Factset Schätzungen 2024e 2023e 2022 Umsatz§ 4,35 Mrd. 4,90 Mrd. 5,63 Mrd. EbitDa§ 1,02 Mrd. 1,50 Mrd. 2,41 Mrd. EBIT§ 628,50 Mio. 1,16 Mrd. 1,98 Mrd. Gewinn je Aktie 2,38 3,86 6,6741 Dividende je Aktie 0,70 1,00 1,50 Cashflow je Aktie 5,175 6,8289 7,8351 Nettoverschuldung * -707,55 Mio. -749,73 Mio. 16,00 Mio.
Die Schätzungen für 2023 und 2024 sehen unsisono deutlich fallende Umsätze, Gewinne und Cashflows.
Dass 2023 ein weiteres außergewöhnlich gutes Kalijahr werden dürfte, spielt keine Rolle für die Bewertung, weil dieser Gewinn nicht als nachhaltig angesehen wird, wie man bereits an der Schätzung für 2024 deutlich ablesen kann.
Wenn man davon ausgehet, dass K+S in 2024 1/3 weniger Umsatz haben wird als 2024 und der Gewinn je Aktie auf nur noch 2,38 EUR einbricht, ist K+S fundamental nicht mehr wert als 19,04 bis 23,80 EUR, wenn man K+S ein nachhaltiges KGV von 8 bis 10 zugesteht und den geschätzten Gewinn 2024 i.H.v. 2,38 EUR je Aktie als zukünftig nachhaltig erzielbar ansieht.
Sofern K+S das aktuelle Ausschüttungsniveau von 1 EUR je Aktie nachhaltig beibehalten könnte, sollte ein nachhaltiges KGV 10 erreichbar sein. Die Analysten rechnen für 2024 allerdings bereits mit einer Dividendenkürzung auf 0,70 EUR, was dann eher für ein faires KGV von 8 spricht.
Die hier im Forum wiederholte Bezugnahme der KGV-Berechnung auf den Gewinn 2022 oder 2023 ergibt ein wunderbar günstig aussehendes KGV, ist aber betriebswirtschaftlich vollkommen wertlos, weil dieses Gewinnniveau offensichtlich nicht nachhaltig ist und bereits für 2024 ein deutlicher Umsatz- und Gewinneinbruch erwartet wird.
Ob diese Prognosen realistisch sind, steht freilich auf einem anderen Blatt. Ich persönlich rechne mit noch viele Jahre lang andauernden Russlandsanktionen und folglich einem insbesondere Europa betreffenden nachhaltig erhöhten Kalipreisniveau.
Dies ist mein persönlicher Investmentcase. Davon abgesehen muss ich allerdings zur Kenntnis nehmen, dass die Marktstimmung für K+S aktuell absolut bescheiden ist und es offen gesagt kurzfristig wenig Hoffnung auf eine Verbesserung des Newsflows gibt, was Shortsellern und Kurzfristzockern weiter in die Hände spielt. Solange die Analysten ihre Kursziele weiter kürzen statt sie in Erwartung eines gegenüber 2021 nachhaltig erhöhten Kalipreisniveaus signifikant anzuheben, dürfte sich die Stimmung hier nicht drehen.
Wenn K+S ernsthaft an Shareholder Value und einer nachhaltigen Stärkung des Aktienkurses interessiert wäre, würde man deutlich intensiver mit dem Kapitalmarkt kommunizieren und Insidertransaktionen forcieren. Ich sehe da leider genau das Gegenteil.
Man scheint sich nicht daran zu stören, dass die Marktkapitalisierung von ca. 4 MRD EUR den Buchwert des Eigenkapitals von 6,7 MRD EUR (31.12.2022) bei weitem verfehlt und kein einziger Analyst bereit zu sein scheint, das Kursziel auch nur näherungsweise dem EK anzupassen.
Als Aktionär sollte man sich stets die betriebswirtschaftliche Aussage einer unter dem Buchwert liegenden Marktkapitalisierung vergegenwärtigen. Aus Sicht des Kapitalmarkts erzielt das Unternehmen eine nachhaltig unter den Kapitalkosten liegende EK-Rendite. Bei Kapitalkosten von 10% und einem Buchwert von 6,7 MRD EUR müsste K+S ein nachhaltiges ausschüttbares Jahresergebnis von 670 Mio € erzielen, um mindestens die Kapitalkosten zu erwirtschaften und mithin eine Bewertung zum Buchwert zu rechtfertigen. Der für 2024 prognostizierte Gewinn liegt bereits wieder weit unterhalb dieses mit einem Buchwert von 6,7 MRD EUR verbundenen nachhaltigen Gewinnniveaus. Wenn die Schätzung zuträfe, wäre ein Anstieg des Aktienkurses Richtung Buchwert demnach betriebswirtschaftlich nicht gerechtfertigt.
Mein persönlicher Investmentcase geht wie gesagt von einer gegenüber dem Analystenkonsens deutlich positiveren Umsatz-und Gewinnentwicklung in 2024ff. aus, aber das ist eben nur meine persönliche Meinung und offensichtlich kein Marktkonsens...
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