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vom 03.09.2008 - Link: http://www.pnp.de/nachrichten/...;Ausgabe=&RessLang=ndb&BNR=0
„Die Bauern haben’s kapiert“
Grünen-Chef erfreut über Solarzellen auf Hofdächern - Daxenberger spricht beim Karpfhamer Fest vor 2000 Zuhörern | | | Grün musste er natürlich sein, der Traktor: Mit solchen Gefährten kennt sich der bayerische Grünen-Vorsitzende Sepp Daxenberger bestens aus. Schließlich bewirtschaftet er selbst 17 Hektar Grünland. Hier sitzt er Probe auf einem Modell auf der Rottal-Schau. - Foto: Gerleigner
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Von Daniela Bode Karpfham. Traktoren, Lüftungsmaschinen, Mähgeräte - bei einem Rundgang über die Rottal-Schau brachte sich Sepp Daxenberger gestern vor seiner Rede beim Karpfhamer Fest auf den technisch neuesten Stand in Sachen landwirtschaftliche Geräte. „Das eine oder andere könnte ich für meinen Bauernhof auch gebrauchen, aber so groß ist mein Geldbeutel auch wieder nicht“, sagte der Spitzenkandidat und Landesvorsitzende der bayerischen Grünen gestern in der Holzhamer Hütte. Und das war nur einer von vielen Sätzen, in denen sich der Politiker vor den rund 2000 Zuhörern volksnah gab. Der 46-Jährige zeigte in seiner Rede vor allem, wie die Grünen die Zukunft lebenswert machen wollen und dass die bayerische Staatsregierung es in einigen Punkten „verschlafen“ hat, zu handeln. Der dreifache Vater prangerte unter anderem an, dass die Schulpolitik dahin gehe, dass immer mehr große Schulen in den Ballungszentren entstünden. Er forderte dagegen: „Wir müssen die Schule im Dorf lassen.“ Die Kinder sollten länger zusammen lernen und wieder besser ausgebildet sein. Der gebürtige Waginger warf der CSU zudem vor, in der Energiepolitik geschlafen zu haben. Dass Energie teuer werden würde, weil sie knapper wird, hätten die Grünen schon vor zehn Jahren gesagt. „Wir müssen uns unabhängig machen von den Russen und den Saudi-Arabern. Das schaffen wir, wenn wir unsere Energie herstellen.“ Das schaffe auch Arbeitsplätze. Auf dem Weg nach Karpfham sei ihm jedenfalls das Herz aufgegangen, als er auf den Dächern vieler Bauernhöfe Solarzellen sah. „Da dachte ich mir: Die Bauern haben’s kapiert. “ Auch das Verhalten der Landesbanken kritisierte der Grünen-Politiker. „Sie wollten lieber in Amerika spekulieren“, als heimischen Handwerkern und jungen Unternehmern Geld für etwa eine Existenzgründung zur Verfügung zu stellen. Während seiner Zeit als Bürgermeister in Waging am See - er hatte das Amt zwölf Jahre lang inne - hatte er das von jungen Menschen oft zu hören bekommen. Daxenberger lobte die Arbeit des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter. Es könne nicht sein, dass es billiger ist, einen Liter Milch zu produzieren „mit Schrott aus Brasilien“ als mit Gras von den hiesigen Weiden. Zudem prangerte der Grünen-Politiker an, dass den Bauern der Bezug hoher Subventionen vorgeworfen werde, die aber tatsächlich auch große Unternehmen erhielten. Red Bull in Österreich beispielsweise bekomme europäische Agrarsubventionen, sagte Daxenberger. Nicht erst mit diesen Worten erreichte er seine Zuhörer: „Vom Inhalt her war das genau richtig - wenn die Agrarsubventionen nur die Großen kriegen, ist das eine Sauerei“, sagte ein Besucher aus der Nähe von Straubing.
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