Gaza (AFP) - Zwei Tage nach Beginn der Waffenruhe im Gazastreifen hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sich ein Bild von den Zerstörungen gemacht. Bei seinem Besuch in Gaza forderte er eine juristische Untersuchung der israelischen Angriffe auf UN-Gebäude. Israels Außenministerin Zipi Livni machte indes die Freilassung des entführten Soldaten Gilad Schalit zur Bedingung für eine Öffnung der Grenzübergänge in den Gazastreifen. Die israelische Armee setzte unterdessen ihren Abzug aus dem Gazastreifen fort.
Die Verantwortlichen für die Angriffe auf UN-Gebäude müssten juristisch zur Rechenschaft gezogen werden, forderte Ban. "Es muss eine grundlegende Untersuchung geben, (...) um sicherzugehen, dass so etwas nicht wieder passiert." Er könne gar nicht ausdrücken, was er fühle, sagte Ban mit Blick auf die Trümmer eines Lagers der UN-Organisation für palästinensische Flüchtlinge, UNRWA. Daneben waren auch mehrere von der UNO geführte Schulen während der 22-tägigen Militäroffensive Israels im Gazastreifen getroffen worden. Ban warf Israel vor, "überzogene Gewalt" im Gazastreifen angewendet zu haben.
Die UNO schlug unterdessen eine Reihe bekannter Persönlichkeiten für die Leitung einer Untersuchung zu mutmaßlichen Menschenrechtsvergehen im Gazastreifen während des Konflikts vor. Unter ihnen sind der Friedensnobelpreisträger und frühere finnische Präsident Marti Ahtisaari, der frühere UN-Hochkommissarin für Menschenrechte Mary Robinson und der frühere UNRWA-Chef Peter Hansen. Der UN-Menschenrechtsrat hatte die Untersuchungsmission beschlossen.
Israels Außenministerin Livni brachte die Öffnung der Grenzübergänge mit einer Freilassung des verschleppten Schalit in Verbindung. Das eine könne nicht getrennt von dem anderen betrachtet werden, erklärte Livni. Schalit war im Juni 2006 im Gazastreifen entführt worden und befindet sich seitdem in der Gewalt der Hamas.
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