MMn vor allem deshalb keine Inflation, weil die Gewerkschaften in D. und anderen Industrieländern durch die Globalisierung entmachtet worden sind. Infolgedessen gibt es keine Lohn-Preis-Spirale mehr - und seit 1975 auch kaum mehr Reallohn-Wachstum. Die Reallöhne stagnieren, während die Preise - vor allem jene, die im Inflationsindex nur unzureichend erfasst werden wie die Wuchermieten - ständig steigen.
Die Miete frisst in Großstädten inzwischen oftmals mehr als 50 % des Nettoeinkommens auf.
Die Mieten steigen, weil die Immobilienpreise steigen. Und Immobilienpreise steigen, weil Gelddrucken eben doch inflationär wirkt. Und weil Gelddrucken (und sonstige Zentralbank-"Politik") die Zinsen drückt. Folge: Wer sich beim Kauf einer Immobilie hoch verschuldet, zahlt trotzdem nur relativ wenig Zinsen. Dadurch geht bei Immobilienkäufern die Sensibilität verloren, ob ein Angebot günstig ist oder nicht.
Hinzu kommt, dass die Miete sich nach den Beschaffungskosten bemisst. Wer eine 3 Zi-ETW für 500.000 Euro gekauft hat, kann sie kaum für 400 Euro pro Monat vermieten, ohne selber Verluste zu machen.
Wenn dei Gehälter größtenteils für die Miete draufgehen, dann gibt es auch keine übermäßig hohe Güternachfrage, die die Preise hochtreiben könnte (hinzu kommt die oben erwähnte importierte Deflation).
"Linke" Journalisten wie in Die Zeit (# 775) halten Gelddrucken für ein Allheilmittel, weil dann jede Krise mit Neuverschuldung aufgefangen werden kann. Mit übermäßiger Neuverschuldung erzeugen Krisen dann sogar ungeahnte "Aufschwünge" und ungeahnten Wohlstand. So als sei die lockere Christine der neue Ludwig Erhard.
Die Journalisten übersehen allerdings die Nebenwirkungen, etwa in Gestalt der Wuchermieten, die alles andere als sozial sind, und sie übersehen, dass das Konstrukt Gelddrucken ein ziemlich wackeliges ist. Deutschland hat schon zwei Währungsreformen im letzten Jahrhundert hinter sich. Wenn der Euro wegen Überschuldung (und Unmit über PIIGS-Quersubventionierung) zusammenbricht, sind abermals vor allem kleine Sparer die Gebeutelten, während Immobilien- und Aktienbesitzer fein raus sind und sich einen Ast lachen. Wer das als linke Politik versteht - dazu zählt auch ein Herr Fratzscher - der hat etwas Wichtiges nicht begriffen.
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