... ich bin fraglos auch enttäuscht vom Kursverlauf und hatte mir, wie wohl die meisten hier, eher einen Sprung nach oben als einen Rücksetzer erwartet. Aber ich fürchte, ein paar Dinge muss man sich einfach eingestehen: - noch ist Raptor ein Penny-Hotstock, den außerhalb Arivas, W:O und vielleicht ein paar Peketeclern niemand kennt. - die PR-/IR-Arbeit von Raptor wie DMH ist und bleibt stümperhaft. Ein paar Erklärungen zur Zahlenentwicklung (Warum z. B. doch weniger Umsatz als prognostiziert? Wie spielt der Corsair-Deal mit rein oder eben doch nicht?), dem Drumherum (Thema "Abschreibungen") oder ein Ausblick auf Q1/13 hätten der Sache sicher gut getan. Von der "Stuttgart-Sache" will ich gar nicht erst anfangen... - nicht nur aufgrund dieser beiden Punkte ist Raptor für seriöse Investoren abseits Plattformen wie dieser bislang einfach nicht interessant. Das mag sich eines Tages ändern, aber davon sind wir derzeit noch weit entfernt. - was bleibt, sind zwei Gruppen Investierter: Kleinanleger mit der Absicht, ihre Anteile auch langfristig zu halten bereit sind, sowie Zocker/Daytrader, die schnell Gewinne sehen möchten - bei dem Umfang, in dem hier viele der Erstgenannten bereits investiert sind, muss die Bereitschaft und irgendwann auch das Büdget unter ihnen, immer noch weiter zuzukaufen und dabei gar zu verteuern, zwangsläufig sinken - wenn der Kurs also steigen soll, muss entweder a) die Gruppe der langfristig orientierten Anleger weiter wachsen oder b) Zocks den Kurs hochjagen, ohne dass er danach wieder tiefer hinabstürzt als zuvor - was dann wohl irgendwie wieder Voraussetzung Nr. 1 ins Spiel bringt Tja, wenn die letzten Annahmen stimmen, dann kamen die Zahlen wohl einfach zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt: Das Vertrauen in die Raptor AG ist nicht zuletzt dank des Stuttgarter Delistings eben doch nachhaltig getrübt - für vertrauensbildende Maßnahmen zu sorgen, blieb leider komplett aus. Das Weitere dazu getan hat mangelnde Transparenz - unter anderem hinsichtlich besagten Corsair-Deals und der verspätet gelieferten, nicht durchweg durchsichtigen und weitgehend unkommentierten Zahlen von 2011. Hinzu kommt der "Makel" der Schweizer AG. Schlechte Voraussetzung also, neue Langzeitinvestierte hinzuzugewinnen, zumal diese Plattform hier einen eher überschaubareren Pool an Naturen bietet, die eben nicht nur den schnellen Euro wollen. Vielleicht war die entsprechende "Sättigungsquote" vor dem Stuttgart-D-Tag einfach schon vergleichsweise hoch - und die, die noch unschlüssig an der Seitenlinie standen, danach erst einmal abgeschreckt. Und die Daytrader und Zocker? Tja, die dürfen momentan fast täglich drei bis vier neue 100%-Intraday-Gewinnchancen bejubeln - da kann Raptor nicht mithalten, schließlich wurde der Kurs, seit er es nach Tiefen von 0,005 wieder bis zum Cent geschafft hat, immer wieder mit allzu großen Blöcken ausgebremst - nun gerade wieder mit einem auf der 0,015, wenn ich das richtig mitbekommen habe (war die letzten Tage leider kaum am Geschehen dran). Für die Zocker, die nunmal, solange Raptor ein Penny-Hotstock ist, für einen Anstieg, ob kurz oder nachhaltig, nicht ausbleiben dürfen (da teile ich die Meinung des einen oder anderen Vorredners der vergangenen Wochen), war Raptor also am Tag der Zahlenverkündung einfach nicht attraktiv genug - die wenigen, die in den letzten Tagen rasch eingestiegen sind, sind ebenso rasch wieder ausgestiegen, als sie gemerkt haben, dass nicht genug Gleichgesinnte an Bord sind, um die oben genannte Hürde zu überwinden. Ergo: Teils ist's einfach dumm gelaufen. Shit happens. Aber das Jahr ist noch lang, Raptor aktiv, und es wird auch wieder andere Zeiten geben. Ergo 2: Ein Teil des Verpuffungseffektes, den wir da erlebt haben, geht leider klipp und klar aufs Konto von Herrn Zanetti und seinen Mitarbeitern. Tagesgeschäft hin oder her: Als AG hat man seinen Aktionären gegenüber Verpflichtungen - und meines Erachtens nicht nur juristischer, sondern auch moralischer Natur. Und da scheint mir das recht Bewusstsein zu fehlen. Penny hin oder her: Es kann ja nun nicht sein, dass ich für alle relevanten Infos hinsichtlich Geschäftsentwicklung, Listings, Jahresberichte etc. den AG-Chef persönlich anfunken musse, um mir als Aktionär meiner Sache halbwegs sicher zu sein. Gewisse Dinge solten einfach eine Selbstverständlichkeit sein, wenn man an Shareholder-Value interessiert ist. Und da muss ich mich bzw. einen meiner früheren Beiträge leider wiederholen: Alleine der Kursverlauf bis zum Allzeittief spiegelt schon wieder, dass es da wohl scheinbar an Entscheidendem mangelt. Ich lasse mich natürlich gerne eines Besseren belehren. Raptor sollte nun dringend wieder Überzeugungsarbeit leisten und diese nicht den Aktivposten hier überlassen... Ich hoffe, die Raptor-Überzeugten hier nehmen mir meine Worte nicht übel. Ich möchte dieses Invest wahrlich nicht schlecht machen und bin ja nach wie vor selbst drin - aber gewisse Missstände lassen sich nunmal nicht leugnen. Dass der Kurs nun alte Tiefen erreicht, glaube ich indes nicht einmal ansatzweise, denn seit jenen Tagen sind hier dann doch zuviele zu umfangreich eingestiegen. Langfristig wird das alles schon, aber nun heißt es eben wieder einmal: Geduld beweisen. Will vielleicht nicht mehr jeder, was ich durchaus nachvollziehen kann...
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