Leroy Seafood - feiner Fang fürs Depot?

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neuester Beitrag: 11.08.23 13:31
eröffnet am: 11.11.14 16:40 von: GermanSWO. Anzahl Beiträge: 150
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11.11.14 16:40
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173 Postings, 4124 Tage GermanSWOTLeroy Seafood - feiner Fang fürs Depot?

Ist jemand hier investiert?

Morgen kommen hier neue Quartalszahlen. Sollten sich die bisherigen fortsetzen, würde ich die aktuelle Bewertung als günstig einschätzen:

KGV bei 9,9
Dividendenrendite 2014 liegt bei 3,7%
Für 2015 sogar bei ca. 4,8 - 6,0% (derzeit hohes Gewinn- und Dividendenwachstum)

Dazu kommt noch eine solide Bilanz, recht hohe Gewinnmargen und mit dem Wirtschaftsraum Norwegen ein weltweit attraktiver Standort.

Im Fall von Wiederaufflammen der Eurokrise, ist eine Aufwertung der NOK zusätzlich möglich.



 

12.11.14 10:40

280 Postings, 5701 Tage SimonWMit dabei!

Neben Marine Harvest mein 2. Lachszugpferd!  

12.11.14 11:31

3008 Postings, 4015 Tage warren64Bin seit ca. 1 Jahr dabei

Einer meiner Hauptgewinnbringer dieses Jahr (bisher nur Buchgewinne).
Meiner Einschätzung nach ein Unternehmen mit Riesenpotential, aber natürlich auch erheblichem Risiko bei Schwankungen des Lachspreises.
Bin mit einem signifikanten Umfang investiert (aktueller Kurswert ist fast 10% meines Depotwerts).
Was mich im Geschäftsbericht immer wieder begeistert, ist die niedrige Anzahl von internationalen Aktionären (deutlich unter 1.000)! Eine kleine 'Elite'.  

12.11.14 15:11

173 Postings, 4124 Tage GermanSWOTQuartalszahlen

Wie seht ihr die heute vorgelegten Zahlen?

knappe Zusammenfassung: im Vergleich Q3 mit Q2 2014

Umsatz: -6,8%
Menge Kg: +1,4%
EBIT: -39,4%
EBIT/Kg: -40,2%
EpS: -31,8%

Lachspreise haben vermutlich unter dem russischen Importverbot um ca. 8% gelitten. Auch durch Mengenausweitung konnte der Umsatz nicht gehalten werden.

Verglichen mit dem Q3 des Vorjahres war es aber erneut ein Rekordergebnis bei Umsatz, Menge und Gewinn, wie auch schon Q2. Das stimmt immer noch positiv.

Für die Situation mit den Importverboten also doch noch recht ordentliche Zahlen und für die Börse bleibt die Hoffnung dass diese Verbote eines Tages wegfallen, was das Ergebnis dann wieder verbessern sollte.

Ich gehen von einem Jahresgewinn je Aktie iHv ca. 24,65 NOK aus, was beim derzeitigen Kurs ein KGV von 10,6 bedeuten würde und immer noch günstig wäre.
Mit welcher 2015er Dividende / Aktie rechnet ihr? 10 NOK oder sogar 13 NOK?

Hat hier jemand nähere Infos zu den Lachspreisen? Auf

http://www.indexmundi.com/de/rohstoffpreise/...=fisch&wahrung=nok

sieht es so aus als wäre der Lachspreis im Oktober schon wieder leicht gestiegen: mit 35 NOK /kg jedoch erheblich unter den Januarpreisen mit 49 NOK / kg.


@warren64:
wie ich das sehe gab es letztes Jahr 1.841 Leroy Aktionäre insgesamt, davon gehörten den größten 20 Aktionären 81,57% aller Aktien.
D.h. 18,43% von Leroy gehört 1.821 Aktionären....von denen hat im Durchschnitt jeder 5.526 Aktien was derzeit über 172.500 Euro Wert entspricht. Daher sind es vermutlich nur wenige internationale Aktionäre, weil es insgesamt auch sehr wenige sind.




 

12.11.14 21:39

3008 Postings, 4015 Tage warren64leroy

Tagesaktuelle lachspreise gibt es unter fishpool.eu
Dort gibt es auch forward-preise fürs nächste Jahr.

Leroy ist (noch) sehr stark vom lachspreis abhängig, sie versuchen aber stärker vertikal zu integrieren mit Weiterverarbeitung (vap) und endkundengeschäft. Da gibt es erste Erfolge, ich erwarte, dass sie noch deutlich besser und damit unabhängiger vom reinen lachspreis werden.

Trotzdem ist es natürlich essentiell, den heißbegehrten lachs selbst zu züchten. Ein steigender Bedarf ist für die nächsten Jahre gesetzt, es sieht wohl so aus, dass das Angebot weltweit nicht mithalten kann.

Das 3. Quartal war nicht gut, leroy ist hart vom gesunkenen spotpreis getroffen worden. Aber zumindest war es noch ein Gewinn im 3. Quartal. Das jahresergebnis wird aller Voraussicht nach auch gut sein, wohl auf dem Level des Vorjahres.
Die Höhe der dividende ist mir egal, mir wäre es sogar lieber, wenn sie mehr investieren und weniger ausschütten würden. 10 Kronen werden es bestimmt wieder.
Der forward-preis für q4-2014 und 2015 liegt bereits wieder deutlich über 40 Euro pro kg, deswegen hat es heute auch nur ein moderates minus gegeben.

Ich finde es klasse, dass es so wenige Aktionäre gibt, da kann man sich als echter Teilhaber fühlen.
 

12.11.14 21:43

3008 Postings, 4015 Tage warren64korrektur

Muss natürlich 40 NOK je kg statt Euro heißen.  

14.11.14 00:13
1

173 Postings, 4124 Tage GermanSWOT@warren64

Danke für den Link!
Da sieht man schön wie in den ersten 19 Wochen des Jahres 2014 der Lachspreis höher und seitdem niedriger als im Vorjahr ist.

V.a. Farming ist mit immer noch über 10% EBIT-Marge halt sehr profitabel. VAP hält sich mit 6,8% auch noch gut, nur S&D ist mit 2% recht margenschwach, aber dafür machen die vertikalen Aktivitäten Leroy unabhängiger vom Preis. Sehe ich auch so.

Was mir im Bericht auffällt ist folgendes:

Obwohl Umsatz und EBIT höher liegen als vor genau einem Jahr, ist der den Aktionären zurechenbare Gewinn nicht mal halb zu groß.
Fair Value Adjustment of biomass schlägt hier mit über - 906 Mio. (!) NOK zu Buche, das sind 2/3 des bish. 2014er EBIT.
Der Wert ist ~ 48 x so hoch wie im Vorjahreszeitraum.

Kennt da jemand die genauen Hintergründe? Der Preisverfall beim Lachs wird es wohl kaum sein, denke ich. Womöglich ist sehr viel Fisch unbrauchbar über den Jordan gegangen?

Wer übrigens günstige Broker an der Hand hat, sollte eher in Norwegen an der Börse kaufen. Dort notiert die Aktie meist etwas billiger als in Deutschland. Heute zB beträgt die Arbitrage 1,65%.



 

14.11.14 00:20
1

173 Postings, 4124 Tage GermanSWOTFair Value Adjustment of biomass

Nachdem ich mir die Zahlen nochmals genauer angeschaut habe, meine ich mir die Frage nun doch selbst beantworten zu können:
Es muss doch der Preis sein! Wirklich Wahnsinn was diese Schwankungen für Auswirkungen auf Leroy haben.  

14.11.14 12:59

3008 Postings, 4015 Tage warren64Interpretation des Ergebnisses von Leroy

Vorsicht, die Ergebnisse von Leroy sind unter dem Strich teilweise extrem von der sogenannten 'fair value adjustement of biomass' beeinflusst. Das ist aber eine rein buchhalterische Korrektur des Wertes der Fisch-Bestände. Die sollte man rechnerisch eliminieren, was nicht ganz trivial ist (wg. der Steuer).
Es ist (glaube ich) das EBIT vor Biomass Adjustement angegeben, davon müssen dann die Finanzkosten abgezogen werden und im nächsten Schritt die dann gültige Steuerbelastung. Die Steuer muss geschätzt werden, da nicht ausgewiesen.  

14.11.14 13:07

3008 Postings, 4015 Tage warren64Ergänzung

Sollte im nächsten (vierten) Quartal der Lachspreis deutlich nach oben gehen, würden die Bestände wieder nach oben bewertet. Dann explodiert der ausgewiesene Gewinn (und mit ihm die Steuer!). Das mittelt sich aber über die Quartale/Jahre aus und sollte bei der Bewertung des Unternehmens eliminiert werden.
Ich habe es neulich versucht abzuschätzen: Auf Basis des Gewinns 2013 hat Leroy aktuell ein KGV von ca. 12. Für 2014 ist ein ähnlicher (leicht höherer) Gewinn ausgewiesen.
Ich spekuliere auf einen deutlich höheren Gewinn 2015. Falls der russische Importbann wieder wegfallen sollte, könnte der Lachspreis nochmals deutlich anziehen. Ich würde mir das gar nicht wünschen, weil das einen zu starken Anreiz zur weiteren Expansion für alle Marktteilnehmer schaffen könnte.
Andererseits ist Leroy wohl das Unternehmen, dass die Biologie (Schädlinge/Krankheiten) am besten im Griff hat. Bei starken Produktionssteigerungen entstehen schnell Probleme mit Krankheiten, Leroy könnte sogar dann noch überproportional profitieren.  

14.11.14 21:55

173 Postings, 4124 Tage GermanSWOTHochrechnung 2014

Hier mal eine Hochrechnung für das Gesamtjahr 2014:

EBIT before adj. of biomass: 1.778 Mio. NOK
EBT before adj. of biomass: 1.691 Mio. NOK

die große Frage ist in der Tat die Steuer: die wird zwischen 417 Mio NOK und 649 Mio NOK liegen. Aber wo genau? Letztes Jahr lag sie bei 593,9 Mio NOK.

Bisher waren alle 2014er Quartale besser als die 2013er, so dass daher mit einer höheren Steurbelastung zu rechnen wäre, allerdings war letztes Jahr die Hälfte davon allein in Q4 taxiert. Eben durch ein enorm hohes Adjustment of biomass.

Wenn man also vorsichtshalber von 649 Mio NOK Steuer ausgeht, bleibt ein Jahresüberschuss von 1.042 Mio NOK. Das wären ca. 19,20 NOK / Aktie, was einem KGV von 13,4 entspräche.
Mit der geringeren Steuerbelastung von 417 Mio NOK ergäbe sich ein JÜS von 1.321 Mio NOK oder 24,35 NOK / Aktie (KGV 10,6).

Ohne das norwegische Steuersystem zu kennen, wirkt es auf mich so, als ob man steuerlich besser wegkommt, wenn das Adjustment möglichst immer gering ausfällt und man nur anhand des operativen Ergebnisses besteuert wird.
2013 lag die Steuerquote bei ca. 38%, was schon recht happig ist.

Dieses Jahr wurden bisher 'erst' 88,3 Mio NOK Steuern veranschlagt, was einer Steuerquote von nur 6,9% entspricht und somit extrem wenig wäre.
 

16.11.14 21:19

3008 Postings, 4015 Tage warren64Fair value adjustement of biomass

Ich glaube, den Einfluss auf das Quartalsergebnis kann man einfach ausblenden.
Für das Jahresergebnis ist entscheidend, ob der Lachspreis über das Jahr gesehen zu- oder abgenommen hat.
In 2013 hatte der Lachspreis am Jahresende einen Rekordstand, Anfang 2013 war der Lachspreis noch niedrig und dementsprechend hoch fiel über das Jahr gesehen die Erhöhung der Bewertung der Bestände aus. Dadurch ergaben sich Rekordgewinne, aber auch Rekordsteuern. Der Beitrag der Bewertungserhöhung der Lachsbestände belief sich laut Geschäftsbericht 2013 auf über 700 M NOK!!
Anhand des EPS 2013 von 31,76 ergibt sich auf Basis des aktuellen Kurses von 258 ein KGV von 8,1 !!
Rechnen wir den positiven Einfluss des Fair Value Adjustements in 2013 raus (Gewinn ohne Fair Value Adjustement war ca. 68% des Gesamtgewinns), so kommen wir unter der Annahme eines festen Steuersatzes auf ein EpS von 21,6 und damit auf ein KGV von 11,94.
In diesem Bereich wird das Ergebnis 2014 wohl liegen, da ich davon ausgehe, dass der Lachspreis Ende 2014 im Bereich des Preises 2013 liegen wird, also keine hohe Bewertungsreduzierung der Bestände geschehen wird (über das Jahr 2014 gesehen).
In 2015 hoffe ich auf steigende Gewinne aufgrund des (hoffentlich) irgendwann wegfallenden Russlandembargos sowie der allgemein ansteigenden Nachfrage.

Klar ist aber auch, dass diese Aktie relativ schnell weit weit abtauchen kann bei fallendem Lachspreis.
Ich habe aber bisher einen sehr positiven Eindruck von dem Unternehmen und hoffe, dass es selbst eine schwierige Phase durchstehen kann, um gestärkt daraus hervorzugehen.
Die Kapitalisierung ist gut, sie setzen auf vertikale Integration, sie sind führend bei der ASC-Zertifizierung und sie sind m.E. führend bei der Vermeidung von Krankheiten im Fischbestand. All dies beurteile ich allerdings mit Laienwissen.

Aufgrund der sehr niedrigen Anzahl von Aktionären muss man davon ausgehen, dass man selbst eher zu denen gehört, die sich in der Branche weniger auskennen als die anderen (Norweger).
 

28.11.14 16:11

3008 Postings, 4015 Tage warren64Wow,...

was für ein Intraday-Reversal.
Heute 200 Stück für 27 glatt nachgekauft. Jetzt sind wir wieder bei 28,30.

Die Leroy-Position wächst und ist mit ca. 10% in Summe (aufs Gesamtdepot inkl. Cash) vielleicht schon etwas groß für das Risiko, aber ich sehe einfach ein Riesenpotential in der Firma.

Auch wenn ich speziell die heutige Position (separat im Unterdepot) bei einem von mir erwarteten starken Anstieg in 2015 u.U. wieder verkaufen würde.
 

16.12.14 21:44

173 Postings, 4124 Tage GermanSWOTjüngster Kursabsturz

Der jüngste Kursabsturz ist zwar nicht erfreulich, liegt aber meiner Meinung nach v.a. an der abgewerteten Norwegischen Krone. Ansonsten wäre der Kurs aktuell rund 8,2% höher.

Am Unternehmen selber liegt es wohl kaum: die Aussichten sind glänzend. Der Lachspreis im vierten Quartal ist in der Tat stark gestiegen - pünktlich zum Fest.

Die Frage ist, ob es dieses Jahr noch unter 25,- Euro geht?  

24.02.15 11:31
1

3008 Postings, 4015 Tage warren644Q/2014 Ergebnisse heute

Ich habe den Bericht und die Folien überflogen und finde diese uneingeschränkt positiv.
Aktie ist trotzdem im Minus, vermutlich wegen des Ausblicks auf ein niedrigeres Quartalsergebnis Q1/2015 i. V. zu Q1/2014. Na ja, wenig überraschend, wenn man sich vor Augen hält wie extrem hoch die Spotpreise vor einem Jahr waren.
Mich hat überzeugt:
- Super Ergebnis in Q4/2014 trotz Russland-Importverbot.
- Deutliche Verbesserung im Endkundengeschäft mit weiterem Steigerungspotential. Das ist die beste Absicherung gegen die volatilen Lachspreise.
- Biologie weitgehend unter Kontrolle.
- Weitere Steigerung der Nachfrage bei wenig ansteigendem Angebot zu erwarten.

Sollte Russland das Importverbot aufheben, wird der Ertrag auf ein neues Level gehoben.

KGV 2014 dürfte bei ca. 10 liegen, man muss die Steuerquote schätzen, deswegen ist es nicht so einfach zu ermitteln.  

03.07.15 13:25

173 Postings, 4124 Tage GermanSWOTPrognose Ergebnis Q2/2015 und Ausblick

In ca. 40 Tagen werden die Ergebnisse für das gerade abgelaufene 2. Quartal bekannt gegeben.

Das wäre doch eine Gelegenheit unsere Prognosen abzugeben und den Ausblick für das restliche Halbjahr zu versuchen.

Ob Q1/2015 enttäuscht hat ist schwer zu sagen. Einerseits wurde das sehr, sehr gute erste Quartal 2014 in nahezu allen Bereichen nicht mehr erreicht:
Dabei liegt die Latte mit Q1/2014 aber auch extrem hoch. Q1/2014 war das EBIT-stärkste Quartal in der Geschichte von Leroy und noch dazu mit einem EBIT von 16,5 NOK / KG das operativ ertragreichste Quartal der Geschichte.

Durch deutlich rückläufige Preise um die 11,5 % bei Lachs verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist das
- EBIT (-26,5%)
- EBIT / KG (-30,3%)
- EBITDA (-21,6%)
- EPS (-36,1%)
insgesamt deutlich zurückgegangen.

Positiver stimmt dagegen das Mengenwachstum um 5,1%, welches für das Umsatzwachstum in Höhe von 2,8% verantwortlich war.

Nun zu meiner konkreten Schätzung für das zweite Halbjahr:
Q2/2015 geschätzt (jew. before fair value adjustment):

Volumen: 42.944 t
Umsatz: 3.262 Mio NOK
EBITDA: 548 Mio NOK
EBIT: 456 Mio NOK
EPS: 5,70 NOK

Dabei nehme ich an, dass der spot Price für Lachs durchschnittlich 3,8% niedriger als im zweiten Quartal 2014 und 6,7% niedriger als noch im ersten Quartal 2015 war und wir bei knapp 39 NOK / KG angekommen sein dürften.

Angesichts des Preisrückgangs hält sich Leroy meiner Meinung nach recht gut, auch wenn die Wiederholung des Vorjahresergebnisses nun anspruchsvoller wird.

Umsatz und Mengenmäßig sollte das 2015er Ergebnis sogar besser liegen.
Doch bei
- EBITDA
- EBIT
- EBIT / KG
und EPS bin ich mir nicht ganz sicher. Ein Rückgang ist zumindest aus heutiger Sicht nicht völlig ausgeschlossen. Die Zahlen in 6 Wochen werden ein wichtiger Indikator sein, wohin die Reise dieses Jahr noch geht, mit entsprechenden Auswirkungen auf den Aktienkurs.

Wie ist die Meinung im Forum hier?
-  

14.07.15 10:29

3008 Postings, 4015 Tage warren64Warum?

Warum machst Du Dir die Mühe, diese Prognose zu versuchen?
Ich denke, es gibt mehrere Gründe, weshalb eine solche Prognose schwierig ist:
- Leroy ist nur zu einem Teil vom Spotpreis abhängig, da viele Verträge davon unabhängig sind.
- Die Kosten für Futter sind schwer abzuschätzen.
- Leroy expandiert immer stärker in das Endkundengeschäft.
- ....

Und selbst, wenn Du es könntest: Was würdest Du mit dem Ergebnis machen?
Deswegen verkaufen? Oder zusätzlich kaufen?
Ich weiß nicht einmal, was die 'Consensus'-Schätzung für Q2 ist. Weißt Du es?

Ich denke, Leroy ist aktuell niedrig bepreist für seinen Gewinn, unter der Voraussetzung, dass der Gewinn 2015 leicht unter dem 2014 liegen wird.
Sollte das russische Exportverbot aufgehoben werden, dann könnte das der Firma/der Aktie einen kräftigen Schub geben. Ich halte das aktuell aber für eher unwahrscheinlich.

Ich denke, es wird in der Zukunft wieder einen Zeitpunkt geben, wo der Lachspreis deutlich niedriger liegt und die Leroy-Aktie deswegen günstiger eingekauft werden kann. Wann das der Fall ist, weiß niemand. Und wieviele Dividenden man bis dahin verloren haben wird, weiß auch niemand.

Ich sehe es so:
- Leroy hat bewiesen, dass sie sehr profitabel agieren können und das bei guter Kontrolle der 'Biologie'. ich finde es z. Bsp. super, dass sie jetzt auf diese 'Putzerfische' setzen statt auf Medikamente, um den Schädlingsbefall in den  Griff zu bekommen.
- Ich sehe, dass die Firma sich erfolgreich bemüht, stärker direkt in das Endkundengeschäft zu kommen, was wichtig ist, um sich vom volatilen Lachspreis unabhängig zu machen.
- Zuchtfisch ist eine sehr wichtiger Trend in der globalen Ernährung.
- Leroy agiert finanziell sehr vorsichtig und gibt keine neuen Anteile heraus und beugt so der Verwässerung vor.

Einzig nervig ist die Tatsache, dass die norwegische Quellensteuer zurückgeholt werden muss, was mir jetzt zum ersten Mal bevor steht.

ich werde eventuell eine kleinere Position demnächst (bei 31€) verkaufen, in dem Versuch, etwas zu traden (vor Dividende bei 28€ gekauft).
Aber ich möchte, falls die Aktie stärker runter geht, prinzipiell meine Position weiter ausbauen, obwohl diese schon recht groß ist. Ich halte von der Firma sehr viel.








 

15.07.15 23:41

173 Postings, 4124 Tage GermanSWOT@warren64

Ich bilde mir ganz gerne vor der Bekanntgabe der Zahlen eine konkrete Erwartung. So sieht man Auffälligkeiten meiner Meinung nach am besten.

Wenn meine Prognose deutlich verfehlt würde, müsste ich schauen ob die Ursache von außen erkennbar und dauerhaft ist oder nicht. Davon würde ich auch weitere Kauf / Verkaufsentscheidungen abhängig machen. Was ich in Q2 auf jeden Fall sehen möchte, ist ein steigendes Volumen. Bei stagnierenden Preisen wird das Volumen über Gewinn und Aktienkurs mit entscheiden. (Derzeit finde ich die Aktie moderat bewertet).

Ob der Gewinn 2015 nur ''leicht'' unter dem von 2014 liegt, würde ich mich noch nicht ganz sagen trauen. Obwohl ich es nicht ausschließe.  

Consensus EPS für Q2 liegt bei nur 4,84 NOK. Das sollte zu überbieten sein.

Eine Lockerung der Sanktionsthematik mit Russland sehe ich derzeit auch nicht: vielleicht kommt sie ja gerade deshalb schneller als erwartet.

Ich sehe aber nicht dass die Bemühungen im Endkundengeschäft Leroy wesentlich unabhängiger vom Lachspreis macht. Tendenziell zwar schon, aber allein ein Blick auf die Umsatzanteile zeigt, dass das Zuchtgeschäft der Hauptertragsreiber ist. Danach kommt lange nichts. Wenn der Lachspreis sich stark bewegt, wird sich die Aktie noch stärker in die gleiche Richtung bewegen. Das Endkundengeschäft ist ja nur die Bremse in (beiden Richtungen).

Die Dividende muss nicht zurückgeholt werden. Es kann dem depotführenden Institut auch eine Vorabreduzierung vorgelegt werden, dann werden nur 15 % des Bruttodividendenbetrags als Quellensteuer einbehalten.
Die Erstattungslösung ist etwas aufwändiger: allerdings können für Norwegen 4 aufeinanderfolgende Jahre gesammelt erstattet werden, was Zeit und Kosten spart. Auch in diesem Fall erhält man nur 10 % der 25 % zurück. Die 15 % Quellensteuer muss man als ausländischer Privatmann auf jeden Fall bezahlen.
Die Erstattung in Norwegen ist auch nicht besonders schnell: 1-2 Jahre sollte man wohl Geduld haben. Normalerweise braucht man hohe Bestände damit sich eine Rückforderung lohnt. Ich empfehle daher die Vorabreduzierung.
 

18.07.15 09:31

3008 Postings, 4015 Tage warren64@germanSWOT

Schau dir mal das vorab Ergebnis von marine harvest an, da wirst du m.e. recht genau erkennen können, wo leroy liegen wird. Glücklicherweise hat sich leroy auf Norwegen konzentriert. Die gewinne sind in den norwegischen Standorten aktuell wohl die höchsten. Ich denke auch, dass leroy von allen Firmen die 'biologie' am besten im Griff hat. Die deutlichen kurssteigerungen der letzten Wochen zeigen, dass der Markt auch mit einem positiven q2-Ergebnis rechnet.
Das mit der volumensteigerung sehe ich als durchaus zweischneidiges Schwert, weil es mir so erscheint, dass es im lachsmarkt das wichtigste ist, das Angebot nicht zu schnell hochzuziehen, weil sonst der Preis kollabiert.
Wie du sicherlich gesehen hast, zieht aktuell der spotmarktpreis wieder sehr stark an und liegt deutlich über dem Niveau von 2014. Das hat aber natürlich keinen Einfluss mehr auf q2 und leroy hat sich ja ohnehin eher auf längerfristige Verträge konzentriert, sodass die Firma weniger abhängig ist vom volatilen spotpreis. Ich halte das für gut.
Zum endkundengeschäft: wie gut dieses einen niedrigeren lachspreis abfedert, wird sich erst zeigen, wenn dieser Fall eintritt. Bisher konnte man das gar nicht beurteilen. Ich halte den Ansatz aber für richtig und wichtig.

Zu der Steuer: kannst du mir bitte sagen, woher ich ein solches Papier bekommen kannn? Vom Finanzamt? Gilt das dann für alle Länder?
Sind die 15% wirklich unwiederbringlich verloren? Ist eigentlich eine Sauerei, falls ein dba vorhanden ist.

Letzter Hinweis: habe letzte Woche eine kleinere Position verkauft für 31,20, die ich vor einigen Monaten (vor dividende) für 28 gekauft hatte. Ich gehe davon aus, dass ich die im Verlauf des Jahres wieder billiger zurückkaufen kann. Meine hauptposition von etwas über 1000 Stück halte ich dauerhaft.  

19.07.15 11:32

173 Postings, 4124 Tage GermanSWOT@warren64 - Quellensteuer

Der Nachteil der Vorabreduzierung der ausländischen Quellensteuer besteht darin, dass diese nur mit Einschaltung der (Haus-)Bank möglich ist. Leider bieten es nicht alle Banken an - große Privatbanken, Sparkassen und genossenschaftliche Banken sollten es jedoch anbieten - in den allermeisten Fällen sogar kostenlos! (Bei reinen Internetbrokern schaut es womöglich anders aus).
Der Ablauf ist wie folgt:

1. Das Formular zur Vorabreduzierung stellt die Bank zur Verfügung. (Besonderheit im Fall von Norwegen: es gibt keine staatlichen Vordrucke wie es diese beispielsweise im Fall der Vorabreduzierung für Frankreich gibt; das Formular wird also von Bank zu Bank etwas variieren, aber das macht ja nichts.) Üblicherweise gibt es 3 Ausfertigungen: 1 für den Aktionär, 1 für das deutsche Finanzamt und 1 für die depotführende Hausbank.

2. Nun steht der Gang zum deutschen Heimatfinanzamt an (oder postalisch): Auf dem Vordruck bestätigt das Finanzamt an der entsprechenden Stelle, dass der Aktionär der deutschen Steuerpflicht unterliegt. Stempel und Unterschrift - das war's. 1 Ausfertigung bleibt beim Finanzamt - 2 werden mitgegeben. Dafür entstehen seitens des Finanzamts keine Kosten.

3. Das gestempelte Formular wird der depotführenden Bank zurückgereicht. Diese veranlasst dann alles weitere. Erhält man im laufenden Jahr eine Dividende aus Norwegen (egal von welcher norwegischen AG), werden automatisch 15 % statt 25 % an den norwegischen Staat abgeführt.
Man sollte beachten, dass der gestempelte Antrag ca. 2 Wochen vor Ausschüttungstermin bei der depotführenden Bank vorliegen muss und nur für das jeweilige Kalenderjahr gilt - sprich die Prozedur ist jährlich durchzuführen.

Vorabreduzierungen gelten immer nur länderspezifisch. Man kann aber beliebig viele nebeneinander beantragen, sofern das Quellensteuerland diese Möglichkeit anbietet. (Manche Länder bieten nur Rückerstattung an).

Bei der Rückerstattung ist Norwegen -entgegen anderer Länder - sehr aktionärsfreundlich: Es genügt ein formloses Schreiben plus Dividendenabrechnung der Bank plus vom Finanzamt bestätigte Ansässigkeitsbescheinigung (ebenfalls kostenlos): in Norwegen können die letzten 4 Zuflussjahre sogar gesammelt zur Rückerstattung beantragt werden.
Außer Briefporto nach Norwegen entstehen dabei zunächst gar keine Kosten. Man sollte nur beachten, dass der norwegische Staat die erstatteten 10 % in NOK überweist und bei der Gutschrift in Euro unter Umständen (bankabhängig) Umrechnungsgebühren berechnet werden.
(In dem geschilderten Fall wären es über 1.200 NOK Erstattungsanspruch für 2015 bzw. über 2.200 NOK für 2014 und 2015. Für ~ 250 Euro wäre es meiner Meinung nach aber dennoch lohnend. Oder man wartet bis 4 Jahre vergangen sind und lässt sich dann ~ 550 Euro auf einen Vorgang erstatten.)

Zum Thema der Steuerhöhe und Nachteil war mein Text womöglich missverständlich:

- Egal ob Vorabreduzierung oder Rückerstattung: Norwegen behält letztlich 15 % Quellensteuer ein.
- Genau diese 15 % sind aber (im Rahmen der deutschen Steuererklärung) anrechenbar, so dass sich die deutsche Kapitalertragsteuer von 25 % (minus 15 % anrechenbare norwegische Quellensteuer) auf 10 % reduziert.
Der Aktionär zahlt also 15 % in Norwegen und 10 % in Deutschland und damit grundsätzlich genauso viel wie bei einer deutschen AG mit 25 %.

das heißt: die gezahlte und anrechenbare ausländische Quellensteuer sollte bei der deutschen Steuererklärung mitbedacht werden. (Betragsmäßig wichtiger als die Rückerstattung aus Norwegen).
 

19.07.15 13:08

3008 Postings, 4015 Tage warren64@germanswot

Vielen dank für diese spitzenerklärung!!
Ich hoffe, ich kann mich mal revanchieren.  

13.08.15 10:39

3008 Postings, 4015 Tage warren64Q2/2015

Und, wie ist die Meinung zu Q2/2015?
Zahlen sind sicherlich durchwachsen, man muss sich aber vor Augen halten, unter welchen Umständen die Zahlen zustande gekommen sind (extrem schwieriger Markt für Forelle bsp.weise). Dann sind die Zahlen sicherlich deutlich positiver zu sehen.
Insgesamt ist Leroy für mich weiterhin ein absolutes Spitzenunternehmen (man schaue sich den ROCE an), auch wenn ich in der Zukuft unbedingt steigende Margen bei VAP und Sales sehen möchte. Und keine weiter ansteigende Verschuldung/sich verringernde EK-Quote.  

14.08.15 11:35

142 Postings, 5869 Tage McMoritzQ2

Ich denke, die Zahlen sind trotz der Umstände enttäuschend.
Nehme mal an, ich komme zu deutlich günstigeren Kursen wieder rein - deshalb habe ich 3/4 meiner Position erstmal verkauft.  

14.08.15 15:46

3008 Postings, 4015 Tage warren64Zahlen enttäuschend?

Na ja, der Markt ist wohl anderer Meinung.
Hängt wohl auch damit zusammen, dass am Spotmarkt aktuell deutlich höhere Preise zu erzielen sind als 2014.
Sprich, das Q3-2015 könnte besser werden als Q3-2014. Man muss aber sicher sehen, wie stark die höheren Inputkosten (Futter), verursacht i.w. durch die Schwäche der norwegischen Krone, durchschlagen.

Ja, ich würde auch alles darauf wetten, dass es irgendwann deutlich günstigere Einstiegskurse gibt.
Aber ob das in 2015 oder vielleicht erst in 2018 der Fall sein wird, das vermag ich nicht zu sagen.
Deswegen bleibe ich drin und stocke bei deutlicher Schwäche (unter 20€) auf. Eine Tradingposition würde ich vielleicht schon bei 25€ eingehen (die ich dann wieder bei 30 € verkaufe).  

14.08.15 17:38

173 Postings, 4124 Tage GermanSWOTQ2 2015 - Halbjahresfazit und Ausblick

Auf den ersten Blick war das Quartalsergebnis sicherlich enttäuschend:
- EBIT nochmals niedriger als in Q1/2015
- EBIT/KG nun unter 10 NOK / KG gesunken
- Volumen niedriger als im Vorjahresquartal
- EBITDA unter 500 Mio NOK gefallen
- Zinstragende Verschuldung um über 27 % (!) zum Vorjahresquartal angestiegen
- EPS noch niedriger als im ersten Quartal. Auch die konservative Consensus-Schätzung wurde nach unten hin verfehlt. Damit wurde im gesamten ersten Halbjahr 2015 mit 9,60 NOK per Share nur etwas mehr verdient wie 2014 im ersten Quartal mit 8,12 NOK per Share.
Zum Halbjahresfazit stehen also satte 14,70 NOK (2014), mageren 9,60 NOK (2015) gegenüber. Ein Ergebniseinbruch um über ein Drittel.

Dennoch sehe ich es wie warren64: in Anbetracht der Umstände sind die Zahlen gar nicht so schlecht. In Q2/2015 ist nämlich für Leroy viel ungünstiges eingetreten: Fischpreise gingen runter und Futterkosten stiegen an. Und dafür ist die Gewinnmarge v.a. im Vergleich zu anderen Unternehmen schon sehenswert.

Leroy befindet sich gerade in einer Umbauphase:
Der Effekt des Einsatzes von Putzerfischen wird sich immer stärker, aber in vollem Ausmaß wohl erst 2016/2017 bezahlt machen. Das ist ein klarer Pluspunkt, da die Kosten dadurch sinken werden.
Leroy findet neue Kunden um die Sanktionen in Russland und China abzufedern.
Leroy steigt in die Lumpfisch-Zucht ein (deutscher Kaviar).

Ein weiterer Pluspunkt ist in der Erholung der Preise zu sehen. Leroy ist sehr, sehr stark vom Lachspreis abhängig. Dieser war im ersten Halbjahr 2015 unter den Preisen von 2014 und entsprechend waren auch die Ergebnisse von Leroy unter denen von 2014. Doch genau zur Jahresmitte hat sich die Preissituation gedreht. Seitdem sind die Preise über denen des Vorjahres. Dies sollte sich in Q3/2015 auch im Ergebnis niederschlagen. Sollten die Preise auf dem hohen Niveau bleiben hat Leroy ein großes Ass im Ärmel: eine riesige Menge, die im 2. Halbjahr vermarktet werden soll. Im ersten Halbjahr 2015 waren es 'nur' 75.318 t und im zweiten Halbjahr sollen es über 105.000 t sein. Die Menge soll also noch einmal um ~ 40 % steigen.
In Q1 gab es moderate Preise und die Menge war niedrig.
In Q2 gab es niedrige Preise und die Menge war moderat.
In Q3 und Q4 wird die Menge sehr hoch sein und jeder kann sich denken, was passiert wenn dann auch die Preise oben bleiben sollten. Der Gewinn würde regelrecht durch die Decke gehen.

Und die Aussicht auf genau dieses Szenario ist es was meiner Meinung nach den Aktienkurs so stabil bei 283 NOK bzw. 31 Euro oben hält.

Ein Jahres-EPS von über 20 NOK halte ich immer noch für möglich und wahrscheinlich, da sich die Preissituation gebessert hat und die NOK gegenüber wichtigen Weltwährungen abgewertet hat, was höhere Exportpreise ermöglicht. Viel hängt dabei aber auch vom tatsächlich zu realisierenden Mengenwachstum ab.

Es könnte sich noch als sehr klug herausstellen, dass Leroy in Q2 bei niedrigen Preisen nur 40.000 t verkauft hat und 50.000 t je Quartal dann bei höheren Preisen in jeweils Q3 und Q4 absetzt.

Wenn man genau hinschaut, dann sieht man zudem, dass Q2/2015 etwas näher an Q2/2014 dran war als Q1/2015 an Q1/2014.
Und ich wage heute schon mal die Prognose, dass Q3/2015 nicht nur noch näher an Q3/2014 dran sein wird, sondern dieses deutlich übertreffen wird:

Q3/2014 war:
EPS: 4,50 NOK bei 41.500 t.
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Eine kleine Anmerkung noch zur Situation bei der Forelle:
Ich glaube nicht, dass der Ergebniseinbruch daran liegt: Leroy ist nur zu 7,5 % von der Forelle abhängig. Lachs dagegen hat um die 80 %  Gewicht.

 

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