Eugleno, dass du schon über 25 Jahre an der Börse spekulierst,... ich kann es nicht glauben. Normalerweise müsstest du schon mit Herzinfarkt unter der Erde liegen. und dürftest schon gar nicht mehr unter uns "Zockern" sein. Ich gebe dir mal, wegen der europäischen Banken ein bischen Stoff zum Lesen mit. ( schönes Wochenende noch )
Aufgrund der Stabilität europäischer Banken lässt sich die EZB nicht beirren
Bei ihrer Inflationsbekämpfung lässt sich die EZB von den Spannungen im Bankensektor dies- und jenseits des Atlantiks nicht aus dem Konzept bringen. Sie hebt ihre Leitzinsen wie bereits angekündigt um 0,5 Prozentpunkte auf jetzt 3,0 Prozent an.
Weniger als 50 Basispunkte oder sogar die Beibehaltung des Zinsniveaus hätten kritische Fragen über die Stabilität europäischer Banken hervorgerufen und ohne Not zu viel Verunsicherung geführt. Tatsächlich liegt deren Liquiditätsdeckung - Verhältnis von hochliquiden Vermögenswerten zu allen Zahlungsverpflichtungen - mit 150 Prozent schätzungsweise 30 Prozentpunkte höher als in den USA. Zudem investieren Banken hierzulande nur 20 Prozent ihrer Kundeneinlagen in Anleihen, deren Buchverluste außerdem zu einem großen Teil bereits abgeschrieben wurden. Bei der Silicon Valley Bank waren es zuletzt 70 Prozent.
Sicher hat die EZB die mit einer tiefen Vertrauenskrise kämpfende Schweizer Großbank Credit Suisse im Blick. Nach Abklopfen potenzieller finanzieller Verflechtungen mit Euro-Banken kommt die EZB jedoch zum Schluss, dass die Kapital- und Liquiditätspositionen unkritisch sind. Ohnehin sorgt die Liquiditätsbereitstellung der Schweizer Nationalbank (SNB) für eine Entschärfung der Situation. Die Pleite einer systemrelevanten Bank lässt man nicht zu. Die Folgeschäden für das hohe Nationalgut „Schweizer Bankenkultur“ wären dramatisch.
Zwar mahnen die sprunghaft angestiegenen Kreditausfallversicherungen europäischer Banken zur Vorsicht. Zu einer ausgewachsenen Vertrauenskrise bei Banken, die sich über Ansteckungseffekte anschließend zu einer Euro-Krise 2.0 auswächst, wird es die EZB aber erst gar nicht kommen lassen. Auf einen Lehman-Moment wird dankend verzichtet. Von Vorteil ist hierbei, dass die EZB als oberster Bankenaufseher sofort weiß, wo es brennt und wo sie löschen muss.
Robert Halver, Baader Bank
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