https://www.manager-magazin.de/unternehmen/...-4418-a8a7-359abacd7065Deutsche Industrie
Aus Kostengründen ins AuslandVor allem die Chance auf kostengünstigere Produktion zieht Firmen ins Ausland. Das Kostenargument steht bei Industrieunternehmen so hoch im Kurs wie seit der Finanzkrise 2008 nicht mehr, zeigt eine DIHK-Umfrage.
Industrieunternehmen verlagern zunehmend aus Kostengründen Produktion ins Ausland. Bei den Gründen für Auslandsinvestitionen nannten in einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) 35 Prozent der Unternehmen das Motiv Kostensenkung – das sei der höchste Wert seit der Finanzkrise 2008.
„Wenn Unternehmen zunehmend ins Ausland abwandern, weil
hohe Energiekosten, lähmende Bürokratie und eine steigende Steuerlast ihnen hierzulande die Luft abschnüren, ist das ein gefährliches Signal“, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier (55).
Die Ergebnisse kommen mitten in den Koalitionsverhandlungen von CDU, CSU und SPD. In ihrem Sondierungspapier hatten die Parteien Entlastungen für Unternehmen versprochen. So sollen die Stromsteuer für alle auf das europäische Mindestmaß gesenkt und Netzentgelte halbiert werden....
..."Wir stehen an einem Wendepunkt:
Deutschland verliert als Investitionsstandort rapide an Boden“, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Treier. Traditionell dienten Auslandsinvestitionen lange Zeit vor allem der Markterschließung. Diese Motivation bleibe relevant, liege aber mit 30 Prozent nur noch auf dem langjährigen Durchschnittsniveau.
Die Eurozone bleibe mit 64 Prozent der Nennungen zwar die wichtigste Region für Investitionen, doch Nordamerika gewinne weiter an Attraktivität. Der Anteil der Unternehmen, die dort investieren wollen, sei von 45 auf 48 Prozent gestiegen.