Ich bin immer noch auf der Seitenlinie und gehe auch davon aus, daß in der zweiten Jahreshälfte die Börsenkurse fallen werden - sollte nicht doch noch ein Wunder geschehen und es zu einem Erfolg der Diplomatie kommen, was die Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien in Sachen Ukraine betrifft. Angesichts der zunehmenden Kriegsrhetorik auch und vor allem in westlichen Medien schwant mir aber, daß das wohl ein frommer Wunsch bleiben wird - leider.
Ist der Gashahn erst mal abgedreht und kommt es auch sonst zu Verwerfungen durch die ganzen Sanktionierungen, mit denen die EU nicht nur die russische Föderation, sondern auch sich selbst ins Bein schießt, gehe ich davon aus, daß der Kurs von Henkel weiter fallen wird. Hinzu kommt, daß auch Leitzinserhöhungen erwartet werden, um die Inflation zu bändigen.
Sollte es zu einem Crash kommen, werde ich nicht ins fallende Messer greifen, sondern eine Bodenbildung abwarten. Dabei behalte ich die zu erwartende Dividendenrendite mit im Blickwinkel. Derzeit ist die mir nämlich auch zu niedrig.
2009 ging der Kurs bis €20 runter, 2011 immerhin noch bis €40. Zwar ist die Vergangenheit keine Garantie für künftige Entwicklungen, aber angesichts der aktuellen Situation in Europa habe ich hier auch zu Kursen unter €60 noch nicht hingelangt, wie wir sie neulich bereits zu sehen bekamen. Stichwort: "Fallendes Messer".
Mag sein, daß doch noch alles gut wird am Verhandlungstisch und ich mit meiner Einschätzung falsch liege - umso besser, denn Frieden ist IMO unbezahlbar wertvoll, da interessiert mich eine verpasste Spekulationschance dann auch nicht mehr. Aber falls nicht, kann der Kurs halt immer noch weiter wie ein Stein fallen - da sind locker nochmal weitere 50% drin. Dann allerdings wird sie für die langfristige Anlage hochinteressant.
Keine Handlungsempfehlung, nur meine ganz persönliche Einschätzung fürs eigene Depot.
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