Sehr interessanter Ansatz @difigiano
Da ich mir relativ sicher bin, dass der durchschnittliche Tagessatz für einen Manntag (also über alle Ranks von Partner bis Consultant) aufgrund der (sehr üblichen) höheren Quote niedrigerer Ranks und damit geringerer Tagessätze unter den von dir angesetzten 3500€ liegt, habe ich das ganze gerade auch mal durchgespielt. Dafür spricht auch, dass die Partner meist mehrere Projekte gleichzeitig verantworten und daher meist nicht Vollzeit auf einem Projekt gestaffed sind. Bei meiner Rechnung bin ich allerdings davon ausgegangen, dass von Anfang Oktober bis Ende Februar gearbeitet wird und dann noch ein wenig Abstimmungsaufwand im März dazu kommt, damit das Ergebnis Ende des ersten Quartals präsentiert werden kann. Daher gehe ich in der Prognose von 85 Tagen pro Person aus mit einem durchschnittlichen Tagessatz von 2400€ (was vermutlich immer noch etwas hoch ist). Da die geplante Marge im Beratungsbereich oder bei Dienstleistern dieser Art (Zahlen für Wirtschaftsprüfer selbst habe ich allerdings nicht) meist eher um die 50% liegt, komme ich mit den 10 Mio Euro Kosten auf 32-33 Prüfer.
Das halte ich ehrlich gesagt für ein zu großes Team. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass KPMG wirklich 33 Personen für 4 Monate auf die Sonderprüfung staffen wird, sodass ich denke, dass in den 10 Mio auch noch ein Sicherheitspuffer von Seiten Wirecards eingeplant ist, um am Ende eher positiv zu überraschen.
Falls ihr irgendwo genauere Erfahrungswerte aus der Wirtschaftsprüfung selbst habt, dann immer gerne her damit ;)
Zu den Zahlen vielleicht auch noch ein kleines Wort. Da die von mir vor ein paar Tagen aufgestellten Prognosen für das Q3 (bis auf den überragenden Cashflow) um maximal 2,85% (beim Transaktionsvolumen) von den heute gelieferten Zahlen abgewichen sind (bitte fasst das nicht als Eigenlob auf, so ist es nicht gemeint, sondern ich bin selbst positiv überrascht über die Nähe, möchte aber auf etwas anderes hinaus), habe ich mit den neuen Zahlen die Prognose für das Gesamtjahr mal angepasst. Der Ansatz war dabei, von den durchschnittlichen Anteilen der Quartale am Jahresergebnis auf das Gesamtjahr bzw. die noch fehlenden Quartale zu schließen. Dabei komme ich nun auf Werte von 174,4 Mrd Transaktionsvolumen bei 2,74 Mrd Umsatz und 783 Mio EBITDA und einem EPS von 4,44€. Ob die Zahlen nun nah ran kommen oder nicht ist dabei erstmal nebensächlich. In Verbindung mit der von Herr Braun getätigten Aussage, dass wir beim EBITDA eher etwas über der Mitte der Bandbreite (765-815 Mio, Mitte also bei 790 Mio und somit mit evtl 795 Mio höher als meine 783Mio) enden werden, heißt das, dass der Anteil des Q4 am Gesamtjahr dieses Jahr eher überproportional ausfällt im Vergleich zu den vergangenen 10 Jahren und sich somit das Wachstum sogar unterjährig beschleunigen würde.
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