So lange über Grundlast, ein Wort aus dem letzten Jahrtausend, gesprochen wird, wird das nichts.
Kraftwerke und Stromnetz haben sicherzustellen, dass Stromverbrauch, bzw die nachgefragte Strommenge, von der Stromproduktion befriedigt wird. Der Waschmaschine der Arivaforisten ist es egal, ob es Elektronen aus "Grundlast-", "Mittellast-" oder "Spitzenlaststrom" ist. Hauptsache sie sind da. Und mittlerweile gibt es flexible Stromtarife für zu Hause. Da beginnen die ersten Menschen zu überlegen, ob die Waschmaschine in der Nacht oder tagsüber bei Sonne eingeschalten wird.
Was zählt, ist die Residuallast, also die Lastdifferenz zwischen Stromangebot aus Erneuerbaren und der nachgefragten Menge. Diese Last wird über die nächsten Jahre deutlich kleiner. Da hilft es auch nicht zu sagen, dass Windkraftwerke eine "Effizienz" von nur 25% haben. WKAs laufen 70-90% der Zeit, davon meist in Teillast. Für den Rest der Zeit gibt es Speicher. Und diese werden immer mehr:
Siehe Grafik (preprint), Dank geht an DOI: 10.48550/arXiv.2203.06762 insbesondere an die Kollegen der RWTH Aachen (Figgener, Hecht, Kairies, Stenzel)
Die Neuinstallationen in 2022 und Zuwachsraten übrigens: 220.000 Heimspeicher (1,9 GWh / 1,2 GW) -- Marktwachstum: 52% 1.200 Gewerbespeicher (0,08 GWh / 0,04 GW) -- Marktwachstum: 24% 47 Großspeicher (0,47 GWh / 0,43 GW) -- Marktwachstum: 910%. (Ja, 910% :) 693.000 Elektrofahrzeuge (27 GWh / 43 GW DC / 4,5 GW AC) -- Marktwachstum: 34%
Zurzeit also 72 GWh, die ausreichen würden, das Land für 1h komplett zu versorgen. In naher Zukunft wären dann sogar 12h drin. Und danach geht die Sonner wieder auf und füllt die Speicher wieder.
Wer bei Speicher meint "aber das Lithium", dem würde ich u.a. mit den Stichworten Redoxflow oder Natrium-Ion Batterien antworten. Nicht unbedingt fürs Auto geeignet, dafür wunderbar für den Keller. Oder die Firma. Und ab 2024/2025 kommen dann noch meine Wasserstoffgroßspeicher dazu.
Ihr könnt euch drehen und wenden, wie ihr wollt. Diskussionen über Kernenergie ist verschwendete Zeit. Und in 2037, also in 14/15 Jahren, werden wir ein Energiesystem haben, was @Malko heute noch für unrealistisch hält. (P.S. um mal Entwicklungsschritte zu verdeutlichen.. vor 16 Jahren wurde das allererste Smartphone vorgestellt)
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