Nun Polar, ich finde es zwar auch nicht gerade toll, dass der der ehemalige Unternehmensgründer Kuhn von SM so viel Kohle bei Solar Millennium abschöpft, aber man sollte dann doch auch differenzieren. Es gibt halt in der CSP-Branche nicht allzu viele Leute mit hohen Kenntnisstand. So kann man dann doch verstehen, dass der Kuhn mit seiner Firma Aufgaben für SM erledigt und sich auch dafür bezahlen lässt. Gerade Verhandlungen mit Ferrostaal erfordern dann doch absolute Fachkompetenz und auch ein gutes Netzwerk in der Branche. Ich weiß nicht ob das ein Außenstehender bzw. Branchenfremder auch gekonnt hätte. Außerdem reden wir gerade mal von einer Summe um die 1 Mio. € verteilt auf 5 Jahre. Das sind dann auch nicht gerade hohe Summen, aber keine Frage es sieht oberflächlich schon ein bißchen danach aus, dass SM ein kleiner Selbstbedienungsladen für gewisse Leute ist.
Jetzt wissen wir aber, warum SM am Donnerstag Anklage gegen Unbekannt gestellt hat. Denn der WiWo-Artikel bringt etwas zu Tage, was nur Insider wissen konnten. Dieser WiWo-Artikel offenbart aber was ich bei SM schon lange anprangere - SM muss in den Prime Standard wechseln, Dann müssten solche Geschäfte mit dem Vorstand bzw. Aufsichtsrat im Geschäftsbericht veröffentlicht werden. Ich denke aber auch, dass wir durch diesen WiWo-Artikel jetzt endlich wissen warum der Claassen so schnell wieder einen Abgang gemacht hat. Offenbar zieht der Firmengründer und jetzige Aufsichtsrat immer noch einige Fäden bei SM. Das kommt bei dem WiWo-Artikel dann doch ganz schön rüber. Dafür müsste man dann der WiWo ein Dankeschön geben.
Was ich mich bei dem aktuellen WiWo-Artikel frage, warum veröffentlicht die WiWo so etwas ?? Es geht hier nicht um Riesensummen, außergewöhnlich ist so etwas auch nicht und spektakulär nun schon gar nicht. Zumal dieser Artikel noch im Vorfeld der Hauptversammlung veröffentlicht wurde.
Wenn ich mir die sehr teuren Aktienoptionspläne von verschiedenen AGs anschaue, dann reden wir da von ganz anderen Summen. Ich war bis vor 5 Jahren bei einer mittelständischen AG mit einem Jahresumsatz von 250 Mio. €.beschäftigt. Der dreiköpfige Vorstand kassierte 2005 und 2006 zusammen durch Aktienoptionspläne 16 Mio. €. Das musste die AG aus dem Eigenkapital bezahlen und das war der halbe Nettogewinn des Unternehmens. Da reden wir über richtige Summen. Soll aber das intransparente Vorgehen von SM nicht unbedingt verteidigen, sondern eher hinterfragen, warum sich die WiWo mit so kleinen Fischen abgibt.
Auch Conergy ist doch ein gutes Beispiel für bestimmte Verquickungen und großen Interessenkonflikten, die man auch mal genauer beleuchten sollte. Da reden wir dann über ganz andere Größenordnungen und total falsch eingeschlagenen Unternehmensstrategien. Der Ammer übergab seinen Vorstandssessel vor einigen Jahren seinem Neffen und Ammer wurde dann Aufsichtsratchef. Dann hat der Ammer Neffe Conergy so gut wie an die Wand gefahren unter Aufsicht vom Ammer, denn der war ja in dieser Zeit Aufsichtsratchef und musste den Vorstand kontrollieren und wichtige Entscheidungen auch abknicken. Danach nahm der Ammer, obwohl er völlig mitschuldig ist an der desaströsen Conergy-Lage wieder das Ruder bei Conergy und lässt sich auch dafür noch fürstlich belohnen. Der Ammer hat in 2008 etwas über eine Mio. € kassiert und das obwohl er erst ab Mitte 2008 wieder Vorstand war.
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