Hallo Zusammen,
leider findet ja die HV dieses Jahr nur als Online-HV statt.
Ich wollte mal fragen: Hat einer von Euch die Antwort des CytoTools AR auf die Verlangen der Heidelberger gelesen?
Der Aufsichtsrat reklamiert, dass die Heidelberger mehr Anteile im Aufsichtsrat haben wollen, als Sie Anteil am Kapital haben. Dies würde im Umkehrschluss bedeuten, dass der jetzige Aufsichtsrat 100% des Kapitals hält. Ich tippe drauf, dass die Jungs keine 5% halten. Der AR Vorsitzende hat sich gerade in 2019 mit sagenhaften 1500 Aktien aus dem Fenster gelehnt.
Dass die beteiligten Aufsichtsräte Branchenkenntnisse haben mögen, kann gut sein. Aber sagt dies auch etwas über das persönliche Engagement oder Commitment aus? Wohl nicht, sonst würde der Vorsitzende sicher mehr als seine paar Aktien halten. Ich habe das schon mal bei einer anderen Biotech-Firma erlebt, dort hatte das Management/AR auch keinen rechtes Zutrauen an seine eigene Leistung und sich mit eigenem Geld stark zurückgehalten, um es vorsichtig auszudrücken. Ähnlich ist es offensichtlich hier. Außerdem, hat von Euch jemand gemerkt, dass sich die Arbeit positiv auf das Ergebnis der Aktionäre ausgewirkt hat?
Warum lehnt der Aufsichtsrat eine Sonderprüfung ab? Könnte doch genau diese zumindest in die Rechnungslegung etwas Vertrauen bringen, wo z.b. ca. 850.000 Euro operative Aufwendungen stehen, ohne dass die Gesellschaft überhaupt nur einen Finger bei Forschung und Entwicklung bewegt (Geschäftsbericht Seite 19). Ich hätte fast gedacht, die Gesellschaft mit 2 Vorständen ist im Logistikgeschäft tätig, wenn pro Jahr 47.000 Euro netto an Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen anstehen - für einen oder zwei PKW irgendwie zu viel.
Ein Schmankerl ist aber die Begründung für den Aktienrückkauf. Im Grunde steht dort, dass die Delphi dran schuld gewesen ist, dass der Vorstand und Aufsichtsrat zunächst zu viele Wandelanleihen ausgegeben hat. Plötzlich haben Sie nur noch 20.096 Aktien wandeln müssen und hatten 176.000 Aktien zu viel gekauft. Wer hat den Bock geschossen? Verrechnet?
Ich dachte, ich hatte schon das Beste gelesen, schreibt der Aufsichtsrat, dass Sie es nicht beanstanden können, dass der Vorstand einen günstigen Zeitpunkt für die Veräußerung der Aktien abwartet. Ich habe nicht alles gesehen, aber: Kann mir einer erklären, wo die Genehmigung der Hauptversammlung für den Rückkauf vorgelegen hat? Wo war der Bericht auf der letztjährigen HV? Wo waren die Meldungen zu den Insidertransaktionen bei Kauf, Verkauf, Wandlung. Täuscht mich der Eindruck, oder kontrolliert der AR den Vorstand hier nicht, sondern deckt ihn?
Die Heidelberger haben ja per 17.8. nochmal im Bundesanzeiger mit weiteren Punkten nachgelegt. Lest Euch das mal durch. Alles legitime und gute Fragen, wie ich finde.
Während ich schreibe, lese ich gerade die Pressemitteilung zur neuen Kapitalmaßnahme. Die langjährigen Aktionäre unter uns haben wohl schon Wetten abgeschlossen, wann die "Schönwetter PM" vor der HV endlich kommt. Da ist sie! Seit Jahren das gleiche Procedere. Damit lullt man die unwissenden Aktionäre kurz vor der HV ein und bekommt wieder ein Jahr um planlos weiterzuwurschteln. Oder das Geld der Aktionäre zu verprassen (siehe oben). Wie heißt es doch vom Aufsichtsrat im Antwortschreiben zu den Gegenanträgen? Zitat: "... Mehrfach wurden der Heidelberger Beteiligungs AG konstruktive Vorschläge zur Zusammenarbeit angeboten ..." Zitat Ende. Wie das wohl gemeint ist, wenn das Bezugsrecht ausgeschlossen wird? ;-) Aber nehmen wir es positiv: Das Management und der Aufsichtsrat haben ja schon häufig und speziell mit ihrer Kapitalmaßnahme am 30.3.2017 bewiesen, dass Sie beim Thema Indien einfach besser informiert sind und dies auch – im Gegensatz zu anderen, außenstehenden dummen Aktionären - auch zu nutzen wissen. Eventuell kommt ja in Kürze der Verkaufsstart zu Indien. Ironie off ;-) Im Ernst, wie bescheuert sind eigentlich diese beiden Boards, eine Kapitalmaßnahme rund um ein Gesellschaftsevent zu legen. Frei von Basiswissen, könnte man meinen. Von Ethik ganz zu schweigen. Ich hoffe im Sinne des Produktes und des Marktes, dem sich das Management mal irgendwann aus ethischen Gründen verschrieben hat, dass dieser AR samt Management einfach die Kurve kratzt und geht. Ich vermute, dass es einen guten Grund hat, warum der Abschluß in der Form veröffentlicht wurde, wie dieses Jahr. Es wird jedes Jahr dünner. Warum?
Meine Stimmen gehen allesamt pro Heidelberg mit einem neuen Board und Sonderprüfung. Sollte das nicht gelingen, gehen dort absehbar die Lichter aus. Bisher hat dieses Management samt Aufsichtsrat nach anfänglicher Euphorie noch jeden Investor verbrannt. Think about it.
Sonnige Tage.
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