Naja charly, die Großen mit einem finanziellen guten Background werden es überleben und der Rest wohl nicht. So schätze ich das ein. Beispiel dafür ist Sunpower. Die haben mit Total als Großaktionär null Probleme. Weiteres Problem ist ja, dass die direkte Konkurrenz von Centrosolar sich über eine Insolvenz entschuldet hat. Siehe Solon und bei Q-Cells wird wohl ähnliches passieren. Conergy hat sich über einen Debt Equity Deal einigermaßen entschuldet und mit dem Verkauf ihrer Wechselrichtersparte wird Conergy wohl niedrigere Schulden haben wie Centrosolar. Wer hätte das vor einem Jahr jemals gedacht. Eine solche Entwicklung ist nun wirklich nicht gut für Centrosolar. So viel zu charlies Kommentar "wenn die Krise jemand übersteht dann Centrosolar." Sehr sehr mutige Aussage.
Centrosolar hat doch gar nicht mehr die finanzielle Möglichkeiten auf Wachstum zu setzen. Das hat das Q1-Ergebnis meiner Meinung nach gut gezeigt. Die kurzfristigen Finanzschulden sind in Q1 um 11 Mio. € auf 22 Mio. € gestiegen !!
Ich will jetzt die finanzielle Situation von Centrosolar nicht dramatisieren, aber wenn weiterhin kein positver Cash Flow heraus kommen sollte, dann wirds über kurz oder lang problematisch werden.
Ganz großer Vorteil von Centrosolar ist, dass man seine Kosten offenbar im Griff hat und somit ist Centrosolar durchaus konkurrenzfähig. Das belegt die im Branchenvergleich sehr hohe Rohertragsmarge in Q1 von 32%, die ja gegenüber dem Vorjahr fast stabil blieb. An den operativen Kosten muss aber noch hart gearbeitet werden, denn die konnten nur leicht um 0,5 Mio. € auf 20,6 Mio. € gegenüber Q1 2011 gesenkt werden.
Nachteil von Centrosolar ist der doch recht geringe Absatz an Modulen (Centrosolar in Q1: 27 MW; Conergy: 70 MW; Solarworld: 146 MW; Trina Solar: 380 MW) was zu kaum nennenswerten Skaleneffekten führt (Einkauf, Vertrieb, F & E) und dass Centrosolar im asiatischen Raum überhaupt nicht unterwegs ist. Der Vertrieb scheint generell nicht die Stärke von Centrosolar zu sein und das sehe ich als den ganz großen Nachteil von Centrosolar an.
Meiner Meinung nach muss Centrosolar stärker ins größere Aufdachanlagengeschäft einsteigen (> 100 kW), denn mit dem kleinen Aufdachanlagengeschäft kann die eigene Modulfertigung niemals vernüftig ausgelastet werden. Zumal ich davon ausgehe, dass das große Aufdachanlagengeschäft eine (sehr) große Zukunft haben wird. Sieht man z.B. in den USA super gut, wo Walmart (First Solar) oder IKEA (großteils von der norwegischen REC), um nur mal zwei Beispiele zu nennen, ihre Warenhäuser sukzessive mit Solarmodulen belegen. Auch das Solarschulprogramm in den USA ist hoch interessant, wo auf Schuldächern Module gebaut werden. So hat z.B. Sunpower alleine in diesem Jahr an dem besonders geförderten Schulsolarprogramm satte 21 MW an Schulen in Kalifornien und Arizona verbaut. Conergy hat vor zwei Wochen gemeldet, dass man über 2 Jahre auf Hawaii in mehr als 10 Schulen mit insgesamt 4 MW Schuldächer mit eigenen Modulen und Gestelle bestücken wird.
Ich habs ja mal vor ein paar Wochen vorgerechnet, dass ein Umsatz von etwa 65 Mio. € bei gleichbleibender Rohertragsmarge auf der Cash Flow-Seite Break Even wäre. Das sollte dann Centrosolar in Q2 schon schaffen. Aber richtig Geld wird wohl erst ab einem Umsatz von über 70 Mio. € verdient und das scheint nach dem sehr schwachen Q1-Ergebnis äußerst schwierig zu werden.
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