Der Wohnungskonzern Vonovia (Vonovia Aktie) hat den Fahrplan für die Komplettübernahme seiner Tochter Deutsche Wohnen und die Herausdrängung der noch übrig gebliebenen Aktionäre festgezurrt. So legte das Unternehmen am Wochenende die Abfindung der außenstehenden Anteilseigner im Rahmen des geplanten Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages fest. Deutsche-Wohnen-Anteilseigner sollen je Deutsche-Wohnen-Aktie 0,7947 Aktien von Vonovia bekommen, wie die Konzerne mitteilten. Zudem sei vorgesehen, dass die Deutsche-Wohnen-Aktionäre eine jährliche Ausgleichszahlung von brutto 1,22 Euro je Papier für jedes volle Geschäftsjahr erhalten sollen.
Die Zahlen stehen noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung eines gerichtlich bestellten Vertragsprüfers. Der Bochumer Vonovia-Konzern hatte im September angekündigt, für die übernommene Deutsche Wohnen einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abschließen zu wollen. Die Hauptversammlungen beider Unternehmen müssen im Januar noch zustimmen.
Die im Dax notierte Vonovia-Aktie gab am Montag im frühen Handel um rund 2,5 Prozent nach, Deutsche Wohnen notierte rund 2 Prozent tiefer.
Aktionärsvertreter zeigten sich mit dem Angebot an die Aktionäre zunächst nur bedingt zufrieden. "Auf den ersten Blick erscheint das Umtauschverhältnis im Rahmen der Erwartungen", sagte Daniel Bauer von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) dem "Handelsblatt". Die Ausgleichszahlung hingegen falle geringer aus als gedacht.
Vonovia hatte Ende Oktober 2021 im dritten Anlauf den Konkurrenten Deutsche Wohnen für gut 19 Milliarden übernommen.
Quelle: dpa-AFX
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