen bereinigten operativen Gewinn von 100 Mio. Dollar eingefahren. Der Rüsselsheimer Traditionsautobauer hatte während der Sanierung 8000 der einst 48.000 Arbeitsplätze gestrichen und das Werk im belgischen Antwerpen geschlossen, um der Konzernmutter nicht länger mit Verlusten zur Last zu Fallen. Die Wende war Anfang 2011 gelungen. In diesem Jahr will Opel erstmals seit vielen Jahren schwarze Zahlen schreiben und ab 2012 in Detroit dauerhaft Gewinne abliefern. Dazu sollen mehrere neue Modelle auf den Markt kommen. Dem Radiosender sagte er, das Unternehmen werde zukünftig stark auf nachhaltige Produkte und Elektroantriebe setzen.
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/...chsen/60099652.html?page=2 ----------- Die Gedanken hier geben nur meine Meinung wider. Sprecht mit eurem Finanzberater darüber...
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