Carmelita: #888 Konjunktursensitive Aktien werden per se verkauft , dazu kommt die Markttechnik, wo der dax angeschlagen ist, der Kursrückgang hat speziell vermutlich nicht viel mit covestro zu tun, es wird halt jetzt Konjunkturkrise im Rest der Welt (ausser USA) gespielt =============================== Konjunkturkrise ist gegenwärtig noch etwas übertrieben, aber es gibt in bestimmten Branchen schon jetzt gewisse erkennbare Dämpfer ( weswegen z.B. Conti jüngst eine Gewinnwarnung ausgab) und darüberhinaus die nicht unberechtigten Befürchtungen, daß sich dies weiter ausdehen könnte in den nächsten 6-12 Monaten durch ständige Handelsstreit-Krisen der USA mit China, Europa, seinen direkten Nachbarn und dem Rest der Welt. Dazu die Unberechenbarkeit von Trump, bei dem man sich auf absolut nichts verlassen kann. Ganz frisch jetzt auch wieder die NAFTA Problematik ( https://www.n-tv.de/wirtschaft/...-mit-Nafta-Aus-article20602660.html ). Deswegen sind eben zyklische konjunktursensible Aktie nicht mehr die Favoriten angesichst der wachsenden Gefahrenlage für derartige Branchen. Da gibt es gewisse Umschichtungen zwischen gewissen Branchen und Regionen. Dazu kommt bei Covestro natürlich noch die temporäre Sonderkonjunktur, die jetzt wieder im Rückwärtsgang läuft seit BASF wieder zunehmend die TPU Produktion ausbaut. Und abschwächender Nachfrage aus China, die für Covestro ja nicht ganz unwichtig ist, steht auch zur Debatte : https://www.wallstreet-online.de/nachricht/...belaesst-covestro-sell. "... Asiatische Investoren schätzten die die chinesische Nachfrage nach europäischen Chemieprodukten derzeit eher negativ ein...nach Kapitalmarktveranstaltungen in Singapur und Hongkong. Dies resultiere aus dem massiven Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie verschärften Umweltvorschriften im Reich der Mitte. Für den deutschen Kunststoffhersteller Covestro seien die dortigen Aussichten am negativsten..."
Seit einiger Zeit wird von den großen US- Investoren Geld aus den Aktienmärkten in Europa und den Schwellenländern abgezogen Richtung US-Aktienmarkt.
Kapitalmarkt: Fondsmanager flüchten in den sicheren Hafen USA - 14.08.2018 - https://www.handelsblatt.com/finanzen/...eren-hafen-usa/22913066.html ..monatlichen Umfrage unter Investoren, die 735 Milliarden Dollar an Geldern verwalten. ...57 Prozent der Fondsmanager sehen in einem Handelskrieg das größte unerwartete Risiko für die Märkte. Das ist inzwischen bereits zum dritten Mal in Folge der Fall....Angesichts der Unsicherheiten in Schwellenländern gaben Fondsmanager an, weltweit Aktien unterzugewichten. ...Vorsicht ist das Gebot der Stunde .... Die Märkte reagieren immer sensibler auf politische Entwicklungen wie die von Donald Trump provozierten Handelskonflik..... Die Übergewichtung der US-Aktien steigt um zehn auf netto 19 Prozent. Damit sind die USA erstmals seit fünf Jahren die Top-Anlageregion bei Aktien weltweit.... DZ Bank sieht den Dax-Aufschwung durch die Krisen gefährdet. Die starke Häufung sollte sich mittelfristig auf die Dax-Unternehmen auswirken... Der bisher stabil verlaufenden Gewinnentwicklung drohten Einbußen. Das Institut reduziert deshalb seine Prognose für den Dax um 6,3 Prozent.... Chef-Investmentstratege bei Bofa Merrill Lynch, fest: „Da uns die Investoren berichten, sie gewichten die USA, die US-Notenbank Fed und Cash über, sieht unser Ausblick weiter wie folgt aus: Höhepunkt bei Erträgen, in der Politik und bei den Renditen.“
Aber mit sicheren Häfen ist es immer so eine Sache. Meistens sind sind die auch nur begrenzt lange imun. Wenn man als Land nicht wirtschaftlich in totaler Isolation lebt, dann schlägt früher oder später die Schwäche der restlichen Weltkonjunktur auch bei einem selber durch bei den Unternehmensergebnissen. Aktuell wird das alles vom "Zuckerguß" der trumpschen Steuerreform noch überdeckt. Von daher sicherlich nicht unvernünftig gegenwärtig sich eher aus zyklischen Aktien/Branchen mit klarem potenziellen Abwärtsrisiko tendenziell erstmal zurückzuziehen und dafür eher in Branchen zu investieren die in solchen Phasen robuster bzw. weniger konjunktursensibel sind.
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