Meine Frage: Sehr geehrter ....., könnten Sie mir bitte nochmal kurz erläutern warum die Epigenomics in Deutschland sich nicht um die Erstattung durch die Krankenkassen bemüht? Dei singuläre Ausrichtung auf die USA (China ist ja aufgrund der Tantiemereglung erstmal uninteressant) ist für mich unverständlich. Es wurde jahrelang versucht die Zulassung in den USA zu erhalten was letztes Jahr ja erfolgt ist, auch der generelle Plan zur Penetration im US Markt wurde zumindest teilweise durchdacht. In Deutschland gibt es zur Zeit noch 113 gesetzliche (ca. 55 Mio. Mitglieder) und 24 private Krankenversicherungen (ca. 9 Mio. Mitglieder), wobei jeweils die ersten 5 Mitglieder stärksten Krankenkassen ca. 50 Prozent der Gesamtmitglieder ausmachen. Warum wird hier nicht Verhandlung zur Kostenerstattung zuerst mit diesen Kassen begonnen? Ist der Ressourceneinsatz heirfür zu hoch? Die Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter zum Klinkenputzen müsste sich aus meiner Sicht schnell amortisieren, da sich die Kassen für die Zukunft von teuren Krebsbehandlungen befreien. Wie läuft der Prozess in anderen europäischen Ländern? Werden hier Anstrengungen zur Kassenerstattung übernommen? Oder ist die Planung nach erfolgreichen Marktstart in den USA sich auch wieder stärker auf Europa zu konzentrieren? Hier wäre sicherlich auch schon jetzt eine große Kapitalerhöhung möglich, um ein gutes Produkt auch für den Patienten schneller verfügbar zu machen.
Die Antwort: Sehr geehrter .....
die Erlangung der gesetzlichen Erstattung ist mit hohen Hürden verbunden - und gestaltet sich in allen EU-Ländern schwierig.
Die Gemeinsame Bundesausschuß (GBA), der über die gesetzliche Erstattung in Deutschland entscheidet, fordert unabhängige, mehrjährige Studien, die den Einfluss unseres Tests auf die Sterblichkeit in der Studienpoulation belegen. Angesicht einer Prävalenz von 0,6 Prozent bei Darmkrebs mussten dies schon riesige Studien sein. Darüber hinaus muss der Test auch wirtschaftlich sein - hier wird seitens der Kassen gern auf den Stuhltest für 15 Euro verwiesen. Daher wäre so ein Unterfangen mit großen Kosten und Risiken verbunden, da es keine Garantie für Erstattung gibt. Ähnlich funktionieren auch die Erstattungen in anderen EU-Ländern, die dann jeweils Studien im eigenen Land in eigenen Zentren sehen wollen - ein Ding der Unmöglichkeit. Daher haben es neuere molekulardiagnostische Tests in der EU generell schwer, in die Erstattung zu kommen.
In den USA ist das Verfahren einfacher, daher gilt unser Augenmerk auch hauptsächlich diesem Markt.
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