der Boden am Aktienmarkt erreicht ist oder nicht, darf man die wichtigste fundamentale Basis der Aktienkurse, nämlich die Unternehmensgewinne bzw. das Gewinnwachstum nicht vergessen! Diese sind viel wichtiger als Arbeitslosenzahlen, Neubauverkäufe o.ä. In den letzten ca. 6 Monaten konnte ich eine rapide Verschlechterung dieser sog. "earning growth rate" beim S&P500 beobachten: Zunächst gingen die Analysten von einem Gewinnwachstum von ca. +5% für Q4 2007 aus, zum Schluß waren es ca -20%. Auch für das 1. Quartal 2008 sieht es zusehends schlechter aus (von cnbc.com):
"As of Friday, April 4th: 28 companies in the S&P 500 have reported earnings for Q1, 75.00% have beaten estimates, 10.71% were in-line, and 14.29% have missed. (Data provided by Reuters Estimates) The blended earnings growth rate for the S&P 500 in first-quarter 2008, combining actual numbers for companies that have reported, and estimates for companies yet to report, fell to -12.2% from -9.3%. On January 1st, the estimated growth rate for Q1 was 5.7%. (Data provided by Thomson Financial)"
Solange wie die Gewinnaussichten dauernd nach unten in den Keller revidiert werden, ist eine nachhaltige Erholung derzeit unwahrscheinlich. Bisher wurde das Minus bei den Unternehmensgewinnen hauptsächlich durch (Investment-)Banken verursacht: -50% Gewinnschrumpfung dieses Sektors. Die meisten anderen Sektoren und deren Aktien wie z.B. Industrie, Dienstleister etc. haben von der Krise noch nicht viel gespürt. Sollten auch deren Gewinne wegen Rezession, hohem Ölpreis und Konsumzurückhaltung nach unten korrigiert werden, dann drohen herbe Rückschläge am Aktienmarkt. Deshalb ist die ab nächste Woche beginnende Berichtssaison (Alcoa beginnt am Montag) für die Aktienmärkte viel wichtiger als die "Zahl der neu geschaffenen Stellen" von -80.000 im März.
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